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...achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln.

...achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln.

By Prof. Dr. Thomas Wirth und Hans-Werner Klein

Der ultimative Wissenschaftspodcast zur Digitalisierung unserer Welt. Geschichten über das Leben mit Web und App, Social Media, Smartphones, Gamification, Sprachassistenten, Targeting, Virtual Reality, künstlicher Intelligenz, Daten, Online-Shopping, Influencern, Algorithmen.
Von Experten für jedermann: Der Data Scientist Hans-Werner Klein und der Psychologe und Online Professor Dr. Thomas Wirth kennen die Geschichten hinter den Pixeln.
Auch zum Nachlesen mit allen Shownotes und zusätzlichen Informartionen www.achwas.fm
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Nichts Gutes, außer man tut es - Handlungspsychologie

...achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln.Mar 19, 2023

00:00
59:49
Nichts Gutes, außer man tut es - Handlungspsychologie

Nichts Gutes, außer man tut es - Handlungspsychologie

(S2/E14) Wer hat es nicht schon einmal gehört, das Zitat von dem Guten, das es erst gibt, wenn es getan wird (...übrigens von Kurt Tucholsky). Und er hat Recht, deshalb kümmern uns heute ebenfalls ums Tun, also die Psychologie des Handelns. Das ist viel konkreter als es den Anschein hat, denn in Onlinemedien werden nicht nur Informationen aufgenommen, sondern allenthalben eben auch Dinge getan. Und das ist mehr als eine flaue Metapher. Zum Beweis legen wir heute Produkte in Warenkörbe, kaufen Schuhe, machen Steuererklärungen, öffnen Post, beantworten Umfragen und vieles mehr. Das Rückgrat dieser Folge ist dabei eine Theorie der Selbst- und Handlungsregulation, die auf die langjährige Arbeit von zwei amerikanischen Autoren namens Charles Carver und Michael Scheier zurückgeht. Es geht den beiden darum, welche Erwartungen Menschen hinsichtlich der Erreichung ihrer Ziele haben, wie schnell Handlungen vonstatten gehen, welche Emotionen auftreten, wenn das Handeln erleichtert oder erschwert wird. Obwohl das auf den ersten Blick reichlich abstrakt klingen mag, treten wir - hoffentlich - den Beweis an, dass es Ideen sind, die man bestens gebrauchen kann, wenn man darüber nachdenkt, was im Web richtig und falsch laufen kann. Hier geht's zum Artikel auf unserem Blog Zum Episodenbild: Auf der Suche nach einem historischen Sinnbild oder Meme für das Thema "Handeln" haben wir uns für für eine Recherche mit dem Begriff "Rolled up Sleeves" entschieden - was soviel heißt wie "hochgeklempelte Ärmel". Die Bildrecherche lieferte uns u.a. eine Litographie des höchst ehrenwerten Schmiedes Mr. Robert Davies aus dem britischen Wakefield, das auf das Jahr 1837 datiert. Wir haben ihm hier gerne ein digitales Denkmal gesetzt, da er sich bei den Wahlen zum Borough von Wakefield Verdienste um freiheitliche Werte erworben hat. Uns erschien dies höchst beeindruckend (auch wenn wir die Details dieses Geschehens nicht wirklich verstanden haben) und zudem verkörpert Mr. Wakefield für uns in seiner ganzen Haltung wahrhaft entschlossene Handlungsbereitschaft! Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Robert_Davies._(BM_1872,0511.964).jpg
Mar 19, 202359:49
Töricht? Gedankenlos? Weise? Über menschliches Verhalten in Gruppen.

Töricht? Gedankenlos? Weise? Über menschliches Verhalten in Gruppen.

(S2/E13) The Wisdom of the Many. Die Weisheit der Vielen, die gemeinsam Phantastisches schaffen können, ohne viele Worte. Die Schwarmintelligenz von Ameisen, Vögeln oder Bienen - sind sie zusammen "das Gehirn"? Und was ist mit Menschen in Massen, die blitzschnell über Emojis im Web schlechte Laune oder Wut verbreiten. In Echokammern zusammengepfercht ohne viel nachzudenken Parolen nachsprechen und -denken. Weshalb verhalten wir Menschen uns manchmal in Gruppen oder eine Menschenmasse töricht oder gedankenlos? Oder auch weise, nachdenklich, klug und sozial handelnd? Wir bringen Licht ins Dunkle, schauen bei den Ameisen und den Vögeln vorbei. Wir (nach)erleben, dass Menschen vielfältig und klug sein können - oder auch einfältig. Und haben Ideen, weshalb das so sein könnte. Irgendwie kennt man die Begriffe. Die "Schwarmintelligenz" zum Beispiel - illustriert mit wunderbaren Bildern von Vogel oder Fischschwärmen, die auch ohne  gut gemeintes Mikromanagement von Vorgesetzten selten genug gegen Korallen schwimmen oder dem Riffhai ins Maul. Es gibt die faszinierenden Geschichten von Ameisen die nichts vom rechten Weg abbringt und die bei Störungen schnell neue Pfade bahnen. Wir zeigen mit Geschichten und Studien, dass sich Schwarmintelligenz und Wisdom of the Many grundlegend unterscheiden. Und selbst für psychologische Massenphänomene bieten wir genügend Informationen:  Es könnte etwas dran sein an der Überlegung, dass man nicht dumm geboren, sondern gemacht wird. Von Menschen, die daraus persönlichen Nutzen ziehen. Oder auch von solchen, die bereits dumm gemacht wurden. Zum Blog und zu dieser Episode achwas.fm https://achwas.fm/toericht-gedankenlos-weise-ueber-menschliches-verhalten-in-gruppen/ Episodenbild Hieronymus Bosch hat unserer Meinung nach das perfekt passende Bild für diese Folge gemalt: Auf dem linken Flügel - als "Garten Eden"  benannt - seines Triptychon "Garten der Lüste" (circa 1450 –1516) findet sich in der oberen Ecke links die Illustration eines Vogelschwarms, der durch ein fast schon kubistisches Gebilde fliegt. Schaut man genauer hin, scheint es den Vögeln Spass zu machen, denn sie stehen am Fuße des Gebildes in Reihen an und warten auf den Abflug. Wir gönnen uns das ganze (Wimmel-) Bild, den Triptychon - das Episodenbild werden Sie schon ganz alleine finden. Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/38/Jheronimus_Bosch_023.jpg
Mar 05, 202301:02:08
Echte Mogelpackungen - Parasoziale Beziehungen und Authentizität

Echte Mogelpackungen - Parasoziale Beziehungen und Authentizität

(S2/E12) Während in früheren Jahrhunderten vornehmlich Beziehungen mit Freunden, Verwandten und Kollegen zu regeln waren, gibt es heute ein zusätzliches Beziehungsnetz, in dem sich mehr oder weniger virtuelle Figuren tummeln. Man spricht in den Medienwissenschaften von "parasozialen Beziehungen" zu "Personae". Die ungekrönten Königinnen und Könige in der Disziplin des Webens dieser speziellen Bande zum Publikum sind Influencer/innen. Ihr Geheimnis ist ganz offensichtlich: Authentizität und Attraktivität! Beides in möglichst hohen Dosen, das sind die Eintrittstickets in die wundervolle Welt des bezahlten Marketings. Ausgangspunkt und Hintergrund unserer heutigen Folge ist jedoch klassischer Artikel über die Wirkung von Personae aus dem Jahr... 1956! Alles schonmal dagewesen? Hier gehts zum Blogartikel auf achwas.fm Das Bild zur Episode: Wir waren einigermaßen verblüfft, als wir auf die Cover der klassischen Amerikanischen Zeitschrift "Theatre Magazine" aus den 20er Jahren gestoßen sind. Hier werden Schauspieler/innen als parasoziale Figuren ganz ähnlich inszeniert wie moderne Influencer/innen. Unser Bild stammt von New Yorker Maler und Illustrator Hamilton King (1871-1952), der irgendwie auf Damenportraits spezialisiert war. Es zeigt die amerikanische Schauspielerin Ruth Findlay sozusagen weichgezeichnet und photogeshoppt. URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Theatre_Magazine_April_1919_cover_-_Ruth_Findlay_by_Hamilton_King.jpg
Feb 19, 202359:23
ChatGPT. Willkommen im Mittelalter?

ChatGPT. Willkommen im Mittelalter?

S2/E11: Alle Welt spricht über ChatGPT. achwas.fm hat mit ChatGPT gesprochen, gespielt, gescherzt und philosophiert. Zusammen rausgefunden, wer die Fritten erfunden hat und wie man 5.klässlern Statistik beibringt. Und wie unerschütterlich vertritt sie/er/es die durch Millionen und aber Millionen Quellen gebildete Meinung? Nach einer halben Woche des Zusammenlebens waren wir bereit für diese ChatGPT Folge. Unser Fazit: Beobachten! Es könnte Suchmaschinen, Wikipedia und mancher Wissensseite den Rang ablaufen, in fernerer Zukunft. Vielleicht. Ganz vielleicht. Momentan überrascht es, manchmal kommt es unangenehm dampfplaudernd daher.  Viel Spass beim Lauschen ... Blogseite: https://achwas.fm/chatgpt-willkommen-im-mittelalter/ Quelle Episodenbild: Titel des Folgenbildes: “Schreiber bei der Arbeit an einem Manuskript, umgeben von seinem Forschungsmaterial”. Diese Arbeit ist undatiert – könnte nach 1454–1457 entstanden sein. Zeichner des Bildes ist Jean Le Tavernier, er ein zu seiner Zeit bekannter flämischer Buchmaler. In dieser Zeit arbeitete er mit Jean Miélot zusammen, der auf der Illustration dargestellt ist. Jean Miélot war Schreiber, Autor, Übersetzer, Rechercheur, Zeichner und Priester. Und betrieb eine angesehene Schreib- und Zeichen-Werkstatt. https://chttps://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99606742ommons.wikimedia.org/w/index.php?curid=99606742
Feb 05, 202301:05:47
Alles top, immer wieder gerne! Über Opinion Spam

Alles top, immer wieder gerne! Über Opinion Spam

(S2/E10) Opinion Spam, das sind die untergetauchten Kampf-U-Boote der Digitalen Kommunikation, gefälschte Meinungen zu oder Bewertungen von Produkten. Dies geschieht absolut absichtlich, um ein Produkt oder eine Dienstleistung positiv zu beeinflussen oder ein anderes schlecht darzustellen. Man findet sie überall im Web, diese Lügengeschichten, besser gesagt: man kann sie nur vermuten, denn sie leben ja davon, dass sie eben NICHT wirklich offen sichtbar sind. Und obwohl man so etwas leicht herstellen könnte, haben wir noch keine Glaubwürdigkeitssterne gesehen. Die Spam-Akteure sind einzelne Personen oder auch Unternehmen, die so - natürlich - ihre eigenen Interessen verfolgen. Hinzu kommt eine Fälschungsindustrie, die mit solchen Rezensionen regelrecht Handel treibt. Wir waren erstaunt, wie leicht man diese Fälschungsfabriken findet, nämlich bei Google auf Seite 1, und wir berichten über Mechanismen und Möglichkeiten, Opinion Spam zu erkennen und vielleicht zu verhindern. Viel steht auf dem Spiel, denn es geht um nichts Geringeres als die Integrität, Glaubwürdigkeit und Nützlichkeit von Abermillionen Rezensionen, die Verbraucher*innen dazu nutzen, Entscheidungen zu treffen. Ein Fall für achwas.fm investigativ! Hier geht's Artikel in unserem Blog Zum Episodenbild: Ein Meme zum Thema Lüge zu finden, ist wirklich nicht leicht. Fündig geworden sind wir im Werk des aus Düsseldorf stammenden Malers Rudolf Jordan (1810-1887). Er war auf Motive aus dem Leben der einfachen Bevölkerung an der See spezialisiert. Das Episodenbild zeigt die farbige Variante einer Szene, in der ein Mädchen anscheinend beim Flunkern erwischt wird. Jordan war ein guter Beobachter. Er hat die kindliche Verlegenheit und das sich-Wappnen gegen die Befragung (oder ist es eine Belehrung?) durch den Vater wunderbar getroffen. Bildquelle: https://www.wikiart.org/en/rudolf-jordan/fishermen-mending-their-nets-1875
Jan 22, 202359:37
Everybody lies. Das musst Du nicht glauben!

Everybody lies. Das musst Du nicht glauben!

(S2/E09) Jeder Mensch lügt, glauben Sie nicht? achwas.fm ist auf Entdeckungsreise: Wir holen Zeugen und Zeugnisse an Bord. Beschäftigen uns mit der wichtigen Idee, wer denn die Wahrheit über menschliches Verhalten dringend braucht, ob Wahrheit Kitt oder Klebstoff unseres Zusammenlebens ist. Als Quellen für die Suche nach der Wahrheit über unsere Spezies kommen medizinische und psychologische Forschung in Betracht. Wir stellen vor, welche Anstrengungen unternommen werden, um deren Qualität zu verbessern. Sind wir selbst eigentlich in der Lage, wahrheitsgemäß Auskunft über uns zu geben? Dieser Frage widmen sich Veröffentlichungen zweier Unternehmen. Sie lassen uns teilhaben an den Erkenntnissen, die das Web liefern kann. - Stimmt  die Schlussfolgerung von Google, dass die Analyse der Suchen "unsere dunkelsten Geheimnisse enthüllt", weil jedermensch lügt? - Oder liegt die Dating-Plattform OkCupid eher richtig, die mit einem Augenzwinkern titelt: "Wer wir sind - wenn wir denken, dass niemand zuschaut?". Wir stellen und beantworten die Frage, ob diese Big Data Analysen gedacht sind, oder zumindest genutzt werden können, das Wissen über uns Menschen und unser Verhalten auch im wissenschaftlichen Sinne zu mehren. Oder nur vermittelt werden soll, dass unser Verhalten, als Big Data gesammelt, eher Futter für Big Brother ist. Folgenseite: https://achwas.fm/everybody-lies/ Zum Episodenbild: Jan Vermeer hat das Gemälde "Briefleserin am offenen Fenster" von 1657 bis 1659 erschaffen. Bis 1979 war das Original "verschwunden",  denn es wurde im 18.Jhd übermalt, das Gemälde eines "unmoralischer Cupido" als Bild im Bild musste verborgen werden. Beide Bilder in unseren Shownotes / Blog achwas.fm.  Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Briefleserin_am_offenen_Fenster Wir sind  bei  WissPod:  Auf dem Laufenden bleiben:  achwas.fm bei Mastodon: @achwas@mastodon.online
Jan 08, 202301:01:19
Neulich hinter der großen Mauer: Das Web in China

Neulich hinter der großen Mauer: Das Web in China

(S2/E08) Sprechen wir einmal über die Zahlen: Im Juni 2022 belief sich die Zahl der Internetnutzer/innen in China auf rund 1,05 Milliarden und schon im Jahr 2008 hat China die USA als Nation mit den meisten Internet-Nutzer/innen überholt. Außerirdische, die sich über das Internet als Technologie für Wirtschaft und Kommunikation informieren wollten, würden also vielleicht eher nach Peking und Hong-Kong schauen, nicht nach Kalifornien oder Europa. So gesehen betätigen wir uns heute als Außerirdische und versuchen zu verstehen, was da in China vor sich geht. Schreckliches hatten wir dort erwartet: eine Orwell'sche Welt voller Bürger/innen, die von der Regierung hemmungslos bespitzelt und beobachtet - und dann mit perfiden Punkten belohnt oder bestraft werden. Was wir fanden, war dann doch etwas anderes. Das eine allumfassende Spitzel-System gibt es - noch - gar nicht, stattdessen gleich mehrere Punkte-Systeme und die meisten werden von Versicherungen und Banken betrieben. Kommt Euch / kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Besonders befremdlich: die Chinesinnen und Chinesen mögen es, das Bespitzelt werden. Wie das sein kann, darüber machen wir uns in dieser Folge so einige Gedanken und versuchen dabei, so gut es eben geht, unsere Brille der westlichen Kultur abzusetzen.  Zum Blogbeitrag auf achwas.fm Bildquelle: Wir zeigen hier einen Ausschnitt aus einem ziemlich erschreckenden und sehr rassistischen Bild eines asiatischen Raubtiers, das zeitlich in die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert und geografisch in den Westen der USA gehört. Schon damals war viel von einer "Gelben Gefahr" (Yellow Peril) die Rede. Das rassistische Gedicht, das dazu gehört, kann auf unserem Blog nachgelesen werden.  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fb/Postcard-Yellow-Peril-Chink-by-Fred-Lounsbury-1907.png
Dec 23, 202201:00:01
Du ahnst es nicht! Datamining rockt.

Du ahnst es nicht! Datamining rockt.

(S2/E07) Gehören Sie auch zu den langweiligen, für Geheimdienste und fremde Staaten uninteressanten Menschen? Und auch Ihre Nutzung von Social Media oder Streaming Diensten  kann und darf jeder und jede sehen? Und doch bleibt ein leichtes Grummeln – da könnte ja was dran sein, an den Warnungen vor Big Data Datenanalysen, die manchmal mehr über Sie wissen als gute Freunde oder gar Ihr Mann oder Ihre Frau? In dieser Folge beschäftigen wir uns ausschliesslich mit einer einzigen Studie, die zudem eine gewisse Bekanntschaft erlangt hat: Das Spiegel Mining von David Kriesel. Über drei Jahre hat er seine Crawler, flinke unermüdliche Datensammler, nach Stundenplan Informationen von der Spiegel-Online Website “saugen” lassen. Alles legal und legitim, nicht belästigend. Was er rausfindet gehört in die Kategorie: Hätten Sie’s gewusst? Oder besser noch: "Du ahnst es nicht!”. Wir klären auf, was man so braucht, um ein Mining durchzuführen. Und übrigens: Das Thema Datamining kann auch zum Informationssammeln genutzt werden für Firmenrepräsentanzen im Web. Manchmal gibt man mehr preis, als man will. Auch für Firmen eine lohnenswerte Folge.  Die Webseite von achwas?! mit Blog und Quellen und allem zum Episodenbild: achwas.fm Das Episodenbild ist selbst gestaltet im Dialog mit der openAI DALLE°2. Es trägt passenderweise den Titel "Du ahnst es nicht!". Es wurde von der KI aus der Phrase "Impressionismus. 3 Personen in einem Garten sagen: Du ahnst es nicht" generiert. Phrase, Prompt und Auswahl erfolgten von Hans-Werner Klein. 12/2022 .
Dec 04, 202201:00:41
Was weißt Du über Clickbait...?

Was weißt Du über Clickbait...?

(S2/E06) Clickbaits, das sind vielleicht die idiotischsten und zugleich bösartigsten Auswüchse der Kommunikation in der digitalen Transformation. Was ist von Ködern zu halten, die nur den Anglern schmecken? Wir sagen es geradeheraus: Wir mögen Clickbaits nicht! Wenn es die Hölle wirklich gibt, dann wird man dort zuerst erfahren: "Die zwölf Todsünden Du begangen hast, ahnst Du niemals - und die zweite hättest Du ganz einfach verhindern können." Und beides werden wir dann natürlich wissen wollen, aber bis in alle Ewigkeit nicht erfahren. Klingt irgendwie bizarr, oder? Doch das Prinzip des Clickbaitings ist damit eben genau beschrieben: Wecke einen Wunsch nach Information, erzwinge eine Handlung (...einen Klick) und enthalte Deinen Opfern die gesuchte Information dann vor. In der neuen Folge von achwas.fm rollen wir also dieses Thema auf und machen uns allerlei Gedanken: Wie es denn beispielsweise sein kann, dass wir unsere dringenden beruflichen Absichten unversehens durch die Frage austauschen, wie man todsicher innerhalb kürzester Zeit zu einem Waschbrett-Bauch kommt oder wie Michael Schumacher heute aussehen mag. Und wir können gleich verraten, dass wir das, was dort geschieht für nahezu kriminell halten, denn die gesunde Mechanik von Wahrnehmen, Denken und Entscheiden wird von Clickbaits kurzgeschlossen.  Im zweiten Teil der Episode berichten wir dann - getreu dem Motto: use what you sell - von einem eigenen Clickbait-Experiment - lassen Sie sich / lasst Euch überraschen! Zum Blogbeitrag auf achwas.fm Bildquelle: Das Episodenbild für diese Folge wurde von einer künstlichen Intelligenz erstellt. DALL-E ist eine aus tausenden von Bildern und Schlagwörtern bestehende Datenbank, aus der von der KI auf Aufforderung neue Bilder generiert werden. Als Benutzer/in sagt man, was man sehen möchte, und DALL-E versucht, ein passendes Bild zu erzeugen. Für unser Episodenbild lautete die Bestellung: "Ein Gemälde von einer jungen Frau, die Opfer von Klickbait geworden ist". Das Ergebnis fanden wir durchaus würdig neben den vielen anderen Bildern aus der Kunstgeschichte auf achwas.fm zu stehen. https://openai.com/dall-e-2/
Nov 13, 202259:13
Kognitive Verzerrung oder Verhaltensmuster?

Kognitive Verzerrung oder Verhaltensmuster?

(S2/E05) Es gibt ein ganzes Universum menschlicher  Entscheidungen, die sich irgendwann als Fehlverhalten herausstellen könnten: Kennen Sie das, wenn von draussen oder drinnen kraftzehrende Gedanken irrlichtern?  „Wie konntest Du nur?“ „Ich bin so blöd“  „Hätte ich doch bloß“, “Denk doch vorher nach!”. Nach dieser Folge wissen Sie Ihre Antwort auf all’ diese Rat-Schläge: “Nachgedacht – Habe ich. Und dabei das schnellste und hocheffiziente “System 1” genutzt." Denn dank Nobelpreisträger Daniel Kahneman wissen wir: wir nutzen zwei Gehirne. Die meiste Arbeit erledigt unser schnelles Denken, das System 1. Ohne dieses würden wir noch mittags da sitzen und über der Auswahl der Socken, Müsli oder Brot, Kaffee oder Tee, Bus oder S-Bahn nachdenken und verzweifeln. Schnelles Denken hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Aber – wird es uns auch in die Zukunft bringen? Was uns die Natur beschert hat, sind Verhaltensmuster, Intuitionen. Die gute Nachricht: Diese bekommen tatsächlich Unterstützung durch das langsamen Denken, unser System 2. Man sollte diesem die Chance geben, um uns auch in schwierigen Zeiten zivilisiert gegenüber Menschen zu verhalten. Was passiert, wenn es nicht passiert, zeigen wir deutlich am Beispiel der Ereignisse des 6. Januar 2021, als "plötzlich" hunderte von gewalttätigen Menschen das Capitol in Washington erstürmen, sich im Recht fühlen, viele Menschen zu Schaden kommen und fünf getötet werden. Die Hirnfresser, die unsere intuitiven Verhaltensmuster als Cognitive Biases missbrauchen, sind weltweit unterwegs. Sie werden unsere Zivilisation zerstören. Warnen Sie Familie und Freunde. Erzählen Sie von dieser Folge von achwas.fm!  Blog und  Shownotes:    achwas.fm Episodenbild Manchmal ist das Leben tatsächlich zum Haare raufen. Wir haben DALL-E 2 gebeten, uns dazu ein Bild zu erstellen. Im Stil von des französischen Malers Gustave (Désiré) Courbet sollte es sein und einen verzweifelten Mann zeigen. Was man sieht, ist das Ergebnis der Interpretation einer Künstlichen Intelligenz, die abermillionen Bilder durchsucht und geordnet hat und daraus eine Melange des verzweifelten Haareraufens erstellte. In S2/E06 erzählen wir mehr zu diesem Thema. Genau, da gab es doch was anderes? Am 6.11.22 haben wir dieses Bild, tatsächlich von Gustave Courbet gemalt, als Episodenbild gewählt. Quelle:   https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gustave_Courbet_-_Le_D%C3%A9sesp%C3%A9r%C3%A9_(1843).jpg
Nov 06, 202256:48
ZOOM-Fatigue und Selbstaufmerksamkeit

ZOOM-Fatigue und Selbstaufmerksamkeit

Fluch und Segen, diese Formel hört man mitunter, wenn von Errungenschaften der Technik die Rede ist. Das gab es schon bei der Eisenbahn, und so geht es uns auch heute mit digitalen Errungenschaften wie Videokonferenz-Tools - von A - Z (Adobe Connect bis ZOOM). Der Segen sind die Möglichkeiten, selbst unter harten Lockdown-Bedingungen Kommunikations- und Arbeitsvorgänge am Laufen zu halten. So mussten Firmen nicht pleite gehen, Schüler/innen und Studierende konnten weiter lernen und auch im Privaten hat das eine oder andere Video-Dinner vielleicht die Dinge gerettet. Der Fluch könnte darin liegen, dass wir einer Kommunikationssituation mit speziellen Eigenschaften ausgeliefert werden. Wir werden permanent von anderen gesehen und sehen uns selbst permanent. Damit entsteht eine Art Erschöpfung, die man neuerdings als "ZOOM-Fatique-Syndrom" bezeichnet. Was das ist? Das werden wir ausführlich erklären. Auf der Suche nach den Ursachen stolpern wir dann über einen anderen interessanten Begriff: Selbstaufmerksamkeit. Merke: Wenn Du Deine gute Laune nicht verlieren willst, dann schau' nicht zu lange in Spiegel - und vermeide Videokonferenzen! zum Blogbeitrag auf achwas.fm Zum Episodenbild: Ramon Casas (1866-1932) war ein katalanischer Maler und Grafiker, der als Mitbegründer und wichtiger Vertreter des katalanischen Modernismus gilt. Für das Bild "Cansado" (dt. müde), das zwischen 1895 und 1900 entstand, malte er eines seiner Modelle in einem eigenartig modern wirkenden Mobiliar. Und sie ist wirklich sehr überzeugend müde, fanden wir. Ein schönes Sinnbild für unsere Folge über Fatique. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:18_sep_13_rodin_belle.jpg
Oct 23, 202259:01
Stammtisch 2.0? Filterblasen und Echokammern.

Stammtisch 2.0? Filterblasen und Echokammern.

S2/E03 Für manche Vertreter*innen unserer Spezies gibt es nichts Angenehmeres als das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Man kennt sich, man versteht sich, man ist zugehörig. Dem kommen Social Media Anbieter entgegen. Unmerklich aber bestimmt wird man in einer Filterblase gefangen, Pardon, eingelullt. Die Nachrichten und Posts oder Tweets, die man zu sehen bekommt, werden nach und nach eindimensional. Eintönigkeit und Langeweile gibt es aber kaum, denn man findet sich nicht nur mit Menschen zusammen, die das selbe mögen, sondern auch sich über die selben Dinge aufregen. Und Aufregung gibt es genügend. Dafür sorgt der Effekt der Echokammern. In dieser Folge erzählen wir also die Geschichte von Filter und Echo im Web. Was dabei alles schief laufen kann, welche Folgen das hat und: Wir bieten eine Lösung an, wie man wieder selbst entscheiden könnte, ob und was man hören, sehen und mit wem man sprechen möchte. Im Blog achwas.fm gibt es - wie bei allen Folgen - Literaturhinweise  zum Podcast und mehr zum Episodenbild. https://achwas.fm/stammtisch-2-0-filterblasen-echokammern/ Das Episodenbild zeigt einen Ausschnitt des Gemäldes "Echo",  stammt aus dem Jahr 1900 und wurde von Talbot Hughes (1869–1942) verfertigt. Die Nymphe Echo war verflucht worden - und anstatt Geschichten zu erzählen konnte sie nur noch zuhören und die letzten Worte eines Satzes wiederholen. Keine Eigenschaft die man braucht, um jemandem (hier: Narziss) die Liebe zu gestehen. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7d/Talbot_Hughes_-_Echo_-_1900.jpg
Oct 09, 202256:20
Ich knipse mich, also bin ich - über Selfies.

Ich knipse mich, also bin ich - über Selfies.

(S2/E02) Zu Beginn des dritten Jahrtausends verwandelt sich Welt des Menschen zunehmend in eine Realität mit ca. 6 Zoll Bildschirmdiagonale. Egal, ob es sich um die Cheops-Pyramide, unser Abendessen, den schiefen Turm von Pisa, ein zwei Minuten altes Neugeborenes oder nächtliche Mitbringsel unserer Hauskatze handelt: Es scheint, als ob wir alles, also wirklich und unbedingt ALLES, in diese kleinen smarten Zauberkisten hineinpressen müssen. So etwas Triviales wie ein Telefon hat sich ist eine Art allumfassendes Sinnes- und Gedächtnisorgan verwandelt. Defekte oder gar Verluste führen also zu rasch aufkeimender Panik. Was soll jetzt aus den zehntausend Erinnerungen werden, die ich gespeichert habe? Bin ich jetzt nicht in Gefahr, quasi mein Leben, mindestens meine Vergangenheit zu verlieren? Ja doch, natürlich! Und auf jedem zwanzigsten Bild - statistisch - sind ja WIR SELBST das Motiv! Womit wir schließlich beim Thema dieser Folge von achwas.fm wären.  Und es gibt mehr Fragen und interessante Fakten rund um das Selfie als sich unser Schulverstand träumen lässt. Zuallererst: Warum machen äußerlich unauffällige und gesunde Menschen das überhaupt? Denken Sie sich etwas dabei? Warum begeben sich andere – an deren Gesundheit man zugegebenermaßen gewisse Zweifel hegen kann – dabei sogar in Lebensgefahr? Wie kommt es, dass Selfie-Schießen süchtig machen kann? (Nein, kein Scherz.) Für diesen und anderen Fragen versuchen wir mindestens vorläufige Antworten zu finden. zum Blog-Post auf achwas.fm Zum Episodenbild: Das Original des Bildes hängt im Metropolitan Museum of Modern Art in New York und wurde 1911 von Frederick Carl Frieseke gemalt – ein Maler des amerikanischen Impressionismus. Eine elegante Dame, die sich ziemlich verrenkt, sich sehr intensiv mit ihrem Anblick beschäftigt und dabei simultan einen Hand- und einem Wandspiegel benutzt – ziemlich “selfiemäßig”, fanden wir. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Woman_with_a_Mirror_(Femme_qui_se_mire)_MET_DP161210.jpg
Sep 25, 202256:49
Beethovens Tod und Social Media

Beethovens Tod und Social Media

(S2/E01) Zu den weniger bewundernswerten Eigenschaften von Menschen gehört es, lieber bei Nachrichten oder Meldungen nicht genau hinzuschauen, wenn nur die Story einigermaßen "catchy" ist. Wenn dazu noch diese Nachrichten "negativ" sind, ein Aufreger, dann haben diese gute Chancen schnell und durchschlagend verbreitet zu werden. Nehmen wir als Beispiele einmal: - Beethoven's Leidensgeschichte: Der Wein war sein Tod! - Folgen des Lockdowns: Social Media macht unsere Kinder krank! - Beethovens Porträt: Gemalt von einem Fake-News-Troll in Staatsdiensten? Verspüren Sie als Hörende des Podcasts, als Lesende des Blogs nicht auch das Bedürfnis, auch diesmal Geschichte hinter den Pixeln zu erfahren? Dabei hilft uns bei Social Media und den Jugendlichen eine wahre Goldgrube an Daten und Informationen: Die Millennium Cohort Study (MCS) wird durchgeführt als eine Längsschnittstudie. Das bedeutet, man begleitet seit dem Jahr 2000 über 19.000 Kinder bei ihrer Entwicklung durch die Kindergartenzeit bis zum heutigen Tag. Und genau solche eine "Goldgruben-Studie" nutzen wir in dieser 1. Folge der 2. Staffel, um hinter die Nachrichten zu den gefährlichen Social Media zu schauen. Wie das Beethovens Tod war, folgt der selben Logik: Wir schauen genauer hin, es ist ein wenig anders als man es zu wissen glaubt.  Der Blog: achwas.fm Der Blogbeitrag https://achwas.fm/s02-folge-01-beethovens-tod-und-social-media/ Das Episodenbild zeigt ein eher unbekannteres Porträt von Ludwig van Beethoven im Alter von 35 Jahren, bis zum Tod befand es sich in seinem Besitz. Es gemalt wurde  von Joseph Willibrord Mähler, einem Mitarbeiter des österreichischen Geheimdienstes "Geheime Kabinettskanzlei". Dieser Geheimdienst galt als bester der Welt, man öffnete Briefe, las und fälschte Inhalte. Eine frühe Trollfabrik? Mehr auf https://de.wikipedia.org/wiki/Geheime_Kabinettskanzlei Quelle des Bildes: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Josef_Willibrord_Mähler,Ludwig_van_Beethoven(Komponist),_um_1804–1805,_Sammlung_Wien_Museum_Inv._Nr._104650,_Foto_Birgit_und_Peter_Kainz,_Wien_Museum.jpg
Sep 12, 202201:03:05
Anwesenheit von Abwesenheit: Phubbing

Anwesenheit von Abwesenheit: Phubbing

(S1/E42) Vor der Sommerpause und in der letzten Folge der ersten Staffel unseres Podcasts setzen wir unsere Serie zu den biblischen Plagen der Digitalisierung fort. "Phubbing" ist ein Verhaltensmuster, dessen extrem nervige Lästigkeit nur durch seine epidemische Verbreitung übertroffen wird. Bezeichnet werden damit Situationen, in denen irgendjemand andere Menschen, Gesellschaften, Partnerinnen, Partner, Familienangehörige, Freundinnen oder Freunde dadurch brüskiert, dass er oder sie sich gründlich in die unendlichen Tiefen seines Smartphones versenkt. Schon mal gesehen? Bestimmt. Und? Selbst schon gephubbt? Wahrscheinlich. Es braucht nämlich einiges an Disziplin und guter Kinderstube, der Versuchung zu widerstehen, eben mal rasch die Mails zu checken oder die neuesten Neuigkeiten im Feed diverser sozialer Medien durchzusehen - die ja obendrein permanent durch gnadenlos quengelnde Notifications auf sich aufmerksam machen. Trotzdem: Phubbing ist eine Schande, gehört verurteilt, verbannt und verboten. In Folge 42 unseres Podcasts gehen wir dem Phänomen auf den Grund, fassen zusammen, was die Forschung dazu zu sagen hat, und berichten unerschrocken von unseren eigenen Erfahrungen als Phubber.  Zum Blogbeitrag auf achwas.fm Ein passendes Bild zum Thema Phubbing in der Kunstgeschichte zu finden ist ja wirklich eine Herausforderung. Künstlerinnen und Künstler malen Gespräche und Gesellschaften schon seit Jahrhunderten, aber leider komplett ohne Smartphone-Junkies. Trotzdem haben wir entdeckt, dass der französische Maler und Schriftsteller Jules Breton im Jahr 1855 eine Gruppe von Mädchen in ländlicher Umgebung malte, von denen zwei offensichtlich intensiv mit ...Phubbing beschäftigt waren! Na also! Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jules_Breton_-_Love_Tokens.jpg
Jul 24, 202201:00:01
Was nützt Aufklärung? Edward Snowden und die Folgen

Was nützt Aufklärung? Edward Snowden und die Folgen

(S1/E41) Vor 9 Jahren, im Juni 2013, wurden Dokumente veröffentlicht, die unsere Sicht auf die Sicherheit unserer persönlichen Informationen, aber auch die der Industrie, der Verwaltung und unserer Regierung für immer verändern sollten. Eigentlich. Edward Snowden entschied sich, diese Informationen zu veröffentlichen, er war sich bewusst, dass er damit zum Staatsfeind in den USA wurde. Was haben wir aus den Veröffentlichungen gelernt? Was hat die Überwachung genutzt? Was nützt Aufklärung? Website: www.achwas.fm Folgenseite: https://achwas.fm/folge-041-was-nuetzt-aufklaerung-edward-snowden-und-die-folgen/ Episodenbild Windsor Castle mit seinem Wachturm. Illustration von E. W, HASLEHUST 1910, Verlag  Blackie and son, limited. 1910 Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Windsor_castle_(1910)_(14775284354).jpg
Jul 10, 202201:01:30
Die bizarre Welt der Shitstorms

Die bizarre Welt der Shitstorms

(S1/E40) Die digitale Transformation hat uns neue biblische Plagen beschert. Aber während im 2. Buch Mose niemand geringerer als Gott der Allmächtige der Verursacher war, schaffen wir das mit den Plagen heute selbst, kinderleicht unter Zuhilfenahme entsprechender Apps und digitaler Endgeräte. Und es geht heute - natürlich - nicht mehr um Blut, Frösche, Viehpest, Stechmücken, Hagel, Heuschrecken oder dergleichen, sondern um Plagen der Kommunikation: Cyberbullying, Hate Posts, Trolle, Social Media Bots, Fake News, Deep Fake, Flame Wars, nicht zu vergessen die allgegenwärtige SPAM oder eben ...Shitstorms! Um einige besonders berühmte Fälle kümmern wir uns und berichten auch über eine interessante Studie, die durch die statistische Auswertung von Tweets verschiedene Akteure mit verschiedenen Rollen unterscheiden konnte... Hier geht's zum Blogbeitrag auf achwas.fm Zum Episodenbild: Der italienische Maler Guiseppe Archimboldo ist für seine Kompositgemälde bekannt und berühmt. Er setzt darin fast fotorealistisch genau gemalte Gegenstände zu menschlichen Köpfen zusammen. Die vier Jahreszeiten sind besonders prominent  (eine davon haben wir schon für unsere Mixtape-Folge verwendet). Archimboldo hat jedoch im Jahr 1566 auch - vermutlich ohne es zu ahnen - das Bild für Folge 40 gemalt: Il fouco (der Brand, das Feuer). Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Archimboldo-krieg-feuer.jpg
Jun 26, 202258:26
Katzengold am Ende des Regenbogens? Daten nutzen.

Katzengold am Ende des Regenbogens? Daten nutzen.

(S1/E39) Daten. Sie sind das neue Öl – oder passender: Das Neue Gold. Das Data-Mining nimmt immer mehr die Züge eines Goldrausch an. Big Data versprechen noch mehr, als nur Daten. Startups wachsen aus dem Boden und erreichen als “Unicorns” Milliardenwerte an den Börsen. Wir stellen uns heute der Frage, ob die Analogie zum Goldrausch trägt? Oder lassen wir uns nur von dem Ursprung beider “Mining Gebiete” (Gold, Data Driven Companies), dem Staate Kalifornien, zu einem Trugschluß verführen? Was erwartet uns am Ende des Regenbogens – wirklich der Goldtopf, oder nur Pyrit, auch Narren- oder Katzengold genannt? Es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man die Angelegenheit betrachtet: Wer macht das Geld? Vielleicht die Hersteller von Hardware, Servern, Netzen, Analysesoftware. Oder auch die Unternehmen, die dieses Equipment einsetzen, um die eigenen Daten zu analysieren. Aber: haben sie denn die Daten, die sie brauchen? Können Sie die richtigen Fragen stellen, um Gold regnen zu lassen? Wir werden uns auch um die Frage kümmern, wo wie viel Datengold zu finden ist, und ob dieses adäquat geschürft, gewaschen und geschmolzen werden kann, damit “man” es wirklich nutzen kann. Antworten auf unsere Fragen fanden wir unerwartet auch bei einem Anbieter von Software und Beratungen, dessen Produkte “Gotham” und “Foundry” heissen, bei Palantir. Sagenumwoben? Das würde zum Gesamtbild passen. Eine Schlußfolgerung sei bereits an dieser Stelle bekannt gemacht: Big Data sorgt oft nicht für mehr Wissen, sondern für höhere Umsätze. Und wenn aus Daten geschöpfte Wissensnuggets ungenutzt bleiben, haben sie den Wert von – Katzengold. Website: www.achwas.fm Folgenseite (Shownotes): https://achwas.fm/folge-039-nur-katzengold-am-ende-des-regenbogens-daten-nutzen/ Bildquelle: Das Episodenbild zeigt eine Segelkarte, also ein Ticket einer Transport-Company, die mit dem Hinweis wirbt, wie schnell und sicher kalifornische Häfen angesteuert werden. Geworben wird mit “Impressionen” aus dem Alltag der Goldgräber. Im Bild ist die berühmte blitzblanke Schaufel, das Standardwerkzeug der Goldgräber:innen, zu sehen. Das Bild stammt von der Druckerei der Segelkarte, G.F. Nesbitt & Co. und ist auf das Jahr 1850 datiert. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:California_Clipper_500.jpg
Jun 12, 202201:02:34
Sie küssen und sie schlagen uns - vom operanten Konditionieren

Sie küssen und sie schlagen uns - vom operanten Konditionieren

(S1/E38) Unser Leben ist übersät und durchsetzt mit positivem und negativem Feedback. Wer das Auto falsch parkt - nur für eine Minute - findet so einen widerlichen Zettel unter dem Scheibenwischer (Mist!). Wer einen schlechten Witz macht, blickt in ein entgeistertes Gesicht (Aua!). Wer zu viel isst, dem wird schlecht! Es ist keine übermäßig subtile Einsicht, dass sehr viele Handlungen emotionale Konsequenzen haben. Das geht natürlich auch digital: Die Hotelbuchung ist geglückt (Freude!), aber wir haben vergessen, das Häkchen richtig zu setzen und erhalten jetzt den Newsletter (blöd!). Wir finden ein lustiges Video (Klasse!), erhalten aber zu wenig Likes auf unseren letzten Post (blöd!). Alle diese Rückmeldungen beeinflussen natürlich und sehr sinnvollerweise unser zukünftiges Verhalten. Damit sind wir beim Thema unserer aktuellen Folge, in der es um einen klassischen lerntheoretischen Begriff geht: "operante Konditionierung". Wir kümmern uns um die wissenschaftliche Abstammung dieses Begriffs, stolpern dabei über Tischtennis spielende Tauben, denken über verschiedene Belohnungen nach, finden zahlreiche Beispiele und überlegen, was Creators und Youtubers so antreibt. Hier geht's zum Blogbeitrag auf achwas.fm Zum Episodenbild: Der Maler Georges Seurat (1859-1891) gehört zu den Großen der französischen modernen Malerei. Er malte seine Bilder aus kleinen Farbpunkten, "Pointillismus" wird diese Technik genannt und sie setzte sehr viel Erfahrung und Wissen über Farben und additive und subtraktive Farbmischung voraus. Das Episodenbild zeigt einen Ort, der auch in unserer Episode eine Rolle spielt, nämlich einen Zirkus.  Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Georges_Seurat_019.jpg
May 29, 202259:59
Von menschlicher und künstlicher Intelligenz.

Von menschlicher und künstlicher Intelligenz.

(S1/E37) Künstliche Intelligenz? Sind das nicht die Roboter, die uns beherrschen werden, die schlauer sind als Menschen? So wie in den Science Fiction Filmen?  Nicht nur, denn es gibt derer zwei: Wir haben uns fleissige Helferlein geschaffen, die geistige Arbeiten erledigen können. Die schlau, aber nicht klug sind. Und weil sie immer schlauer werden und manches schneller können als wir, haben wir auch ein wenig Angst.  Davor, dass sie wirklich klug und klüger werden. Und uns überflüssig machen – nicht nur unseren Arbeitsplatz, sondern uns als Spezies ersetzen könnten. Aber das ist eine andere KI. Mit dieser "anderen KI" könnten wir aber was erleben. Die uns als Menschen auch ein wenig klüger macht. Wie das zu verstehen ist, und wie KI überhaupt zu verstehen ist, erzählen wir in der Folge 37. Zum Podcast: achwas.fm  Das Episodenbild:  Und was hat das Episodenbild mit KI zu tun? Es zeigt eine Schale mit Zitronen und Wespe von Giovanna Garzoni (1600 – 1670), einer italienische Künstlerin der Barockzeit. Das Bild entstand vermutlich “Ende der 1640er” Jahre. Eine auf die Erkennung von Bildern und Bildelemente trainierte KI würde die Wespe fälschlicherweise als Fliege erkennen. Was bei diesem Bild auch Menschen passiert. Doch, wirklich: https://www.conceptualfinearts.com/cfa/2021/03/08/the-annoying-fly-and-symbolic-paintings/ Denn:  Die Wespe auf dem Bild ähnelt den "gemalten Fliegen", bezeichnet als "Musca Depicta". Die hatten wiederum bei den altniederländische Malern Hochkonjunktur. Es war nicht unüblich, eine gemalte Fliege als Täuschung in das Bild oder auf dem Rahmen einzufügen. Diese sollten zeigen, welche Kunstfertigkeit im Detail die Künstler:innen hatten - viele Betrachter hielten die Fliege für “echt”. Manche Interpretation bezieht sich auf die beliebte Fliege auf den Bildern der Geistlichkeit oder Würdenträgern. Das wiederum war ein Hinweis auf den "Herrn der Fliegen" Beelzebub und somit ein Zeichen auf das Wirken des Bösen in der Welt. Verschachtelt genug, um aus einem Zitronen Stillleben durch eine Reihe von Missverständnissen eine Warnung vor KI zu machen?  https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanna_Garzoni#/media/Datei:Giovanna_Garzoni_(Italian)-_Still_Life_with_Bowl_of_Citrons-_Google_Art_Project.jpg
May 16, 202201:10:55
Auf den Hund gekommen - vom klassischen Konditionieren

Auf den Hund gekommen - vom klassischen Konditionieren

(S1/E36) Auf den ersten Blick haben haben Menschen ja nicht so schrecklich viel mit Bakterien gemeinsam. Das äußere Erscheinungsbild ist signifikant unterschiedlich, Kleidung und Nahrungsvorlieben nicht zu vergleichen, das Familienleben ist völlig anders ausgeprägt - von der Fortpflanzung gar nicht zu reden. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, und um eine spezielle kümmern wir uns in dieser Folge von achwas.fm! Sowohl Menschen als auch Einzeller können klassisch konditioniert werden. Damit ist gemeint, dass angeborene Assoziationen zwischen Auslösereizen und den dazu gehörenden Reaktionen auf neue Objekte oder Situationen übertragbar sind. Diese Lernvorgänge sind genauso uralt wie mächtig. Tatsächlich können wir uns nicht aussuchen, ob wir konditioniert werden möchten, es findet einfach statt. In der Werbung werden unwillkürlich auftretende emotionale Reaktionsmuster auf Musik, Bildwelten, Prominente oder Influencer genutzt, um auf Produkte oder Marken übertragen zu werden. Auch wenn unser Verstand es uns geduldig erklären mag, dass Dirk Nowitzki wahrscheinlich niemals Aufschnittscheiben beim Metzger um die Ecke zugesteckt bekommt und auch sein Vermögen nicht von deutschen Banken verwalten lässt: unser Unterbewusstsein lernt die gewünschte Assoziation. In unserer Podcast-Folge streifen wir zunächst kurz die Klassiker der klassischen Konditionierung, beobachten dann, welche Spuren nur wenige Produkt-Promi-Paarungen hinterlassen können und berichten schließlich von unterschwelliger (subliminaler) Werbung im Vergleich mit der subliminalen Wirkung sozialer Medien... Zum Blogbeitrag auf achwas.fm Zum Episodenbild: Konditionieren ist nie künstlerisch dargestellt worden. Also haben wir hier den namenlosen Held/innen der Konditionierungs-Experimente von Iwan Pawlow ein Denkmal gesetzt. Hunde gibt es nämlich reichlich in der Kunst - vom Schoßhund bis zum Windspiel. 1801 malte der belgische Maler Henri Van Assche ein von einem liebenden Herrchen oder Frauchen beauftragtes Hundeportrait, dem wir wegen des herzzerreißenden Hundeblicks nicht widerstehen konnten. Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Portrait_of_a_dog,_seated_on_a_red_cushion,_by_Henri_van_Assche,_1801.jpg
May 01, 202258:39
Nudging und Dark Patterns. Bitte nicht schubsen!

Nudging und Dark Patterns. Bitte nicht schubsen!

(S1/E35) Die Folgen 3 und 23 brachten Erkenntnisse zum Thema "Dark Pattern". Schändliches Tun, dem man gerade im Web nahezu hilflos ausgeliefert scheint. Aber halt - da gibt es doch noch "Nudging" - sozialverträglich, nützlich für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft, egal ob off- oder online. Nudging, so Thaler und Sunstein, die 2008 den Begriff prägten, ist ein Werkzeugkoffer von Methoden, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. Im Gegensatz zu Dark Patterns unter der Maßgabe: keine Verbote, keine Gebote, keine Veränderung ökonomischer Anreize. Hört sich ethisch an. Und scheint nützlich. Wir halten das Thema in's Licht und entdecken dabei Flecken in Definition und Ausführung, Muster, die uns bemerkenswert bekannt erscheinen. Und dann taucht da auch noch ein aktueller (2022) Forschungsbericht auf, der sich mit dem einem Experiment in der digitalen Welt einer Hotelbuchungsplattform bewegt und im Titel den Begriff "Nudging" trägt. "Backfiring von Digital Nudges: Experimentelle Studie zur Reaktanz durch Scarcity-Nudges". Der Link zum Blog achwas.fm Die Folgenseite mit mehr Informationen. https://achwas.fm/folge-035-nudging-und-dark-pattern-nicht-schubsen/ Das Folgenbild zeigt ein Geschwisterpaar an / auf einer Schaukel, 1821 Quelle Wikimedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alexander_ii_and_maria_nikolaevna.jpg
Apr 17, 202250:18
Es grünt zu grün! Astroturfing und digitale Propaganda

Es grünt zu grün! Astroturfing und digitale Propaganda

Dieser Beitrag nimmt an dem Wettbewerb Fast Forward Science 2022/23 in der Kategorie "AUDIO Spezial" teil. Wir meinen dazu: Please keep fingers crossed! (S1/E34) Mitunter haben wir den Eindruck, von Buzzwords umzingelt zu sein. Brandaktuelle musst-Du-unbedingt-kennen-Begriffsbildungen, von denen dann morgen vielleicht niemand mehr spricht. "Web 2.0" war so eine Eintagsfliege, von "Knowledge-Management" spricht heute kaum jemand mehr und vielleicht wird es dem "Metaverse" irgendwann ähnlich gehen wie einst "Second Life" (= mausetot)? Aber "Astroturfing" ist so ein Begriff, der wirklich weiterhilft und er ist älter als das World-Wide-Web. Deshalb erklären wir ihn in unserer neuen Folge von achwas.fm. Hier verraten wir nur so viel, dass er etwas mit echtem Rasen und Kunstrasen zu tun hat und - natürlich - der Übertragung dieses Unterschieds in die Online-Kommunikation. Was man dem Begriff nicht anmerkt, es geht um knallharte Lobbyinteressen, Manipulation, Online-Propaganda und die Invasion der sozialen Netzwerke von Rechts. Zum Blogbeitrag auf achwas.fm Das Episodenbild ist von Vincent van Gogh, den wir hier sicherlich nicht vorstellen müssen. Wir freuen uns, dass wir endlich eine passendes Thema für eines seiner Bilder aufgenommen haben. Das Motiv ist... Gras! Es stammt aus dem Garten der Nervenheilanstalt im südfranzösischen Arles, in dem sich der Maler lange Zeit aufhielt. Und wer unsere Folge 34 aufmerksam hört, wird verstehen: echtes Gras. kein Astroturf! Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Van_Gogh_-_Rasenst%C3%BCck_mit_Schmetterlingen.jpeg
Apr 03, 202201:00:01
Ziemlich berechnende Dating-Apps

Ziemlich berechnende Dating-Apps

(S1/E33) Nach der Dating/Ghosting-Folge gehen wir den Dating-Plattformen auf den Grund - sich einer Dating App anzuvertrauen, kann sogar viele Gründe haben. Ein Ziel könnte sein, einen / eine Lebensabschnittgefährt:in zu "gewinnen". Wobei dieser Lebensabschnitt auch zeitlich beliebige Zielgrößen annehmen kann, die von "bis fast zum Frühstück" oder "für immer und ewig" reichen könnten.  Sich einer Dating App anzuvertrauen bedeutet auch, sich in die Hände von mehr oder minder guten Rechenregeln oder Matching Algorithmen zu begeben. Denn die werden doch bestimmt aus den Daten die richtigen Traumpartner:innen "backen", oder?  Wir stellen die Arbeiten eines Teams von drei Wissenschaftler:innen der FU Berlin vor: Lucas Friedrich Mertens, Erik Christian Müller, und Johanna Sebastian haben sich fundiert mit dem Thema beschäftigt, eine Plattform gebaut und das Treiben auf dieser Plattform systematisch und empirisch beobachtet.  Es geht dabei nicht nur um's "Matchen", sondern vor allem um die "Happiness" mit dem Match. So gestattet "Der Einfluss von Matching-Algorithmen auf den Erfolg einer Dating-App" (so der Titel der Arbeit) weit mehr als den Einblick in das Wirken von Parship, Tinder und Co. Denn diese öffnet für die Sozialwissenschaften einen faszinierenden Blick in maschinelle Experimente mittels Agenten mit menschlichen Eigenschaften.  Unser Blog: www.achwas.fm  Der Blogbeitrag  zu dieser Folge - ist reichhaltig und bietet unter anderem drei "matchende" Youtube Videos: Ein hellsichtiges von Julien Bam, ein tiefgründiges von ARTE und ein erstaunliches von einer Dating Plattform:   https://achwas.fm/folge-33-dating-apps-ziemlich-berechnend/  Das Beitragsbild - dessen Geburtsdatum man einigermassen kennt, aber wenig über den Maler weiss, dem Hausbuchmeister (Zeichnerhand II): Das Gothaer Liebespaar. Mit einer Konversation in Spruchbändern.   https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gothaer_Liebespaar.jpg
Mar 20, 202259:07
Über Ghosting

Über Ghosting

(S1/E32) Surfing, Trolling, Hosting, Scanning, Flaming, Voting... Wir widmen uns heute einem weiteren Exemplar aus der Klasse der substantivierten englischen Adjektive: Ghosting! Es stammt aus einem Lebensbereich, den man ebenfalls gerne anglizierend als "Dating" (!) bezeichnet - und wir waren vor den Recherechen zu dieser Folge über die Hintergründe dieser Tätigkeit nicht wirklich im Bilde. Aber es ist ein interessantes Thema: Wie trennen sich Menschen, die auf Dating-Apps mehr oder weniger verbindlich zueinander gefunden haben? Also für den Fall, dass das Match-Making nicht funktioniert hat? Ghosting ist eine Antwort auf diese Frage und es ist schnell, aprupt und einseitig. Wer ghostet, hat wenig Interesse daran, ein klärendes Gespräch zu führen, ja nicht einmal die Trennung auch nur zu verkünden. Statt dessen macht er oder sie sich unvermittelt unsichtbar, blockiert alle Kommunikation und verschwindet aus dem Leben der (nicht selten völlig schockierten und mitunter traumatisierten) Partner/innen. Wie das sein kann, wo doch eigentlich niemand etwas Böses will? Wir suchen nach Antworten. Hier geht's zum Blogpost auf achwas.fm Bei der Suche nach dem Episodenbild waren wir lange unterwegs. Es gibt zwar viele Bilder von Geistern, aber die passen dann nicht zum Thema Dating und Bilder von Verliebten passen nicht zum Trennungsthema. Schließlich haben wir uns für einen wahrhaftigen Klassiker entschieden. Das Bild ist von Jan Vermeer, gemalt, um 1656, und zeigt die niederländische Renaissance-Variante einer Dating-Plattform: Eine "Kupplerin". Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Johannes_Vermeer_-_The_Procuress_-_Google_Art_Project.jpg
Mar 06, 202259:15
Nobelpreis für zwei Gehirne. Vorurteil & Launen.

Nobelpreis für zwei Gehirne. Vorurteil & Launen.

(S1/E31) Die Überschrift scheint eindeutig irritierend, wir lösen auf: Die beiden Gehirne gehören Daniel Kahneman und Amos Tversky. Ihre Expertise: Die Rolle der Psyche bei - auch ökonomischen - Entscheidungen. Und den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften nahm Daniel Kahneman 2002 entgegen - für die Forschung zu den funktionalen Gehirnen in jedem von uns: System 1, dem schnellen - und System 2, dem langsamen Denken. Amos Tversky erlebte die Ehrung nicht, er ist 1996 verstorben. Weshalb nun der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften? Tversky und Kahneman führten mit ihrer Forschung die Psyche in die Theorien von ökonomischen Entscheidungen ein. Bis dato war es der "Homo Oeconomicus", der zweckrational, bilanziert, weder von Gefühlen noch Launen beeinflusst, sich auf dem Markt entscheidet. Kahneman hat zusammen mit den Kollegen Cass Sunstein und Olivier Sibony zu einem weiteren Phänomen unseres Denkens geforscht: "Noise" (übersetzt mit Rauschen, Störgeräuschen) fügt schnellem und langsamen Denken als systematisierbare Dimensionen eine weitere hinzu: Heuristiken sind wieder verwendbare Muster, während "Noise" ebenfalls unser Handeln unbewusst - aber zufällig - beeinflussen kann. Wir "sind schlecht drauf", "ungerecht", "launisch" nicht als Persönlichkeitsmerkmal, sondern weil uns eine Laus über die Leber gelaufen ist. Der Blog zum Podcast:  achwas.fm Die Shownotes: https://achwas.fm/folge-031-nobelpreis-fuer-2-gehirne/ Das Episodenbild:  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/04/Wenceslas_Hollar_-_Landscape_shaped_like_a_face_%28State_1%29.jpg?uselang=de
Feb 20, 202201:05:45
Der Negativity Bias - eigenartig normal

Der Negativity Bias - eigenartig normal

(S1/E30) Weil man sich in der Psychologie gerne gewählt ausdrückt, spricht man nicht einfach von "Denkfehlern", sondern von "kognitiven Verzerrungen". Natürlich gibt es davon gleich Dutzende, die im Verlauf der letzten Jahrzehnte Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen waren. Das Vokabular mutet an wie aus der rhetorischen Waffenkammer eines durchgeknallten Unternehmensberaters: "Representativeness-Bias,  Group Attribution Error, Mental Accounting, Backfire Effect, Zero Sum Bias, Bandwagon Effect..." Anscheinend haben wir so viele eingebaute Denkfehler, dass man sich wundern muss, wie es die Menschheit überhaupt so weit bringen konnte. Doch Gott sei Dank machen wir diese Denkfehler! So muss man sagen, denn ohne sie wären wir neulich beim Schuhe Binden vom Bus überfahren, vor dem Aufzug verhungert oder in der Badewanne ertrunken. Auch der "Negativity Bias", den wir in unserer neuen Folge von ...achwas!? behandeln, gehört zu diesen unsichtbaren Helfern. Und wir versuchen die Frage zu klären, ob und wie dieser Denkfehler im Web ausgelöst wird, was das möglicherweise für uns alle bedeuten könnte und wie Negativität und Glaubwürdigkeit zusammenhängen. Eine besondere Würdigung erfährt die Frage, ob wir selbst möglicherweise an einem Negativity Bias leiden und deshalb unserem Publikum seit Monaten die Laune mit negativen Geschichten verderben... Hier geht's zum Blogpost auf achwas.fm Das Episodenbild wurde von dem brasilianischen Maler Belmiro de Almeida 1897 gemalt. Es zeigt eine junge Frau, die definitiv eine schlechte Nachricht erhalten. hat. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Belmiro_de_Almeida_-_A_m%C3%A1_not%C3%ADcia.jpg
Feb 06, 202258:33
Das geheimnisvolle "Starwars" Twitter Botnet

Das geheimnisvolle "Starwars" Twitter Botnet

(S1/E29) Schauen Sie ab und an mal auf den Twitter-Kanälen von Sportlern, Wissenschaftlern, Influencern oder halt "Promis" vorbei? Interessant was da ge-zwitschert wird, nicht wahr?  Scrollen Sie weiter zu dem, was unter dem Tweet steht, kann es haarig werden, eklig in Ausdruck und Emotion. Sie denken: Vielleicht schreibt da kein Mensch, sondern eine Maschine? Kann sein. Was da geschrieben wird, passiert meistens mit Absicht. Denn diese "Mitspieler" erweisen sich oftmals als Betrüger an Ihrer Meinung und Ihrem Wissen. In dieser ersten Folge zum Thema "Social Bots" widmen wir uns der Entdeckung eines Social Media Bot-Netzwerks. Das ist den Forschern Juan Echeverria und Shi Zhou des London University College 2016/17 ins Netz gegangen. Über 300.000 einzelne Bots wurden erschaffen, steuerbar als Ganzes, in kleineren Gruppen oder als Einzelne.  Zum Blogbeitrag auf: achwas.fm    Das Beitragsbild zeigt den Golem auf dem Titelblatt des gleichnamigen Buches von Gustav Meyrink. Der Golem ist aus Lehm geschaffenes Wesen, das mit Zahlen und Buchstabenkombinationen zum Leben erweckt wird und "Aufgaben" erledigt. Der Golem entstammt der jüdischen Mystik. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wiki_Loves_Jules_Verne_Gustav_Meyrink_Der_Golem_1915_(Gerd_Kueveler).jpg#/media/File:Wiki_Loves_Jules_Verne_Gustav_Meyrink_Der_Golem_1915_(Gerd_Kueveler).jpg
Jan 23, 202201:02:39
Influencer*innen - echte oder falsche Freunde?

Influencer*innen - echte oder falsche Freunde?

(S1/E28) Spätestens seit Rezo die CDU zerstört und Toni Kroos dann die 21-Millionen-Follower-Grenze geknackt hat, sind wir nachdenklich geworden. Was geschieht da mit uns, während Hunderte jugendliche Creators sich in der TikTok Dance Challenge im rhythmischen Ausdruckstanz messen? Während Lifestyle-Fashion-Profis nach Dubai auswandern, um dort mal gründlich über das Leben nachzudenken? Während prominente Impfskeptiker*innen ihre Followerschaft mit knallharten Fakten und ihrer korrekten fachwissenschaftlichen Einordnung versorgen? Es wird höchste Zeit, dass wir diesem besonderen Phänomen der Digitalisierung eine Folge widmen: Influencer*innen!  Und in der ersten Folge von ...achwas!?, die sich dieses Themas annimmt, geht es eher um "anekdotische Evidenz", also Beispiele, die uns besonders beeindruckt haben. Lasst Euch / Lassen Sie sich überraschen!  Hier geht's zum Blogbeitag auf www.achwas.fm  Beim Episodenbild war diesmal nicht lange zu grübeln: Natürlich ist das Trojanische Pferd die beste Allegorie, das beste Meme, um das Prinzip des Influencing, die Injektion von Werbung und Propaganda in eine scheinbar authentische Beziehung, darzustellen. Schon damals gab es einige Trojanerinnen und Trojaner, die das Ding einfach die Klippen hinunterstürzen wollten! Die hier zu sehende Variante wurde von Henri Motte 1874 gemalt.  Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Henri-Paul_Motte_-_Le_Cheval_de_Troie.jpg
Jan 09, 202201:05:26
Süchtig nach Sozialen Medien, Teil 3 - Dopamin!

Süchtig nach Sozialen Medien, Teil 3 - Dopamin!

(S1/E27) Der dritte und - vorläufig - letzte Teil unserer Sucht-Trilogie behandelt einen grundlegenden Vorgang, der Lebewesen dabei hilft, zu überleben und zugleich für die Entwicklung von verhaltensbezogener Sucht verantwortlich ist: Belohnungslernen. Wir lernen, süchtig zu sein, und die hier beteiligten Lernvorgänge greifen tief in die Prägungen unseres Gehirns ein. Diese Vorgänge thematisieren wir in dieser Folge und berichten dabei über eine unglaublich raffinierte Studie, in der es Forschenden aus Berlin gelungen ist nachzuweisen, dass unser Belohnungszentrum auf Reize wie "Likes" tatsächlich heftig reagiert - und dies umso stärker, je höher die Nutzungsfrequenz sozialer Medien ist.  Zum Blogbeitrag auf achwas.fm  Unser Episodenbild stammt - einmal mehr - aus der französischen Kunst der Gründerzeit. Der französische Karikaturist und Illustrator Georges Moreau (genannt Moreau de Tours) hat diese "Morphinistinnen" 1886 gemalt. Und wer die Podcast-Folge hört, wird verstehen, dass diese unerhört erscheinende Analogie zwischen Morphium und sozialen Medien nicht ganz abwegig ist.  Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/37/Les_Morphin%C3%A9es_-_Moreau_de_Tours.jpg
Jan 02, 202259:59
Süchtig nach Sozialen Medien, Teil 2: Spielsucht, Kaufsucht

Süchtig nach Sozialen Medien, Teil 2: Spielsucht, Kaufsucht

(S1/E26) Im Teil 2 der ...achwas?!® Trilogie zur Sucht im Web helfen uns zwei Studien besser zu verstehen, weshalb und wen Spielen im Internet süchtig machen kann. Und klären, ob die Kaufsucht "online" und "in-store" vielleicht zwei Paar Schuhe sind. Die Suche nach einem Beitragsbild mit Spielsüchtigen führte uns in ein "Social Media" des 17. Jahrhunderts - ein Wirtshaus in Flandern: Ein Ort zum Reden, Trinken, Essen und der Ort, um miteinander oder doch eher gegeneinander Karten zu spielen.  Technologischer Fortschritt bescherte im 15. Jhd. die Herstellung von Papier und Karton (aus Arabien) und den Buchdruck (aus Mainz). Dadurch konnten Kartenspiele preiswerter hergestellt werden und rasch Verbreitung finden - und die Karten-Spielsucht befiel im Mittelalter genauso schnell Jung und Alt - und alle Bevölkerungsschichten. Das Bild trägt den Titel "Bauernrauferei beim Kartenspiel" und wurde von dem flämischen Zeichner und Maler Adriaan Brouwer ca 1630/1640 gemalt.  Bildquelle:  https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Adriaen_Brouwer,Bauernrauferei_beim_Kartenspiel(c._1630–1640).jpg  Website des Podcasts: achwas.fm  Folgenseite: https://achwas.fm/folge-026-suechtig-on-und-offline-teil-2-von-3/
Dec 26, 202152:12
Süchtig nach Sozialen Medien: Teil 1

Süchtig nach Sozialen Medien: Teil 1

(S1/E25) Mittlerweile gehört Sucht - einschließlich Toleranz, Entzugserscheinungen und Kollateralschäden in Berufs- und Privatleben - zum Alltag für viele Menschen, die soziale Medien und  Multiplayer-Online-Spiele nutzen. Und wie bei jeder Sucht sind nicht nur die Betroffenen betroffen, sondern auch ihre Kollegen, Angehörigen, Eltern und Freunde. Und langsam setzt sich in Fachkreisen die Erkenntnis durch, dass man es hier nicht mit harmlosen Fehlverhalten, sondern mit behandlungspflichtigen Erkrankungen zu tun hat. Und noch jemand ist betroffen: die Betreiber der Multi-User-Dungeons-Rollenspiele, die uns überall "kostenlos" angeboten werden, und die Plattformen von Meta, Snapchat, Tinder, Pinterest, oder Twitter. Für die ist das Entstehen von Sucht nämlich sehr wünschenswert, denn wer irgendwann nicht mehr anders kann als zu lesen, zu scrollen, zu posten, zu teilen und zu liken, ist bares Geld! Entsprechend werden Spiele und soziale Medien mit allem gespickt, was Menschen süchtig macht. In der Jubiläums-Folge von ...achwas!? beginnen wir damit, diese Geschichte hinter den Pixeln zu erzählen. Shownotes zur Folge auf achwas.fm Das Bild zeigt eine Szene um eine junge Frau, die mit abwesendem Gesichtsausdruck in einem Café vor einem Glas Absinth sitzt. Es trägt den Titel "L'Absinthe" und wurde von Edgar Degas 1876 gemalt. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edgar_Degas_-_Absinthe.jpg
Dec 19, 202159:50
Bitte Zahlen! Statistik, Zocker, eierlegende Hunde*

Bitte Zahlen! Statistik, Zocker, eierlegende Hunde*

(S1/E24) Zahlen, Mathematik und Statistik machen als Werkzeuge der Wissenschaft die Welt berechenbar und objektiv. In ihrer über 500 jährigen Geschichte spielen Zocker, Gamer und ein schottischer Glücksforscher aus dem 18. Jhd. bedeutende Rollen. Wir müssen über Statistik reden - und was damit gemacht wird. Über Bedürfnisse, die mit Statistik erfüllt werden können, wie zum Beispiel, das Bedürfnis zu zählen und zu quantifizieren. Das Bedürfnis, die Bedeutung dieser Zahlen herauszufinden - ausser das sie einfach schmückend "da stehen" (wow - 35 Mio. Follower) - und das Bedürfnis, durch geeignete Verwendung Zahlen als Grundlagen von Entscheidungen zu verwenden, um z.B. Risiken einschätzen zu können. Zahlen dienen der Gerechtigkeit und der Demokratie: Zahlen können genutzt werden, um gegen Willkür und Autorität, gegen Trickser, Hütchenspieler und Betrüger mit Fakten aufwarten zu können. Das Wissen, Zahlen und Daten in diesem Sinne nutzen zu können, sollte wie Rechnen, Schreiben und Lesen selbstverständlich in Schulen unterrichtet werden. Diese "Data Literacy" (Datenkompetenz) umfasst auch die Neugierde an der Welt und Zusammenhängen, Freude an detektivischem Forschen und gesunden Menschenverstand. Die Homepage: www.achwas.fm Die Folgenseite: https://achwas.fm/exkurs-bitte-zahlen-statistik-zocker-und-ein-eierlegender-hund/ Die Quelle für das Folgenbild (Portrait des Luca Pacioli - Mathematiker, Statistiker, Zauberer) https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pacioli.jpg *  Das Beispiel des “eierlegenden Hundes” stammt aus dem (fast) gleichnamigen Buch “Der Hund, der Eier legt” von Hans-Hermann Dubben und Hans-Peter Beck-Bornhold. Rowohlt 2011. Eine ausführliche und satirische Einführung in die Untiefen statistischen und logischen Denkens. 
Dec 12, 202101:02:03
Ihr entkommt uns nicht! Mehr über Dark Patterns.

Ihr entkommt uns nicht! Mehr über Dark Patterns.

(S1/E23) Es geht wieder um monströse Muster und Manöver, mit denen Spieler/innen und Nutzer/innen weltweit aufgehalten, abgelenkt, ausgenommen, mindestens aber genervt werden. Und diesmal werden wir enzyklopädisch: Wie viele solcher Dark Patterns gibt es nun eigentlich? Woher kommt das Konzept? Wie kann man es definieren? Was kann die Wissenschaft derzeit dazu sagen? Wir haben drei wissenschaftliche Quellen zum Thema ausgewertet und dabei neunzehn "Dark Patterns" erbeutet. No Te escaparás! - Ihr entkommt uns nicht! - ist zugleich der Titel unseres Episodenbildes, einer Radierung des spanischen Malers und Grafikers Fancisco Goya aus dem Jahr 1799. Noch bewegt sich die junge Frau anscheinend frei und schwerelos, aber man ahnt, was geschehen wird. Wir fanden, das ist ein ausgezeichneter Titel für alles, was mit Dark Patterns zu tun hat. Informationen zur Folge auf achwas.fm Bildquelle: https://es.wikipedia.org/wiki/No_te_escapar%C3%A1s#/media/Archivo:No_te_escapar%C3%A1s.jpg
Dec 05, 202101:06:41
Besuch bei Netflix. Was mit Geschichten und Daten.

Besuch bei Netflix. Was mit Geschichten und Daten.

(S1/E22) Geschichten erzählt zu bekommen lockte Menschen schon immer an's Lagerfeuer, in's Theater, zum Radio oder in's Kino oder vor die Mattscheibe.  Heutzutage erfüllen diese Aufgabe zusätzlich Podcasts wie achwas?!® und Anbieter wie Netflix oder Amazon. Die ewige Frage: Was wollen die Menschen eigentlich wirklich hören oder sehen, von was können sie nicht genug bekommen? Was ist das Geheimnis von Homer's Illias und Odyssee? Oder den Geschichten aus Tausend und einer Nacht?  In dieser Folge erzählen wir die Geschichte hinter dem Erfolg von Netflix. Es geht es  auch um unglaublich viele Daten - im Jahr 2020 etwa 15% des gesamten Web-Traffics der USA.  Spoileralarm: Diesmal geht es nicht um Daten-Skandale, sondern um die Hintergründe, Geld mit der Nutzung von Daten zu verdienen. Und das macht Netflix seit 1997. Mehr über den Podcast:  auf achwas.fm Folgennotiz und Shownotes:  https://achwas.fm/besuch-bei-netflix-was-mit-geschichten-und-daten/ Beitragsbild: Das Gemälde "The Measurers" wird dem flämischen Maler Hendrick van Balen dem Jüngeren (1621 - 1661) zugeschrieben und ist nicht datiert. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_Measurers_by_Hendrick_van_Balen_the_younger.jpg
Nov 29, 202151:06
Sozialer Vergleich und supernormale Attrappen

Sozialer Vergleich und supernormale Attrappen

(S1/E21) Wir kümmern wir uns um eine weitere tragende Säule der Psychologie und ihre Bedeutung in sozialen Medien. Oder besser: wir kratzen an der Oberfläche des Themas. Es geht um „soziale Vergleichsprozesse“. Wir müssen eigentlich gar nicht erklären, was das ist, denn wir alle kennen das aus eigener Erfahrung. Man beobachtet ja permanent andere Menschen, setzt sich zu ihnen in Beziehung und vergleicht sich in vielerlei Hinsicht mit ihnen - ob man will oder nicht. Es mag sein, dass das automatisch geschieht, sodass es uns nicht wirklich bewußt wird, doch es geht nicht anders: viele unserer eigenen Eigenschaften oder Merkmale können wir nur sinnvoll bewerten, wenn wir geeignete Vergleichsmenschen zur Verfügung haben. Wir brauchen diese Vergleiche: möglichst viele, möglichst authentische, möglichst repräsentative. Und wo finden wir diese Leute? Eben. Schwierig wird die Situation, wenn wir bei diesen Vergleichen an inadäquate Vergleichsmenschen geraten - supernormale Attrappen.  Der Blogartikel zur Folge: https://achwas.fm/folge-021-soziale-vergleiche-und-supernormale-attrappen/ Das Bild zur Episode zeigt das berühmte Portrait der Zwillinge Grace und Kate Hoar, und es ist veröffentlicht unter Creative Commons Lizenz 4.0. Die schönste digitale Version, die wir auch als Episodenbild verwenden, findet sich auf der Website des Fitzwilliams Museums in Cambridge https://beta.fitz.ms/learning/look-think-do/twins
Nov 21, 202158:36
Die Facebook Papers - Spielregeln des Kapitalismus

Die Facebook Papers - Spielregeln des Kapitalismus

(S1/E19) Frances Haugen ist wahrscheinlich eine der wichtigsten Whistleblower/innen der jüngeren Geschichte und hat uns den Stoff für unsere 19. Folge beschafft: jede Menge Interna über die Gepflogenheiten eines gigantischen Tech-Konzerns, der mit "Facebook" eigentlich nur ungenügend beschrieben ist. Dessen CEO - Mark Zuckerberg - hat sich ja konsequenterweise auch einen neuen Namen für sein Unternehmen ausgedacht oder ausdenken lassen: Meta! Irgendwie Pech für ihn, dass die Taufe der neuen Marke eben gerade mit der Enthüllung diverser unappetitlicher Gepflogenheiten seines Unternehmens zusammenfällt. Man kann es vielleicht so zusammenfassen: Facebook weiß sehr viel über die krank machende und polarisierende, ja spaltende Wirkung seiner Produkte auf Einzelne, auf Länder und Gesellschaften weltweit. Man forscht hierzu, sammelt Daten und Fakten, schreibt Memos, diskutiert sogar in internen Foren darüber, aber: man unternimmt nichts, verheimlicht sogar das möglicherweise für den Börsenwert gefährliche Wissen. Der Konzern steht damit in einer unglückseligen Tradition mit den Tabak- und Ölkonzernen, die schon in den 60er-Jahren wussten, dass Rauchen Krebs erzeugt und das Verbrennen von fossilen Energieträgern eine Erderwärmung auslösen wird...  Hier geht's zum Blogbeitrag mit allen Quellen auf achwas.fm Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anti-capitalism_color%E2%80%94_Restored.png
Nov 06, 202101:00:01
Wie Prinzen aus Nigeria „false positive“ vermeiden

Wie Prinzen aus Nigeria „false positive“ vermeiden

(S1/E18) True Crime 1925: Victor Lustig verkauft den Eiffelturm und betrügt einen Schrotthändler. True Crime 2021: Nigerianische Prinzen bitten via Email arglose Bürger in einer finanziellen Angelegenheit um einen kleinen, aber durchaus lukrativen Gefallen. Und gestalten diese Mail so, dass möglichst viele Menschen erkennen, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht. Mit Logik, Statistik und Psychologie ausgestattet erzählen wir heute eine Geschichte über Betrüger, die auch ohne Web und App funktioniert. Und kommen solchen auf die Schliche, die sich nur auf den ersten Blick sehr einfältig anzustellen scheinen. Hier geht's zum Blogbeitrag mit allen Quellen auf  achwas.fm . Bildquelle: Unser Episodenbild zeigt eine Szene aus Das Märchen vom falschen Prinzen von Wilhelm Hauff (Original: Mährchen für Söhne und Töchter gebildeter Stände 1869): Der Schneidergeselle Labakan präsentiert sein teuer erspartes Gewand. Der Täuschungsversuch misslingt, zu offensichtlich zeigt sich Labakan nicht als Prinz.  Die Skizze wurde von dem französischen Zeichner Bertal(l) (Comics, Illustrationen, Karikaturen) für die Erstausgabe des „Mährchenbuchs“ ausgeführt. Bertal, auch manchmal Bertall geschrieben, der als Charles Constant Albert Nicolas, Vicomte d’Arnoux, Count of Limoges-Saint-Saëns geboren wurde, ist war zwar kein Prinz, aber immerhin von umfassendem Adel. Zum Blog auf achwas.fm  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bertall_-_Der_vornehme_Schneidergeselle_Labakan.jpg 
Oct 31, 202151:52
Flow - eine optimale Erfahrung*

Flow - eine optimale Erfahrung*

(S1/E17) Nachdem wir in den bisherigen Folgen viel über die dunklen Seiten des Netzes und der digitalen Transformation berichtet und nachgedacht haben, gibt es in dieser Folge einen Lichtblick: Natürlich ist das Netz auch eine Quelle von Unterhaltung, Inspiration, Spiel, hochwertiger Information, guter Laune (…wir sagen nur: Katzenvideos!) und freundlicher sozialer Begegnung. Aber auch hier brauchen wir als Wissenschaftler/innen Begriffe, die diese Erfahrungen präzise beschreiben, das eine vom anderen unterscheiden und schließlich für eine Messung oder Beobachtung zugänglich machen können. Einem solchen Begriff nähern wir uns heute: Flow! Hier geht's zum Blogbeitrag mit allen Quellen auf achwas.fm Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alpine_Climbers_-_Elijah_Walton_-_Google_Cultural_Institute.jpg *Diese Folge widmen wir dem Psychologen Mihály Csíkszentmihályi. Er beschrieb und benannte 1975 den "Flow" - und hat sich als Wissenschaftler mit vielen Aspekten dieses Glücks-Zustands befasst. Mihály Csíkszentmihályi verstarb am 20.10.2021 in Claremont (Kalifornien).*
Oct 22, 202158:30
Social Media und Depression. 10.904 Jugendliche geben Auskunft.

Social Media und Depression. 10.904 Jugendliche geben Auskunft.

(S1/E16) Kennen Sie diese Nachrichten, dass Facebook depressiv macht? Ist das Fake, Meinung oder Tatsache? Die Antwort von ...achwas?!®:  Wozu gibt es Wissenschaft, die diese Meinung gründlich untersuchen kann. Die Studie mit dem Titel "Social Media Nutzung und jugendliche psychische Gesundheit" wertete dazu Informationen von 10.904 vierzehnjährigen Heranwachsenden aus. Sowohl die Menge von Daten wie auch die angewandten Untersuchungsmethoden bringen Licht ins Dunkle der Vermutungen. Die Ergebnisse sind - überraschend. Die Folgen für die Jugendlichen, besonders die Mädchen, erschütternd. Und: Es bleiben Fragen offen... Viel Vergnügen mit einer weiteren Folge von ...achwas?!®   Prof. Dr. Thomas Wirth und Hans-Werner Klein Podcastseite: www.achwas.fm Folgenseite: https://achwas.fm/folge-16-social-media-und-depression-10-904-jugendliche-geben-auskunft/ Folgenbild: Albrecht Dürer hat in seinem Bild „Melancholia“ von 1504, Körperhaltung und Mimik eines melancholischen Wesens, einem Genius / Engel, sehr detailliert festgehalten. Der Engel steht für Künstler, die sich im Zustand mit „dem Willen zum Schaffen, aber unfähig, etwas zu tun“ erleben. Bildquelle wikimedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Melencolia_I_(Durero).jpg
Oct 15, 202150:34
Bonus-Track: Das "...achwas!? Theme"

Bonus-Track: Das "...achwas!? Theme"

Der Jazz-Pianist und Instrumentalpädagoge Martin Peter vom Institut für Musikalisches Lernen aus Bensheim hat unsere Intro-Outro-Musik komponiert und eingespielt. Auf vielfachen Wunsch gibt es hier das ganze Stück ohne Sprecherinnen-Text zum Hören und Genießen... Enjoy! hier geht's zur Website von Martin Peter https://iml-online.de/
Oct 11, 202105:58
Über Trolling

Über Trolling

(S1/E15) Im zweiten Anlauf ist uns diese Episode geglückt, in der es um ein Internet-Phänomen geht, das wir alle kennen und nicht lieben, nämlich Trolling. Der Begriff hat im Verlauf der kurzen Internet-Geschichte einen Bedeutungswandel erfahren, der ihn heute zu einem "Catch-all-term" für viele destruktive Verhaltensweisen im Netz macht. Wir klären das und kümmern uns außerdem darum, wie man erklären kann, dass die Internet-Bevölkerung anscheinend ganz besonders zu Trolling neigt. Wir wollen hier nicht zu viel verraten, aber es hat etwas mit Psychopathie, Sadismus, Narzissmus und Machiavellismus zu tun - alles nicht eben sympathische Wesenszüge.  Hier geht's zum Blogbeitrag mit allen Quellen auf achwas.fm Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trolling_drawing.jpg
Oct 08, 202157:40
Sie werden erwartet! KI - Vorausschauende Polizeiarbeit.

Sie werden erwartet! KI - Vorausschauende Polizeiarbeit.

WIEDER AKTUELL: (S1/E20) Der Roman "Minority Report" von Philip K. Dick spielt im Jahr 2054. Eine Spezialabteilung der Polizei in Washington ist in der Lage, Morde weit im Vorfeld vorauszusagen und die zukünftigen Mörder frühzeitig auszuschalten. Verurteilen ohne Tat? Ein Dilemma. Und: was ist, wenn die Hellseherinnen irren?  Im Jahr 2020 erscheint ein Bericht über SKALA, das in Nordrhein-Westfalen eingesetzte Computerprogramm für "Predictive Policing". Ist das jetzt Minority Report in der Gegenwart? In dieser Folge von ...achwas?!® sehen wir uns die Situation von Predictive Policing in NRW im Jahr 2021 an und vergleichen dies mit Predictive Policing in den USA, in Chicago und Los Angeles. Gute, langweilige Polizeiarbeit vs High Tech Big Data Based Policing? Seien Sie gespannt ... Die Seite zur Folge 20 auf unserem Blog: https://achwas.fm/folge-20-wir-wissen-was-du-tun-wirst-predictive-policing/ Quelle zum Beitagsbild  "Priestess of Delphi" von John Collier (1891) https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Collier-priestess_of_Delphi.jpg
Oct 01, 202154:33
Mixtape I. 1. 30% fehlerhafte Genanalysen 2. Cluetrain 3. Üble Meinungsmacher 4. Web 2.0

Mixtape I. 1. 30% fehlerhafte Genanalysen 2. Cluetrain 3. Üble Meinungsmacher 4. Web 2.0

(S1/E14) Mixtape - 4 x 15 Minuten Podcast Updates und Basiswissen kurz und präzise  Track 1: Über 30% der Genanalysen enthalten fehlerhafte Daten. In Folge 4 beschäftigten uns Autokorrekturen von Industrie-Scannern. Diesmal geht es um Genforschung. Beim Einlesen von Daten in Excel werden abgekürzte Gennamen fälschlicherweise als Datum erkannt und gespeichert. Das Problem ist seit 2016 bekannt – und „verseucht“ laut einer Studie in 2021 über 30% aller Genstudien weltweit.  Track 2: Das Cluetrain Manifest ist ein historischer Meilenstein in der Ideengeschichte des Internet. Es wurde im Jahr 1999 veröffentlicht. Es formuliert in 95 Thesen die Vision eines von Nutzern/innen, Kunden/innen und Leser/innen beherrschten Mediums. Die positive Vision eines Mediums, in dem Hierarchien verschwinden und jeder mit genügend Mut und Talent alles erreichen kann.  Track 3: Zeit der Wahlen – die hohe Zeit für Einflussnahme in Social Media. Einem Journalisten gelingt der Blick in die Arbeit von Nachfolgern und Wettbewerbern von Cambridge Analytica. Aber haben diese auch Einfluß im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 genommen? Wie unschuldig sind die Parteien selbst unterwegs auf Facebook? Jan Böhmermann hat dies von einem Team mit einer geschickten Versuchsanordnung untersuchen lassen.  Track 4 – Die Web 2.0 Konferenz fand 2004 in San Francisco statt, und auch hier kann man von einem Meilenstein der Entwicklung von Ideen rund um das Web sprechen. Das Konzept Web 2.0 umfasste die sozialen Aspekte der Onlinemedien, technologische und geschäftliche Auswirkungen, vor allem aber die neuen Chancen.  Der Blog: achwas.fm  Der Blogbeitrag zur Folge: https://achwas.fm/folge-014-mixtape-i/  Das Beitragsbild zur Folge: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arcimboldo_Summer_1563.jpg
Oct 01, 202101:05:50
Customer Journey - Informations-Architektur. Schöner wohnen im Web

Customer Journey - Informations-Architektur. Schöner wohnen im Web

(S1/E13) Wenn Sie diese Podcast-Folge gehört haben werden, wissen Sie, was eine Customer Journey, Informations-Architektur und Touchpoint Management ist und was die unterschiedliche Gestaltung von französischen und englischen Gärten mit Ihrem Einkaufserlebnis im Web zu tun hat. Wie beispielhaft angenehm trotz Fernbeziehung zu den Kunden das Shopping im Web gestaltet wird. Sie bekommen in dieser Folge exklusiv einen tiefen Blick in den Regieraum. In dieser Podcast-Folge geht es um die Gestaltung des Einkaufens im Web. Ein schwieriges Unterfangen – stellen Sie sich vor, Sie stünden zum ersten Mal vor der Frage: Wie mache ich E-Business und an was muss ich alles denken? Als Geschäftsinhaberin eines neuen Ladens aus Ziegeln und Mörtel richtet man seinen Laden ein, sorgt für volle Regale, wirbt um Kunden, schliesst den Laden auf und verkauft live an echte Menschen. Spricht mit Kund:innen, fragt nach Wünschen, berät, nimmt Reklamationen auf, hat eine klare Linie im Kopf und verändert Angebote und Darbietung kundenorientiert. Schliesst des Abends den Laden zu, macht Kasse und Buchhaltung. Bestellt nach. Podcast Website: achwas.fm  Folgenseite: https://achwas.fm/folge-013-wo-laufen-sie-denn-customer-journey-und-touchpoint-management/  Link zur CC Seite des Bildes: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heinrich_Zille_Konsum-Genossenschaft.jpg?
Sep 05, 202154:18
Emotionale Ansteckung 2.0

Emotionale Ansteckung 2.0

(S1/E12) Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass Emotionen von Mensch zu Mensch übertragen werden. In der heutigen Folge liefern wir hierfür zwei wissenschaftliche Belege. Der erste ist eher subtil, kommt aus dem Labor und demonstriert, dass Gesichtsausdrücke zwischen Betrachter*innen überspringen können, ohne dass das Bewusstsein überhaupt hierüber in Kenntnis gesetzt wird. Der zweite ist weniger subtil und zeigt, was man als Emotionale Ansteckung 2.0 bezeichnen könnte. Die "Facebook Emotion Study" hat allerdings weniger wegen des spektakulären Ergebnisses Staub aufgewirbelt - dass nämlich auch in sozialen Medien direkte emotionale Ansteckung stattfindet - sondern wegen der äußeren Umstände: 600.000 Facebook-Nutzer/innen nahmen daran teil - ungefragt und uninformiert. Hier geht's zum Blog: achwas.fm Bildquelle: Public Domain über Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edvard-Munch-The-Scream.jpg
Aug 27, 202154:00
Gamification. Das definitive Ende aller Langeweile?

Gamification. Das definitive Ende aller Langeweile?

(S1/E11) Sind auch Sie manchmal wenig motiviert für Ihre Arbeit? Fällt Ihnen Lernen schwer? Kennen Sie gelangweilte Schulkinder, die jede Gelegenheit nutzen, Spannenderes zu machen, als Mathe Formeln oder Vokabeln zu pauken? Hier kommt die Lösung: Greifen Sie doch einfach zu den vielen gamifizierten Produkten als App und im Web. Diese enthalten alle Motivations-Zutaten Ihrer Lieblingsbeschäftigungen aus Sport und Spiel: Belohnungen, Bestenlisten, knifflige Aufgaben (vielleicht nur von Ihnen lösbar), Lob, Pokale, Überraschungen, Interaktion mit Mitspielenden, Zugehörigkeit zu einem tollen Team, … In dieser Podcast-Folge erfahren Sie, wie sich "das alles so entwickelt hat": Die Geschichte von Killern und Entdeckern, unterschiedlichen  Arten der Motivation, was man von Sport und Spiel lernen kann. Und was das alles auch mit Ihren Schulerfahrungen zu tun hat. Versprochen - diese Folge ist der Anfang der Reihe zur Gamifizierung. Das letzte Wort geben wir jemanden, der sich mit "dem Sinn des Spielen" auskannte: achwas?! "Was ist eigentlich Spielen, Herr Huizinga? „Ein Gefühl, dass es ´anders` ist, als das gewöhnliche Leben“. Johan Huizinga, 1938/1987*  Zum  Blog: achwas.fm Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/84/Pieter_Bruegel_the_Elder_-_Children’s_Games_1017.jpg
Aug 20, 202150:14
Die Macht der Deindividuation

Die Macht der Deindividuation

(S1/E10) Wir nehmen uns Schwerwiegendes vor: Wie es denn eigentlich sein kann, dass die Nutzer*innen sozialer und digitaler Medien einerseits ganz normale Menschen sind, sich aber andererseits höchst aggressiv und destruktiv verhalten? „Online-Disinhibition-Effect" wird dieses Phänomen genannt, und es ist so alt wie die computervermittelte Kommunikation. Auf der Suche nach den Ursachen werden wir kurz im 19. Jahrhundert auf den Schultern von Riesen stehen und uns dann drei Studien genauer ansehen: Die berühmte „Stanford Prison Studie“ von Richard Zimbardo, eine sehr clever geplante Studie über die Ehrlichkeit von Halloween-Kindern und schließlich ein beeindruckendes Real-World-Experiment, dass 2014 beim Relaunch der Kommentarfunktion der "Huffington Post" durchgeführt wurde. Und? Bringe Menschen in Gruppen, mache sie anonym und sperre Autoritäten aus. Dann wird es früher oder später Täter und Opfer geben und es werden Trolling, Mobbing, Flaming und Lynch-Szenarien entstehen. Das ist normal. Menschen funktionieren so. Fraglich ist, ob Informations- und Social-Media-Plattformen solche Vorgänge fördern sollten, um Traffic zu erhöhen und Geld zu verdienen. Hier geht's zum Blog: achwas.fm Bildquelle: Public Domain über Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean-Fran%C3%A7ois_Portaels_-_Portrait_of_a_young_girl_with_a_mask.jpg
Aug 13, 202101:02:17
Viralität, Moral und Social Media - wer Wut sät wird mehr Wut ernten

Viralität, Moral und Social Media - wer Wut sät wird mehr Wut ernten

(S1/E09) Wir schlagen in dieser Folge einen beachtlichen geografischen Bogen: vom Skandal um den Storchenbrunnen in Kopenhagen über kontroverse Themen und ihre Verbreitung auf Twitter in den USA bis hin zu den Facebook-Auftritten von politischen Parteien in Deutschland und Österreich. Als Fazit ergibt sich ein auf den ersten Blick paradox scheinendes (und etwas beunruhigendes) Erfolgsrezept, dass man politische Kommunikation am besten mit moralischer Panik auflädt und - insbesondere im Umfeld rechtskonservativer Parteien - dafür sorgt, dass sich die eigene Community ordentlich ärgert, aufregt und echauffiert. Es scheint uns, dass die Verantwortlichen dies auch gut verstanden haben. Ob es uns gefällt, oder nicht: Wer Wut sät wird mehr Wut ernten! Hier geht's zum Blog achwas.fm Und hier findet Ihr die Shownotes zur aktuellen Folge Bildquelle: Hieronymus Bosch oder Nachahmer, Public domain, via Wikimedia Commons: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hieronymus_Bosch_055.jpg
Aug 06, 202147:45
Ich sehe nur, was du schon siehst. Die Lehrjahre der Künstlichen Intelligenz

Ich sehe nur, was du schon siehst. Die Lehrjahre der Künstlichen Intelligenz

(S1/E08) Was genau ist Künstliche Intelligenz (KI)? Wie macht man KI? Wir klären auch auf, was KI mit Doppelkeksen, heißen Herdplatten und einer ganzen Familie von Denk- und Handlungsinstanzen in unserem Kopf zu tun hat. Wir vergleichen  "KI" mit "MI", der Menschlichen Intelligenz. Wir zeigen, weshalb KI sehr viel von uns lernt - und sich doch noch in den Lehrjahren befindet.  Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle:  Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tovenaarsleerling_S_Barth.png
Jul 30, 202155:29
Darf's ein bisschen mehr sein? Die banale Geschichte vom Infinite Scrolling

Darf's ein bisschen mehr sein? Die banale Geschichte vom Infinite Scrolling

(S1/E07) In dieser Folge sind wir der Wirkung eines anscheinend sehr nebensächlichen Design-Merkmals vieler Social Media Anwendungen auf der Spur und ergründen bei der Gelegenheit Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Feeds und Suppentassen. Am Ende steht die Frage, wie und warum unser Gehirn es überhaupt aushalten kann, Stunde um Stunde gigantische Mengen völlig trivialer Informationen aufzunehmen ohne dabei ins Koma zu fallen oder sich mindestens zu Tode zu langweilen.  Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle:  Public domain, via Wikimedia Commons https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Schlaraffenland.jpg
Jul 23, 202151:47
Suchet und ihr werdet gefunden. Die andere Google Story

Suchet und ihr werdet gefunden. Die andere Google Story

(S1/E06) Suchet - und Ihr werdet gefunden? Und Sie glauben, schon alles über Google zu wissen? Wir betrachten in dieser Folge den Segen guter Suchmaschinen und blicken unter die Motorhaube von Google. Aber da ist mehr: Die Entwicklung von Google ist eine Parabel für die Entwicklung des Internets. Würde Thomas Mann heute lebend die Geschichte von Google als Prequel zu seinen „Buddenbrooks“ schreiben? Als nur Suchende wissen wir wenig, wie die Rechenregeln von Google lauten, um relevante Ergebnisse für unsere machmal schnell hingetippten Eingaben zu finden. Und uns kümmert noch weniger, was Google tut, um unsere Suchen zu finanzieren. Ist ja für uns kostenlos. Oder? Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle:  Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Carl_Spitzweg_021.jpg
Jul 16, 202156:07
Experimente, AB-Tests, Multivariantentests - die normative Kraft des Faktischen

Experimente, AB-Tests, Multivariantentests - die normative Kraft des Faktischen

(S1/'E05) Auf unserem heutigen Weg ins Reich hinter den Pixeln beschäftigen wir damit, wie Forschende Fakten finden. Und wir entdecken ebenso Interessantes wie Unerhörtes, nämlich automatisierte Experimente, die im Hintergrund von Shop-Systemen, News-Seiten, Spielen und Apps installiert werden, um uns... nun, sagen wir: das optimale Nutzungserlebnis zu bieten. So sagen diejenigen, die diese Experimente planen und durchführen. Möglicherweise werden auch noch andere Ziele verfolgt - über die wir im Podcast nachdenken. Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle:  Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:An_Experiment_on_a_Bird_in_an_Air_Pump_by_Joseph_Wright_of_Derby,_1768.jpg
Jul 09, 202155:27
Wir wissen nicht, was sie tun. Maschinelle Autokorrektur

Wir wissen nicht, was sie tun. Maschinelle Autokorrektur

(S1/E04) Autokorrekturen in Smartphones können lustig, lästig und nützlich sein. Aber was passiert, wenn ein Industrie-Scanner Konstruktionszeichnungen, Steuererklärungen oder Dokumente eigenmächtig "korrigiert"? Und wie kommt es, das dieser Software Fehler auch Jahre nach der Entdeckung immer noch sein Unwesen in vielen Geräten treibt? Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle: Joseph Racknitz, Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Racknitz_-_The_Turk_3.jpg
Jul 02, 202153:00
Dark Patterns, oder: Der kochende Frosch

Dark Patterns, oder: Der kochende Frosch

(S1/E03) Als "Dark Patterns" bezeichnet man all die Taktiken, Tricks und Täuschungen, mit denen wir im Web dazu gebracht werden, Dinge zu tun, die uns nur vielleicht, den jeweiligen Anbietern aber ganz sicher helfen. Es geht - natürlich - um Geld, aber auch um die neuen Währungen des 3. Jahrtausends: persönliche Daten, Aufmerksamkeit, ...Lebenszeit. In dem Beitrag entdecken wir Spuren dieser dunklen Machenschaften schon im vergangenen Jahrhundert und folgen ihnen bis zu den Angeboten der großen Web-Informationsanbieter in unseren Tagen... Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle: Hieronymus Bosch and workshop, Public domain, via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hieronymus_Bosch_051.jpg
Jun 25, 202151:46
Den Fährtenlesern auf der Spur

Den Fährtenlesern auf der Spur

(S1/E02) Am 27. Januar 2018 um 19:24 Ortszeit teilte der 20 jährige Nathan Ruser aus Canbera, Australien, in einem Tweet brandgefährliche Informationen: Auf der frei zugänglichen Landkarte einer Fintness App sind geheime US Militär Standorte deutlich zu identifizieren.  Vermeintlich harmlose, anonymisierte Bewegungsdaten zeichnen ein Bild von Laufwegen und Strassennetzen.  In dieser Folge nimmt ...achwas?!  selbst die Spur der (un-) heimlichen Fährtenleser auf, die in unseren Apps und im Web werkeln. Wir erzählen, wie wenig es braucht, um sehr viel über uns und unser Leben ausplaudern zu können. Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge Hier geht's zum Blog achwas.fm Bildquelle für das Bild zum Beitrag: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Part_of_Tabula_Peutingeriana.jpg? Das Bild fällt unter Creative Commons Lizenz Public Domain Mark 1.0 
Jun 18, 202155:41
Der Cambridge Analytica Skandal

Der Cambridge Analytica Skandal

(S1/E01) Die erste Folge von ...achwas!? beschäftigt sich mit dem Cambridge Analytica Skandal, der vor wenigen Jahren die Netzwelt erschüttert hat - wobei die Nachbeben bis heute anhalten. Was geben wir über uns preis, wenn wir uns in Netzen, Apps, Shops und Spielen bewegen? Und was können Firmen, Organisationen und Parteien damit anfangen? Das sind wahrhaft würdige Fragen für die erste Folge unseres Podcasts. Und die Antwort ist eigentlich in beiden Fällen die gleiche, nämlich: Mehr, viel mehr als man sich träumen lässt... Mehr Informationen in den Shownotes zur Folge. und hier geht's zum ...achwas!?-Blog: achwas.fm Bildquelle für das Bild zum Beitrag: Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Try_your_bumps_;_buy_Hudson%27s_soap_in_dozens._Wellcome_L0060934.jpg Das Bild fällt unter Creative Commons Lizenz 4.0 
Jun 11, 202152:04