
bunterbeton
By die Urbanisten e.V.

bunterbetonFeb 06, 2022

Mannheim/Ludwigshafen - Was ist eigentlich kulturelle Stadtentwicklung ?
Seit über eineinhalb Jahren gibt es unseren Podcast nun schon. Seither begleitet uns das "Buzzword" kulturelle Stadtentwicklung auf Schritt und Tritt. Wir haben damals wirklich nicht ganz so ausführlich darüber nachgedacht, warum wir uns den Begriff eigentlich ausgesucht haben und dann einfach mal drauf los produziert. Nach mittlerweile über 23 Stunden Podcast, wollen wir endlich mal ein wenig ergründen was eigentlich unter kulturelle Stadtentwicklung zu verstehen ist. Dafür waren wir in Mannheim und Ludwigshafen unterwegs. Dort wird kulturelle Stadtentwicklung schon seit Jahren praktiziert. In Ludwigshafen machen Delia und Andreas seit einigen Jahren ganz ungefragt Stadtentwicklung. Ihre Perspektive als Bottom-Up Initiative auf die kulturelle Stadtentwicklung ist dabei besonders spannend. In Mannheim sieht die Sache mit der kulturellen Stadtentwicklung ein wenig anders aus. Dort hat die Stadt sich vor Jahren dazu entschlossen das Thema Kultur und Kreativwirtschaft stärker in den Fokus zu rücken und hat eine eigene Abteilung für kulturelle Stadtentwicklung gegründet. Mit dessen Leiter Dr. Matthias Rauch erörtern wir wie man eine Stadt eigentlich kulturell Entwickeln kann und er erklärt wie sich die kulturelle Stadtentwicklung auf die Stadt ausgewirkt hat. In diesem gebauten Beitrag, klären wir das ganz Grundlegende: Was versteht Ihr eigentlich unter kultureller Stadtentwicklung?
Die Vollständigen Interviews in denen wir tiefer in die Wirkungsweisen einsteigen, werden ab sofort im Wochenrythmus veröffentlicht. Bis dahin viel Spaß bei der Folge!
Shownotes:

Interlude: quo vadis bunterbeton?
Meine Güte geht das alles wieder schnell! Schon wieder ist ein Jahr bunterbeton vorbei. 2021 war ziemlich ereignisreich: Wir durften uns als Moderator*innen auf Konferenzen ausprobieren, im Park Babelsberg Politik-Runden moderieren, haben knapp tausend Minuten Podcast veröffentlicht und wieder viele spannende Orte besucht. Außerdem: Wir sind gewachsen! Als mittlerweile fünfköpfiges Team wollen wir dieses Jahr einiges angehen. Neue Formate, Field-Trips, vielleicht mal was Filmen und auch wieder fleißig interviewen. Wenn da nicht noch die Sache mit dem Geld wäre.
In unserer Neujahrsfolge erfahrt Ihr, neben dem was wir 2022 anpacken wollen, auch was unsere Highlights des letzten Jahres waren, wir sagen ganz viel Danke und reflektieren unsere eigenen Lerneffekte die durch “bunti” bei uns hängen geblieben sind. Schön dass Ihr Alle immer mit dabei seid!
Auf ein spannendes Jahr, Lara, Johannes, John, Friderike & Luisa
Shownotes:
Hier findet Ihr den TrashUp! On Air Podcast

Torhaus Berlin - Pförtner*innen für einen gemeinwohlorientierten Stadtbaustein
Am Eingang des geschichtsträchtigen Tempelhofer Flughafen in Berlin, haben sich in einem 55 qm großen Pförtner*innenhäuschen ein paar Menschen eingenistet. Hier im “Torhaus” hat sich 2018 eine Initiative gegründet, die seither Botschafter*innen für eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Entwicklung des alten Flughafengebäudes sind. Mit Projekten wie dem Torhausfestival 2019, dem mindestens stadtbekannten THF-Radio, oder auch dem Hauseigenen Kochkollektiv, haben sie eine Community geschaffen die sich intensiv mit dem Ort als Ganzes beschäftigt, kreativ Visionen dafür entwickelt, Menschen von Außen den Ort nahe bringen und auch durch Ihr eigenes Medium richtig stark nach Aussen kommunizieren.
Das “wichtigste” Projekt, ist die bald anstehende Sanierung Ihres Schaffensortes. Dafür haben sie Mittel von der EU, dem Land Berlin und der Stadt akquiriert um das Torhaus bald noch heller erstrahlen zu lassen.
Zusammen mit den geölten Radiostimmen von Tomma & Aljosha die seit der ersten Stunde beim Torhaus dabei sind, sprechen wir über die dunkle Geschichte des Flughafens, die Initialzündung durch das Torhausfestival und Ihrer eigenen Vision für den schatten schlagenden Gebäudekomplexes hinter dem Torhaus.

Senf.Köln: Stadtmachen, aber digital!

Kollektiv Anzetteln: Wie sieht unsere Urbane Zukunft aus ?
Während unserer Berlin Reise im Juni waren wir auch bei unseren Freunden vom Kollektiv Anzetteln zu Gast. Das Kollektiv formierte sich erst vergangenes Jahr, nachdem sie sich im Rahmen ihres Master-Studiums “Urbane Zukunft” kennengelernt haben. Wie der Titel des Studiums ganz gut erzählt, denken unsere Anzettler*innen genau über das nach: Wie wollen wir in Zukunft in urbanen Räumen leben? Was sind die Bedürfnisse der Menschen im urbanen Raum? Wie wollen wir wohnen? Was sind die großen Herausforderungen? Wie können wir die Vielfältigkeit der Stadt unter einen Hut bringen? Fragen, die einen schnell mal überfordern können.
Das Kollektiv nähert sich dem Thema auf künstlerische Art und Weise. Sie wollen durch Flyer, Plakate oder Flugblätter irritieren und zum nachdenken anregen. Daneben bauen Sie auch gerne Sachen aus verschiedenen Materialien für den öffentlichen Raum, nicht zuletzt für unsere gemeinsame Aktion beim Localize Festival in Potsdam (stay tuned!). In der Folge sprechen wir mit Laura und Max über ihre Kunstaktion beim Festival 48 Stunden Neukölln, reflektieren die junge Geschichte des Kollektiv Anzetteln und diskutieren wie eine Wohn-Utopie 2050 aussehen kann!

Rechenzentrum: Kunst, Kultur und kleine Mieten im DDR-Verwaltungsbau
Mitten in Potsdam zwischen Landtag und Naturkundemuseum steht ein alter DDR-Bau, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Das sogenannte Rechenzentrum, ein ehemals verstaubter Bürokomplex, strahlt mittlerweile jede Menge kreativer Energie aus, denn es ist seit über sechs Jahren ein soziokreatives Zentrum für Kunst- und Kulturschaffende aus Potsdam und sogar das Größte seiner Art in ganz Brandenburg. Das Rechenzentrum ist das Ergebnis eines langen Kampfes, nachdem 2014 die alte Kulturbrauerei geschlossen werden musste und viele Musiker*innen und Kulturschaffende aufgrund akuter Platznot auf die Straße gingen. Der damalige Verwaltungsbau, der eigentlich schon längst hätte Abgerissen werden sollen, bot sich an und so zogen viele der "Vertriebenen" quasi über Nacht zwischen Faxgerät und Filterkaffee ein. In einem sehr produktiven Prozess zwischen Stadt und Kulturschaffenden konnte das Rechenzentrum über die Jahre wachsen und durch den Verzicht des Landes Brandenburg auf Pachteinnahmen können die Betreiber*innen Kunst- und Kulturschaffenden eine faire Miete anbieten. Trotz aller Erfolge und dem hohem Andrang steht das Projekt vor der Frage, ob und wie es mit dem Ende der Nutzungsgenehmigung 2023 weitergehen kann. Ein Prestigeprojekt des Bundes, das direkt benachbart zum Rechenzentrum restauriert wird, könnte dem Kreativort zum Verhängnis werden. Aber das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.
Mit Anja und Elias unterhalten wir uns über die Potenziale leerstehender Bürogebäude für Kunst- & Kulturschaffende, die Kulturlobby in Potsdam und wir erfahren was der Opa von Paul und Fritz Kalkbrenner mit dem Rechenzentrum zu tun hat. Also schaltet ein bei der neuen Folge bunterbeton.
Shownotes:
Bildergalerie zur Geburtstagsfeier am 01.09.
Stellungsnahme Architects for Future Potsdam zum drohenden Abriss des RZ

Haus der Statistik - alles anders am Alexanderplatz
In der letzten Episode vor der Sommerpause sind wir zu Gast beim Modellprojekt Haus der Statistik in Berlin. Der ehemalige DDR-Bau stand jahrelang an prominenter Stelle direkt am Alexanderplatz leer, doch 2015 entschlossen sich Künstler*innen aus der Stadt dazu, auf dieses Raumpotenzial mit einer raffinierten Kunstaktion aufmerksam zu machen. Daraufhin formierte sich eine Initiative aus kulturellen und sozialen Einrichtungen, Kollektiven und Verbänden, die über die letzten Jahre, eine neue Vision für das Haus der Statistik entwickelten. Aus dieser Vision wird langsam Wirklichkeit. Mit Leona Lynen, Vorständin der eigens für das Haus der Statistik gegründeten Genossenschaft, sprechen wir über die gemeinwohlorientierte Entwicklung der über 50.000 m² Nutzfläche. Wir erfahren wie einflussreich gute Banner sein können, sprechen über das aufwändige Werkstattverfahren, die Kooperativen Fünf und über die sogenannten Pioniernutzer*innen im Haus der Statistik, die das Areal mit enorm viel Leben erfüllen. #allesandersplatz

Niehler Freiheit: Freiraum mit Verantwortung
Die Niehler Freiheit – hier wird Menschen mit Ideen Freiraum gegeben, den urbanen Lebensraum – ihren Raum – aktiv mitzugestalten. In der ehemaligen Autowerkstatt in Köln Bickendorf sind in den vergangen vier Jahren Räume für (Kultur-)Veranstaltungen, Workshops, Holz-, Metall- und Fahrradwerkstätten, Bildungsangebote und noch vieles mehr entstanden. Jede Person, die hier etwas für sich findet oder eine Idee hat, was sie hier umsetzen kann, ist herzlich eingeladen zu schauen, ob die eigene Vision räumlich und menschlich in der Niehler Freiheit Einzug finden kann. Das führt dazu, dass hier Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenkommen, in interdisziplinären Gruppen zusammen arbeiten und von einander lernen. Hier treffen Freiraum, Verantwortung und kreative Ideen aufeinander. Wie das theoretisch und praktisch funktioniert, wie Menschen hierher kommen und warum sie irgendwann vielleicht auch wieder weiterziehen, erzählen uns Philippa, Ludwig und Gregor von der Niehler Freiheit. Sie sind aktive Mitgestalter*innen des gemeinnützigen Vereins, der einen dritten Ort der Begegnung, Gestaltung und des Austauschs schafft und gemeinsam wächst.

Adapter e.V.: Wohnen in temporärem Leerstand
wohn doch wie du willst!
Gerade in einer Stadt wie Stuttgart, die zu den teuersten Städten Deutschlands gehört, spielt Wohnen und die dazugehörige Fläche eine enorm wichtige Rolle im Stadtgefüge. Der Adapter e.V. hat sich deshalb überlegt Flächen umzuwidmen, die normalerweise nicht für das Wohnen gedacht sind: Gewerbeleerstand. Gerade in Zeiten von aussterbenden Innenstädten ist Leerstand von Gewerbeflächen nichts mehr ungewöhnliches. Adapter versucht diese Flächen durch anpassbare Holzpanelsysteme in angenehme Wohnräume umzugestalten. Angefangen mit kleinen Zwischennutzungen sowie anderen belebenden Projekten in der Stuttgarter Innenstadt entwickelten sie die letzten Jahre einen Prototypen ihres Panelsystems und gehen damit auch bald auf Deutschland-Tour. Darüber hinaus erkundet Adapter die Sphären des Wohnens: was ist privat, was nicht, wo hört meine Wohnfläche auf ? Wohn ich nicht auch irgendwie im Stadtraum? Fragen über Fragen und auch einige Antworten bekommt Ihr in dieser Ausgabe von bunterbeton.

Urbane Liga: Zu Gast beim Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik
Projektschmiede, Ideenlabor und Netzwerkplattform klingt gut, oder? Mit diesen Schlagwörtern lässt sich die Urbane Liga beschreiben. Ein Zusammenschluss aus jungen Stadtmacher*innen, die gemeinsam neue Stadtvisionen und Handlungsmöglichkeiten ausloten. Wir als bunterbeton sind Teil dieser Liga und sind schwer angetan und inspiriert von den Ideen und Diskussionen, die in den Denklaboren entstehen. Die Netzwerkplattform haben wir auch schon fleißig genutzt und einige der Projekte aus der Urbanen Liga bei uns in den Podcast eingeladen. Die Urbane Liga ist auch, wie fast in jedem Jahr, Teil des Kongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik und durfte dort einen hundert-minütigen Livestream senden. Dabei ging es vor allem um die Kooperation zwischen Stadtmacher*innen und lokalen Verwaltungen. bunterbeton durfte diese Session moderieren und so dachten wir uns natürlich direkt, dass der Inhalt dieser Session mehr als geeignet für eine eigene Podcastfolge ist.
So und jetzt wünschen wir euch viel Spaß beim hören!
Wenn Ihr mehr über die Liga wissen möchtet, oder nach Inhalten aus der Folge sucht dann klickt auf den folgenden Links:

Raamwerk: Über die Kunst von sozialem Kommerz
Studio für Kunst Sozial Kommerz – das fasst die kreative, wertorientierte und konzeptionelle Arbeit von Raamwerk nur ansatzweise zusammen. Wie viel mehr hinter ihren Projekten, Konzepte und Raamenprogrammen steckt, darüber haben wir mit Britta Wagemann und Samson Kirschning gesprochen. Die beiden bilden zusammen mit Jero Van Nieuwkoop und Marie-Sophie Kammler das Team von Raamwerk. Vielen von euch kommt bei den Begriffen „Kassel“ und „Kunst“ vermutlich die Documenta als erstes in den Kopf. Dabei hat die lokale Szene noch viel mehr zu bieten und neue Strömungen der partizipativen, nachhaltigen und kreativen Stadtgestaltung nehmen wortwörtlich immer mehr Raum ein #unterekönigsstraße. Raamwerk versteht sich hierbei selbst als Knotenpunkt der die verschiedenen Akteur*innen, Initiativen und die Verwaltung zusammenbringt und vernetzt. In ihren eigenen Projekten ist es ihnen wichtig Dinge für Menschen erfahrbar zu machen und Begegnungen zu schaffen. Was genau diese Projekte aussehen, was für ein Konzept hinter ihnen steht und warum KOMMERZ bei Raamwerk groß geschrieben steht, dass können euch Britta & Samson am besten selbst erzählen. Also: Podcast ab!

urbanequipe & die Raumstation: Ein Handbuch fürs kollaborative Machen & Arbeiten
Gemeinsam die Stadt verändern. Unter diesem Motto agieren die Raumstation & urbanequipe in ihren Städten seit Jahren und versuchen die Stadt aktiv zu gestalten. In all den Jahren traten dabei immer wiederkehrende Fragen auf: Wie findet man Räume die wir nutzen können? Wie spreche ich mit der lokalen Politik? Wie kommunizieren wir intern am besten ? All das und noch viel mehr will ORGANISIERT werden. Als Teil der Spedition Stadtmachen, einem Austauschformat für stadtmachende Initiativen, entstand dann schließlich die Idee für ein Buch. Herausgekommen sind 350 Seiten geballtes Wissen, Tipps und Tricks über allerlei Dinge, die Projekten und Initiativen die Arbeit erleichtern sollen.
Mit Anna und Gunnar sprechen wir über ORGANISIERT EUCH!, die unglaubliche Menge an Material welches für das Handbuch zusammengekommen ist, die Schwierigkeit nicht eine Aneinanderreihung von Best-Practise Beispielen zu produzieren und auch über die gegenseitige Wertschätzung von ehrenamtlicher Arbeit. Viel gelacht und geschmunzelt wird auch noch!

MITTE Kiel: Das Zentrum der Stadt als Spielplatz für co-kreative Stadtentwicklung
Die Hörn bildet das geografische Zentrum der Stadt Kiel. Doch ein wahrer Mittelpunkt des Lebens? Davon ist das Gebiet rund um die Hafenspitze der Landeshauptstadt noch weit entfernt. Genau das möchte die Initiative MITTE Kiel ändern: Durch verschiedene Formate führen sie verschiedenste Akteur:innen von Stadtplanungsamt bis Segelverein wortwörtlich an einen Tisch, laden zum erkunden ein und wecken dadurch Interesse, Neugierde und setzen kreative Impulse für die gemeinsame Gestaltung des Öffentlichen Raums. Damit stößt die Initiative nicht nur bei der Stadtbevölkerung, sondern auch bei den Behörden der Stadt auf großes Interesse und Offenheit zur Kooperation. In Zukunft soll die Hörn nicht nur den Osten und den Westen der Stadt verbinden, sondern insbesondere ein bunterer Ort werden, der allen zugänglich ist und zum Ankommen und Bleiben einlädt.
Nele Lesemann und Viola Kettelsen erzählen vom co-kreativen Prozess, den MITTE Kiel angestoßen hat. Sie berichten von ihrer Kontaktaufnahme und der Zusammenarbeit mit der Stadt, dem stetig wachsenden Netzwerk, dem kreativen Austoben im Öffentlichen Raum und von dem Ziel, Prozesse, Strukturen und Methoden für eine kollaborative Stadtentwicklung zu schaffen, die auch auf andere Städte übertragen werden können. Der Weg ist das Ziel und obwohl Komplexität erstmal einschüchternd wirken mag, sollte man sie doch zulassen und alles als Prozess verstehen, den man nun mal nicht bis ins kleinste Detail beeinflussen kann. Reinhören lohnt sich!

Die Anstoß e.V.: Über Kooperation mit der Stadt auf Augenhöhe & das Reflektieren eigener Wirkungsweisen
Die Anstoß teilt sich nicht nur mit dem Bundesverfassungsgericht sondern auch mit unserem Bunterbeton-Member John eine Heimat. Trotz der höchsten Künstler*innen-Dichte Deutschlands mangelt es in Karlsruhe an Freiraum für Experimente & kreative Köpfe. Deshalb agiert die Anstoß als eine Art Schnittstelle zwischen Verwaltung, Initiativen, Kulturschaffenden und Stadtbevölkerung. In zahlreichen Projekten und Formaten zeigt der Verein, wie sich öffentlicher Raum ganz einfach für die Gemeinschaft okkupieren lässt. Mit Norina und Christian sprechen wir unter anderem über (finanzielle) Wertschätzung von Ehrenamt, über die Rolle von die Anstoß im Karlsruher Stadtentwicklungsprozess und das Thema Verdrängung.

B-Side: Wie organisiert man ein Festival für Kunst, Kultur und Bildung?
Mit Laura und Ben vom B-Side-Kollektiv sprechen wir über so Einiges. Mit einem wunderschönen und ziemlich großen Speichergebäude als Zentrale mischt das Kollektiv das Zusammenleben in der Nachbarschaft auf: Einmal im Jahr stellen sie das große B-Side-Festival auf die Beine, bei dem sich das Hansaviertel am Hafen in einen kulturellen Hotspot verwandelt. Die Bewohner:innen des Viertels öffnen dafür ihre Hinterhöfe, schmücken sie aus und organisieren eigene Programmpunkte, während auf der Straße Kunst, Kultur und Bildung aufeinanderstoßen und miteinander verschmelzen. Wäre da nur nicht dieses Virus. Aber auch damit lässt sich flexibel umgehen, wie sich zeigt. Das Festival fand 2020 online statt. Weiter sprechen wir über die riesigen Umbaupläne für das Speichergebäude, über Social Awareness und gemeinsames Kochen, über Plena und Soziokratie. Und: Dieses mal kommt sogar der Telefonjoker zum Einsatz.

Kliemannsland: DIY-Kultur auf dem Land & ein solides Konstrukt unterm Chaos
Im Kliemannsland treffen die Vorteile des Landlebens auf die der Stadt. Neben freiwilliger Feuerwehr, Bauernhof und Reitstall haben die Menschen im Kliemannsland Großes geplant! Vor knapp vier Jahren wurde der Hof zwischen Hamburg und Bremen mit dem Plan gekauft, diesen auszubauen und den Prozess auf YouTube zu dokumentieren. Mittlerweile ist der Hof neben Video-Produktionsstätte auch Veranstaltungsort, Ausflugsziel und Workshop Space. Um zukünftig noch mehr kreativen Köpfen Raum zu geben, müssen jetzt bauamt-konforme Pläne gemacht, Strom systematisch verlegt und allgemeine Ordnung geschaffen werden. Regelmäßige Kursangebote, verlängerte Café Öffnungszeiten und und und... sind in der Planung. Aber auch schon jetzt ist das Kliemannsland viel mehr als als „nur“ ein Hof oder „nur“ ein Videoformat. Über die letzten Jahre sind viele Menschen hier ein und aus gegangen. Manche nur einmal, aber viele kommen auch jetzt noch regelmäßig als Besucher*innen oder Helfer*innen zu den Veranstaltungen. Sie eint der Wunsch und Wille, das Kliemannsland voranzubringen. Wie genau das konkret aussieht, was das für die Region (und darüber hinaus) bedeutet & warum eigentlich so viele Menschen hier so viel Herzblut investieren – das hört ihr am besten einfach selbst!

Interlude: Auf ein buntes neues Jahr! 🍾
Der Jahreswechsel – ein guter Zeitpunkt, um innezuhalten und auf die kurze aber ereignisreiche Geschichte von bunterbeton zurückzublicken. Ohne große Vorbereitung schnacken wir locker drauf los, reflektieren und plaudern ein bisschen über Vergangenes und Zukünftiges! Denn eins ist klar: bunterbeton wird auch 2021 fortgesetzt. An dieser Stelle sagen wir schonmal Danke für's Zuhören und sagen Cheerio. Auf ein buntes neues Jahr! 🍾

Leerstand als Freiraum e.V.: über das Bleiben, Zwischennutzungen & Nachtkultur
In der Schmuckstadt zwischen Stuttgart und Karlsruhe sitzen wir mit Theo und Jochen zusammen und unterhalten uns über den Projektraum "Leerstand als Freiraum". Der Verein spielt in Pforzheims Nachtkultur eine tragende Rolle und schafft Raum für allerlei. Wir unterhalten uns über die nun schon 5 Jahre andauernde Zwischennutzung und diskutieren, wie es nach dem Abriss des Gebäudekomplexes des LAF weitergehen soll.

Minha Galera: Bock, Leben & Arbeit neu zu denken?
Gemeinsam Leben und Arbeiten: Inmitten eines Industriegebietes auf dem Gelände einer ehemaligen Teerpappenfabrik entsteht gerade ein Ort, an dem genau das ausprobiert wird. Direkt vor den Toren der Stadt Köln arbeitet, erschafft und erdenkt die Initiative Minha Galera neue Möglichkeiten und Wege Arbeit und Leben zu verbinden. Einfach mal drauf los: Mittlerweile sind dreißig junge Leute fest in das Projekt involviert. Manche schrauben in ihrer eigenen Werkstatt, andere restaurieren Möbel und wieder andere kümmern sich um Veranstaltungen und Permakultur.
Dabei stößt der Freundeskreis aber auch auf einige Herausforderungen: Der Boden des Geländes ist voller Altlasten, für die niemand so wirklich zuständig sein will. Deshalb überlegt es sich Minha Galera auch mindestens drei mal, ob sie das Gelände wirklich kaufen wollen. Auch mit der Stadt Hürth konnte bislang kein wirklich fruchtbarer Dialog gestaltet werden.
Was genau steckt hinter dem Projekt? Wer sind die Menschen, die das Experiment gestartet haben? Was läuft gut? Und woran hapert es? Über diese und weitere Themen sprechen wir mit Jule und Tristan in dieser Folge.

Gängeviertel: Kulturelle Inbesitznahme gegen Verdrängung und Verwertungsdruck
Inmitten der Hamburger Innenstadt gibt es mit dem Gängeviertel einen in seiner Art wohl einzigartigen Raum. Durch die Besetzung eines historischen Quartiers im Jahr 2009 konnte eine Gruppe von Künstler*innen und kulturell engagierten Menschen den Abriss des Gängeviertels verhindern. Mit großer Unterstützung durch die Öffentlichkeit und dem gemeinsamen Willen, einen Freiraum für Kunst und Kultur in der finanziell so hart umkämpften Stadt zu verwirklichen, konnte die Gruppe in den vergangenen elf Jahren die Stadt Hamburg nicht nur davon überzeugen, das Gelände von einem Investor zurückzukaufen: Sie hat es sogar geschafft, gemeinsam mit der Stadt ein Konzept für die Sanierung und Instandhaltung der denkmalgeschützten Häuser zu entwickeln. Heute ist das Gängeviertel eine Oase für Menschen, die es ansonsten immer schwerer haben, bezahlbare Räume für ihre Arbeit und das Leben in einer Großstadt zu finden. Mit René Gabriel - Sprecher, Sanierungskoordinator und Bewohner des Gängeviertels - sprechen wir über den Tag der kulturellen Inbesitznahme, das Leben im Gängeviertel, die Verhandlungen mit der Stadt, die Kooperation mit anderen Initiativen und vieles mehr.

Utopiastadt: Wie schafft man Diversität und Austausch auf Augenhöhe für eine bessere Welt?
Unsere heutigen Gäste sind Ava und David von Utopiastadt: In einem alten Bahnhofsgebäude aus dem 19. Jahrhundert werkelt Utopiastadt an einer besseren Welt, ohne genau zu wissen, wie genau die eigentlich aussehen soll. Das Projekt versteht sich als dauerhaften Gesellschaftskongress, bei dem über das (Zusammen)Leben der Zukunft verhandelt wird. Gelegen an einem von NRWs hübschesten Radwegen hat Utopiastadt eine große Außenwirkung und strahlt Anziehungskraft für breite Teile der städtischen Bevölkerung aus. Beachtlich: Heute engagieren sich etwa 200 Menschen ehrenamtlich für das Projekt, und machen den Gesellschaftskongress somit erst möglich.

PLATZprojekt: Experimentierraum für junge Stadtmacher*innen
Das PLATZprojekt versteht sich selbst als Experiment: Es schafft Raum für kulturellen und kreativen Austausch, bringt Menschen aus den verschiedensten Richtungen zusammen und entwickelt Ideen für die Zukunft des Zusammenlebens. Man schaut einfach mal, was alles möglich ist, wenn man jungen Menschen einen Haufen Verantwortung und eine Menge Freiraum überlässt. Auf ihrem Grundstück in Hannover-Linden leben die jungen Stadtmacher*innen zwischen ausrangierten Überseecontainern das Prinzip der Do-Ocracy: Anstatt alles ewig zu diskutieren, lieber einfach mal machen. Das gesamte Projekt wird also durch diejenigen definiert, die es umsetzen.

Minitopia: #backtothefuture - vom Forschungsprojekt zum unabhängigen Möglichkeitsraum
Minitopia – Der Spielplatz urbaner Selbstversorgung in Hamburg-Wilhelmsburg. Der Möglichkeitsraum ist von und für Menschen, die Interesse an nachhaltiger, sozialer und zukunftsfähiger Stadtgestaltung haben. Unter anderem geht es darum, seine eigene Wirksamkeit wieder mehr wahrzunehmen. Was funktioniert wie? Wie hängen Dinge zusammen? Und was können wir heute noch selber machen? Mit Käthe Schäfer-Spang und Tobi Wagner sprechen wir über die Entstehung des Projekts, communitygestützte Initiativen, finanzielle Unabhängigkeit und vieles mehr.

Die Urbanisten e.V.: Von der WG-Küchen-Idee zur etablierten Kulturinitiative
Mit Svenja und Jan von den Urbanisten aus Dortmund sprechen wir über die Arbeit in einer Kulturinitiative, über die Rechtsform des gemeinnützigen Vereins, über die Vernetzung kreativer Persönlichkeiten und noch vieles mehr – aber Hört am besten einfach selbst!

Teaser: Wer & was euch in diesem Podcast erwartet
Um euch ein bisschen Kontext zu diesem Podcast zu geben, stellen wir uns in diesem Teaser kurz und knapp vor, erzählen worum es geht und wen wir erreichen möchten, welche inhaltlichen Schwerpunkte wir setzen und was ihr auf unserer Website und unserem Instagram-Profil entdecken könnt.