
Ruhrpott Podcast
By Jürgen Klute
Der Ruhrpott Podcast will im Gespräch mit den Menschen in der Region diesen Prozess nachzeichnen, den Blick in die Geschichte des Ruhrpotts richten und auch in die Zukunft der Region. Und zwar mit Menschen aus sozialen Bewegungen, gesellschaftlichen Institutionen, Wissenschaft, Gewerkschaften, Kunst- und Kultur und Politik.

Ruhrpott PodcastMay 29, 2023

Das "Woodstock of Postgrowth" – Ein Gespräch mit MdEP Helmut Scholz über die EP-Konferenz über klimaverträgliches Wirtschaften
Heute schaut der Ruhrpott Podcast etwas über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus, und zwar Richtung Brüssel. Dort gab es Mitte Mai 2023 eine große Konferenz zum Thema „Beyond Growth“. Dabei geht es um die Frage, wie wir unsere Wirtschaft so umbauen können, dass sie klimaverträglich wird. Und da das Ruhrgebiet eines der wichtigsten Industrie- und Wirtschaftsregionen Europas ist, denke ich, dass es sinnvoll ist, auch hier auf dem Ruhrpott Podcast über diese Konferenz zu sprechen.
Die rasant ansteigende Klimaerwärmung ist das drängendste und größte Problem, vor dem wir gegenwärtig stehen. Um einen weiteren Anstieg der Temperatur zu stoppen oder zumindest deutlich zu verringern, ist ein Umbau unserer Wirtschaft unumgänglich. Denn die Klimaerwärmung ist nach dem, was Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftler derzeit sagen können, eindeutig eine Folge unserer auf fossilen Energieträgeren basierenden Wirtschaft.
Welche Möglichkeiten derzeit denkbar sind, um unsere Wirtschaft umzubauen, darüber diskutierten rund 2.500 Menschen aus ganz Europa vom 15. bis 17. Mai 2023 im Europäischen Parlament in Brüssel unter dem Titel „Beyond Growth“. Zwanzig Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus fünf Fraktionen (The Left, Greens/EFA, Socialists & Democrats, Renew Europe, European People’s Party) haben diese Konferenz vorbereitet und durchgeführt.
In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast spreche ich mit Helmut Scholz, einem der 20 MitorganisatorInnen und einer der SprecherInnen, über Ziele und Inhalte dieser Konferenz. Helmut Scholz (DIE LINKE) ist seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Sein langjähriger Arbeitsschwerpunkt im Parlament sind die Handelspolitik und die internationalen Beziehungen der Europäischen Union. Schwerpunkt unseres Gesprächs ist die Rolle und Bedeutung der Handelspolitik für einen klimaverträglichen Umbau der globalen Wirtschaft. Da die Wirtschaft im Ruhrgebiet einerseits auf den Import von Rohstoffen und Energie angewiesen ist und andererseits auch viel für den Export produziert, dürfte dieses Thema auch für die hiesige Region spannend sein.

Klimakrise: Auch ein Thema für das Ruhrgebiet!
Die Klimakrise erscheint vielen noch als etwas, dass erst irgendwann und dann sicher eher in den heißen Ländern der Welt zu einem Problem wird. Doch das täuscht. Europa und damit auch Deutschland sind viel stärker betroffen, als das manchen Denken mögen. Längst ist die Klimakrise auch im Ballungsraum Ruhrgebiet angekommen.
Wie und wo die Klimakrise schon jetzt in den Städten des Ruhrgebiets zu spüren ist, darum geht es in dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast. Mit der Herner Ärztin Britta Paulusch, die bei Helth for Future engagiert ist, spreche ich genau darüber und darüber, was nötig ist und was vor Ort in den Ruhrgebietsstädten getan werden kann, um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern und was getan werden kann, um die hier lebenden Menschen vor den bereits spürbaren Wirkungen der Klimakrise besser zu schützen. Weiter geht es um die Frage, was jeder und jede Einzelne/r für sich selbst an Schutzmaßnahmen ergreifen kann.
Auch zu der Frage, was vor Ort bereits gemacht wird und was noch mehr gemacht werden kann und muss, gibt Britta Paulusch Einschätzungen ab. Schließlich antwortet sie auf die Frage, ob Klimapolitik und Soziales eher Gegensätze sind, wie oft in der öffentlich Debatte behauptet wird.

Frau Sabines Wörterbüdchen #6: De Ruhrtüppen – Teil 2
In der ersten Episode von „De Ruhrtüppen“ hat Frau Sabine in ihrem Wörterbüdchen über das Buch von Werner Boschmann „De Ruhrtüppen – Hurra, se leben doch! (oder etwas nich?) Fährtensuche nach den Besonderheiten der Menschen im Ruhrgebiet. Pfadfinder: die Klassen 6a und 7b“ und seine Entstehungsgeschichte erzählt.
In dieser zweiten Episode geht es jetzt stärker um den Inhalt des Buches. Die Schülerinnen und Schüler haben mit ihrem Lehrer Werner Boschmann danach gefragt, wie sehen sich die Menschen im Ruhrgebiet selbst und wie sehen Menschen außerhalb des Ruhrgebiets die Menschen, die im Ruhrgebiet leben. Dazu haben die Schülerinnen und Schüler etliche Menschen gefragt, die im Ruhrgebiet leben und ebenso auch Menschen, die in anderen Teilen der Bundesrepublik leben.
Was die Schülerinnen und Schüler dazu herausgefunden haben, dass verrät Frau Sabine in dieser Episode des Wörterbüdchens.
Titelbild: © Ruhrpott Podcast / Jürgen Klute

Frau Sabines Wörterbüdchen #5: Tag der Trinkhallen
Diesmal geht’e in Frau Sabines Wörterbüdchen um die Trinkhallen Ruhrgebiet. Am 6. August 2022 ist es wieder soweit: An diesem Tag ist der Tag der Trinkhallen im Ruhrgebiet. Und von 15 Uhr bis 22 Uhr gibt dazu an etlichen Trinkbuden ein buntes Programm. Doch hört besser ein in’s Wörterbüdchen …
Das Programm gibt’s übrigens hier!

Frau Sabines Wörterbüdchen #4: Die Ruhrtüppen – Teil 1
Es geht um Identität: Wer sind wir, wer wollen wir sein, wie werden wir gesehen, wie sehen wir uns selbst … Diese Fragen stellte der Deutschlehrer Werner Boschmann vom Josef-Albers-Gymnasiums Bottrop seinen Schülerinnen und Schülern aus den beiden Klassen 6a und 7b vor 35 Jahren – genauer: 1985/86.
Aus den Antworten auf diese Fragen entstand ein 74-seitiger Band im Format DIN-A-5. Er erschien als Almanach Nr. 20 des Josef-Albers-Gymnasiums und trägt den Titel "De Ruhrtüppen – Hurra, se leben doch! (oder etwas nich?). Fährtensuche nach den Besonderheiten der Menschen im Ruhrgebiet. Pfadfinder: die Klassen 6a und 7b".
Tausend Mal wurde der Band gedruckt. Eines der durchgehend nummerierten Hefte fand auf heute nur noch schwer rekonstruierbare Weise den Weg in Frau Sabines Wörterbüdchen. In dieser Ausgabe des Wörterbüdchen stellt Frau Sabine den Band vor und liest einige Seiten daraus. Selbstverständlich mit Zustimmung des Herausgebers Werner Boschmann.

21 Jahre Abrahamsfest Marl
Marl ist eine mittelgroße Arbeiterstadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets, die geprägt ist von Bergbau und Chemieindustrie sowie durch eine umfängliche und vielseitige Zuwanderungsgeschichte. Mit knapp 88.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Marl die zweitgrößte Stadt im Kreis Recklinghausen.
In diesem Jahr wird zum 21. Mal das Abrahamsfest gefeiert. Es findet jährlich von Mitte September bis Mitte Dezember statt und ist mittlerweile fester Bestandteil des kulturellen Leben in Marl. Getragen wird das Abrahamsfest von Mitgliedern der muslimischen Gemeinden, der jüdischen Gemeinde im Kreis Recklinghausen und christlicher Gemeinden.
Einer der Initiatorinnen des Abrahamsfest ist Hartmut Dreier. Er arbeitete bis zu seiner Pensionierung viele Jahre als Gemeindepfarrer in Marl (und ist Mitbegründer der Zeitschrift AMOS – Kritische Blätter aus dem Ruhrgebiet). Der Ruhrpott-Podcast ist heute zu Besuch bei ihm. Hartmut Dreier erzählt in dieser Ausgabe, wie das Abrahamsfest entstand, wer bei dem Fest mitmacht, was das Ziel dieses Festes ist und wie es funktioniert.
Es gibt auch eine Webseite zum Abrahamsfest, die hier aufgerufen werden kann.

Frau Sabines Wörterbüdchen #3: Die Nachbarschaft des Wörterbüdchens
In dieser Episode stellt Frau Sabine die Nachbarschaft ihres Wörterbüdchens vor.

Frau Sabines Wörterbüdchen #2: Um was es beim Wörterbüdchen geht
Frau Sabines Wörterbüdchen ist ab jetzt ein fester Bestandsteil des Ruhrpott Podcast. Was es mit dem Wörtbüdchen auf sich hat, erklärt Frau Sabine in dieser Podcastfolge.

Frau Sabines Wörterbüdchen #1: Bewerbung
Frau Sabines Wörterbüdchen ist eine neue Rubrik auf dem Ruhrpott Podcast. Hier wird Sabine Sinagowitz künftig in regelmäßig unregelmäßigen Abständen kurze Gedankenspiltter vorstellen. In dieser ersten Ausgabe stellt sie das Projekt kurz vor.
Titelfoto: privat

Jüdische Arbeitsmigration im Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet verdankt sich zu aller erst den Steinkohlevorkommen. In seiner sozialen Gestalt ist es jedoch das Produkt eine gigantischen Arbeitsmigration aus fast allen Regionen Europas und auch darüber hinaus.
Um 1815 lebten im Gebiet des heutigen Ruhrgebiets etwa 220.000 Menschen (Quelle: Regionalkunde Ruhrgebiet). Heute sind es etwas über 5 Millionen Menschen.
Bei dem Stichwort Arbeitsmigration denken viele zunächst an die polnischen und masurischen und und im Blick auf die Nachkriegszeit an italienische, spanische, jugoslawische und türkische Zuwanderer und Zuwanderinnen.
Das es auch eine Arbeitsmigration von jüdischen Menschen – vor allem aus Osteuropa – ins Ruhrgebiet gab, dass es jüdische Bergarbeiter gab, das ist weitgehend unbekannt. Wissenschaftlich hat sich der Historiker Ludger J. Heid mit diesem befasst. 2011 erschien im Essener Klartext Verlag sein umfangreicher Band (716 Seiten) „Ostjuden. Bürger, Kleinbürger, Proletarier. Geschichte einer jüdischen Minderheit im Ruhrgebiet“.
In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast geht es um diesen Teil der hiesigen Migriationsgeschichte. Mein Gesprächspartner ist allerdings nicht Ludger Heid, sondern Thomas Ridder. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören.
Jürgen Klute

Wenn ein Dulcimer auf Emschersagen trifft …
Wissen Sie, was ein Dulcimer ist? Kennen Sie Emschersagen? Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann hören Sie einfach in diesen Ruhrpott Podcast hinein.
Jessica Burri erzählt in dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast, wie sie das Dulcimer entdeckt hat und erklärt, was für ein Instrument das ist. Und was das Dulcimer mit den Emschersagen zu tun.
Anschließend können Sie hören, wie es klingt, wenn Emschersagen und Dulcimer sich begegnen. Denn dann bringt Jessica Burri, die zudem Sängerin ist, zu Gehör, wie sie die Emschersagen vertont hat und wie sie sich mit dem Dulcimer und weiteren Klanginstrumenten beim Vortrag der Sagen musikalisch und lautmalerisch begleitet. Sie trägt Ausschnitte aus dem „Emscher-Neck“, der „Emscher-Nixe" und der Sage „Das erste Pferd im Emscherbruch" vor.
Mehr über Jessica Burri können Sie auf Ihrer Webseite erfahren.

Die Emscher: Kloake und Kunstort
Kunst und Kloake – diese beiden Begriffe werden gewöhnlich nicht in Beziehung gesetzt. Die Emscher, der Fluss, der mitten durch das Ruhrgebiet fließt, verklammert diese beiden Begriffe auf eine ganz eigene Weise. Ursprünglich war die Emscher ein ebenso fisch- wie kurvenreicher Fluss, der sich von seiner Quelle bei Holz-Wickede durch eine Bruchlandschaft bis zum Rhein hin zog. Im Zuge der Industrialisierung wurde die Emscher zum zentralen übertätigen und in Beton eingebetteten Abwasserkanal des Ruhrgebiets und damit zu einem Meidegebiet. Mittlerweile ist ein Großteil der Emschder renaturiert worden.
Diesem von Menschenhand vollkommen umgestalteten Fluß können Frauen und Männer sich aus sehr unterschiedlichen Perspektiven nähern. Vor über 15 Jahren haben Künstler und Künstlerinnen aus der Region diese vor allem gemiedene Region der Emscher zu einem Kunstort gemacht. Einer von ihnen ist Hans van Ooyen. Er hat sich seit über zehn Jahren aus einer schriftstellerischen, fotografischen und dokumentarischen Sicht der Emscher angenähert.
Eine solche Annäherung an die Emscher als Kunst- und Kulturschaffener kann zu einem faszinierenden Abenteuer werden. Genau darüber erzählt Hans van Ooyen in dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast.
Viel Spaß beim Zuhören wünscht Jürgen Klute

10 Jahre danach – was ist geblieben? Ein Gespräch mit Oliver Keymis über die Europäische Kulturhauptstadt Ruhr 2010
Es ist zehn Jahre her, dass Essen zusammen mit dem Ruhrgebiet unter dem Titel „Ruhr 2010“ Austragungsort der Europäischen Kulturhauptstadt war – gemeinsam mit Istanbul und dem ungarischen Pécs.
Verbunden war dieses Projekt mit großen Hoffnungen, den Wandel der Region von der alten Montanindustrie zu einer zukunftsfähigen Wirtschaftsstruktur auf der Basis einer Kreativwirtschaft zu beflügeln.
In diesem Podcast spreche ich mit Oliver Keymis aus der Rückschau von heute über das, was die Europäische Kulturhauptstadt Ruhr 2010 war und welche Spuren sie in der Region hinterlassen hat. Oliver Keymis ist Vorsitzender des Kulturtausschusses des Landtags von Nordrhein-Westfalen, kulturpolitischer Sprecher der Grünen im nordrhein-westfälischen Landtags und einer der Vizepräsidenten des Landtags.
Der Blick in diesem Podcast richtet sich auf die Bedeutung der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 für die Region und wenig auf die europäische Ebene. In der Region reiht sich dieses Projekt ein in eine Linie mit der Internationalen Bauausstellung (IBA/Emscherpark) von 1989 bis 2010, der Grünen Hauptstadt Europas Essen 2017 sowie der grünen Dekade, die 2017 mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) endet.
Viel Spaß beim Zuhören wünscht Jürgen Klute
Zur PersonKeymis wurde 1960 in Düsseldorf geboren. Er studierte Philosophie, Germanistik, Französisch und Politische Wissenschaften. Von 1986 bis 1991 arbeitete er freiberuflich als Regieassistent und Bildregisseur für das Fernsehen. 1989 bis 1994 leitet er Seminare in Paris am Weiterbildungsinstitut für künstlerische Berufe des französischen Bildungsministeriums (GRETA). Zudem war Keymis seit 1989 freischaffend als Regisseur an verschiedenen Landes-, Stadt- und Staatstheatern tätig. Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist er seit 1997. Von 1998 bis 2014 war er sachkundiger Bürger im Kultur- und Planungsausschuss der Stadt Meerbusch. Seit 2000 ist er Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags und seit 2006 durchgehend einer der Vizepräsidenten des Landtags.

Herne: Ein Stadtwald oder noch ein Technologiezentrum?
Eine dieser Industriebrachen liegt in Herne – Wanne-Eickel, süd-östlich des Wanne-Eickeler Hauptbahnhofs, der einst der größte Umschlagbahnhof für Steinkohle in Deutschland war.
Es handelt sich um die Industriebrache „General Blumenthal“. Ursprünglich gehörte das Gelände zu der ersten Herner Steinkohlenzeche, zu der der 1856 von irischen und belgischen Investoren gegründeten Zeche Shamrock (englisch für „Kleeblatt“, dem irischen Nationalsymbol). Der erste Leiter der Schachtanlage war der aus Irland kommende William Thomas Mulvany.
Die Schächte Shamrock 3, 4 und 11 wurden in der Zeit von 1890 bis 1957 süd-östlich des Wanne-Eickeler Bahnhofs abgeteuft. 1967 wurden diese Schächte mit der Recklinghäuser Zeche „General Blumenthal“ durch einen (untertägigen) Querschlag verbunden. Damals erfolgt auch die Umbenennung dieser Schachtanlage von "Shamrock" in "General Blumenthal". Bis 2001 diente dieser Standort als Förderort der Zeche „General Blumenthal“, zu der auch die Abbaugebiete in Haltern gehörten. Die in Haltern abgebaute Kohle wurde über eine Strecke von ca. 30 km untertage bis Wanne-Eickel transportiert und dort zutage gefördert.
Auf dem Gelände liegt außerdem noch das ehemalige Steinkohlekraftwerk Shamrock, das später von Uniper übernommen und 2013 stillgelegt wurde.
Seit einigen Jahren gibt es eine Debatte um die zukünftige Nutzung dieser Brache. Die Stadt Herne – vor allem die Verwaltung und der Oberbürgermeister – wollen auf diesem Gelände unter dem Namen „International Technology World Herne“ ein Technologiezentrum ansiedeln, das mit einer Seilbahn mit dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel verbunden werden soll. Die endgültige Entscheidung über die zukünftige Nutzung dieses Geländes steht noch aus.
Herner Bürgerinnen und Bürger, die sich zu der Bürgerinitiative (BI) „Stadtwald Herne“ zusammengeschlossen haben, wollen dieses Gelände – wie der Name der Initiative sagt – als Stadtwald erhalten.
Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, hat die BI Stadtwald kürzlich einen Antrag an die Stadt Herne gestellt, einen durch ein Losverfahren zusammengesetzten Bürgerbeirat einzurichten, der Vorschläge für eine zukünftige Nutzung der Industriebrache „General Blumenthal“ entwickeln soll.
In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast erzählt Heinrich Kill, Sprecher der BI-Stadtwlad, weshalb die BI die Brache zu einem Stadtwald machen will und wie dieser Wald aussehen könnte.
Außerdem erklärt Heinrich Kill, was es mit dem Bürgerbeirat und dem Losverfahren auf sich hat.
Viel Spaß beim Zuhören wünscht Jürgen Klute

Vom evangelischen Gebetsverein zum Moscheeverein
In meinem ersten Interview mit Angelika Müller ging es um die Zuwanderung der Masuren ins Ruhrgebiet. Heute folgt die im ersten Interview bereits angekündigte Fortsetzung. Darin geht es zum Einen um die Rolle der Religion im Prozess der Aneignung der neuen Lebens- und Arbeitswelt der Masuren im Ruhrgebiet. Sie waren oft sehr fromme Lutheraner und Pietisten, die nicht einfach in das Bild der offiziellen Landeskirche passten. Ihre religiöse Identität haben sie sich deshalb abseits der offiziellen Kirchen in evangelischen und evangelisch-lutherischen Gebetsvereinen bewahrt, die es bis heute im Ruhrgebiet gibt.
Im zweiten Teil des Gesprächs schlägt Angelika Müller einen Bogen zur Bedeutung der Moschee-Vereine. Sie entstanden im Zuge der Zuwanderung von muslimischen Menschen, die zum größeren Teil aus der Türkei kamen. Auch für sie hat Religion eine Rolle bei der Aneignung der neuen Lebens- und Arbeitswelt gespielt. Trotz aller Unterschiede zwischen den beiden Religionen, die zunächst ins Auge fallen, gibt es doch eine Reihe interessanter Ähnlichkeiten, die in der heutigen oft kontrovers geführten Debatte zu Integration zur Versachlichung beitragen können. Diese Ähnlichkeiten zeichnet Angelika Müller nach.
Korrekturhinweis: Im Laufe des Gesprächs ist ein kleiner Fehler aufgetaucht. An einer Stelle heißt es, dass die Mitglieder der Gebetsvereine sich in der Regel Sonntags um 14 Uhr nach dem Gottesdienst zum Kaffeetrinken im Gebetssaal trafen. Es muss heißen: Um 15 Uhr. Wir bitten diesen kleinen Fehler zu entschuldigen.
Viel Spaß beim Zuhören, Jürgen Klute
Link zum Podcast: Und hier geht es zur Webseite von Angelika Müller
KunstFurt Mährenfurt
Heute geht es in gewisser Weise um das Titelfoto des Ruhrpott Podcast. Es zeigt Figuren des Kunstprojektes Mährenfurt. Das war ein Projekt, dass zwischen Recklinghausen-Süd und Herne-Pantringshof die Emscher überspannt hat. Was dieses Kunstprojekt sollte und wer es gemacht hat, verrät diese Ausgabe des Ruhrpott Podcast.
Gesprächspartnerinnen sind Karl-Heinz Heyden und Elisabeth Kuschkewitz. Heute sind beide im Ruhestand. Als das Projekt Mährenfurt startete, waren beide als Lehrerinnen und als Rektorinnen der Grundschule Pantringshof an dem Projekt beteiligt.
Initiator des Projektes „Mährenfurt“ war der in Recklinghausen-Süd lebende Künstler Reiner Kaufmann vom Atelier „Das Gelbe Haus“.
Es gibt zu dem Projekt auch eine Webseite: Mährenfurt
Die Emscher gehört zum Wirkungsbereich der Emscher Genossenschaft. Sie hat das Projekt in vielfältiger Weise unterstützt im Rahmen des Emscher-Umbaus (mehr dazu im Podcast).

Landwirtschaft zwischen Hochöfen, Stahlwerken und Zechen – die lautlose Seite des Ruhrgebiets
Rauchende Schlote, Hochöfen, Stahlwerke und Zechen sind zwar mittlerweile Geschichte im Ruhrgebiet und sind in einigen Fällen sogar zu Museen geworden. Dennoch prägt das Bild von Zechen, Hochöfen und rauchenden Schloten noch immer sehr stark die Vorstellung vom Ruhrgebiet.
Dass es zwischen den gigantischen Industrieanlagen und den Arbeitersiedlungen auch noch landwirtschaftliche Betriebe gab und gibt, hat in dieser Vorstellung keinen Platz. Trotzdem ist rund 40 % der Fläche der 53 Städte des Regionalverbandes Ruhr (RVR), die das Ruhrgebiet bilden, landwirtschaftlich genutzt. Das ist deutlich mehr als in jedem anderen Ballungsgebiet der Bundesrepublik.
Weshalb das so ist und mit welchen Konflikten die urbane Landwirtschaft im Ruhrgebiet konfrontiert ist, erzählt Ulrich Häpke in dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast.

Kennen Sie den bedeutendsten masurischen Fußballclub?
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer des Ruhrpott Podcast,
von der masurischen Seenplatte haben Sie vermutlich schon gehört. Wo genau sie liegt, ist schon eine andere Frage. Noch schwieriger dürfte die Frage nach dem bedeutendsten masurischen Fußballclub sein. Dabei findet man den – anders als die masurische Seenplatt – „um die Ecke“. In Gelsenkirchen. Ja, genau: Schalke 04. Heute stimmt das nicht mehr so ganz. Aber Schalke 04 wurde von Bergarbeitern gegründet, die aus Masuren ins Ruhrgebiet gekommen waren. Zu der Zeit waren die Masuren die größte Zuwanderergruppe im Ruhrgebiet.
Diese Seite der Zuwanderungsgeschichte des Ruhrgebiets ist allerdings fast vergessen.
Die in Marl lebende Historikerin Angelika Müller befasst sich seit fast 15 Jahren mit der Geschichte der masurischen Zuwanderung im Ruhrgebiet. In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast zeichnet sie die masurische Zuwanderung nach und erklärt auch, weshalb sie in Vergessenheit geraten ist.
Viel Spaß beim Zuhören wünscht Ihnen
Jürgen Klute
Links zum Podcast: Und hier geht es zur Webseite von Angelika Müller
Der Kandidat – Porträt des Herner Kommunalpolitikers Daniel Kleibömer
Der Ruhrpott Podcast startet mit seiner ersten Episode mitten aus dem Ruhrgebiets, nämlich aus Herne – im Herner Stadtteil Röhlinghausen liegt an der Rolandstraße tatsächlich der geographische Mittelpunkt des Ruhrgebiet. Er ist dort mit einem Stein markiert.
Aber in diesem Podcast geht es nicht um Geographie, sondern um die Menschen, die in dieser Region leben. Einer von ihnen ist Daniel Kleibömer, ein waschechter Wanne-Eickeler und seit mehr als dreieinhalb Jahrzehnte Kommunalpolitiker in Herne.
Was ihn fasziniert an der Kommunalpolitik und weshalb er den ursprünglich eingeschlagenen und erfolgversprechende Weg als Schriftsteller und Künstler wieder verlassen hat, erzählt er in diesem Podcast.
Wie Daniel mir nach dem Interview schrieb, sind ihm ein paar kleine Fehler unterlaufen. Er bat mich die hier zu korrigieren. Die Verbundmasse (das ist ein Fachbegriff aus dem Kontext des Finanzausgleichs zwischen den verschiedenen politischen Handlungsebenen) beträgt nicht 21 5 in NRW, sondern 23 %. Der Filmemacher, der den Film „Theo gegen den Rest der Welt“ gemacht hat, war nicht Winkelmann, sondern Brinkmann. Und im Blick auf den Geburtsort von Tana Schanzara war der Wunsch Vater des Gedanken: Sie wurde nicht in Herne geboren, sondern in Kiel; aber sie starb im Ruhrgebiet, in Bochum. Und ihre erste Filmrolle war doch nicht die von Daniel erwähnte.
Übrigens: Herne – besungen von Franz-Joseph Degenhardt in seinem Lied „Tonio Schiavo“), Wanne-Eickel (das 1975 mit Herne fusioniert wurde) und Castrop-Rauxel sind Städte, die einen sehr eigenen Ruf genießen. Mehr dazu hier!