
familiensachen - der FamRZ-Podcast
By FamRZ

familiensachen - der FamRZ-PodcastJan 19, 2023

Folge 14: Elternwohl und Wechselmodell
Dem Wohl der Eltern wird in der juristischen Diskussion über das Wechselmodell deutlich weniger Beachtung geschenkt als dem Kindeswohl. Zu Unrecht, erfahren wir in der neuen Folge des FamRZ-Podcasts, denn Elternwohl und Kindeswohl stehen natürlich in direktem Zusammenhang. Die Soziologin Prof. Dr. Anja Steinbach, nach unserer Folge zum "Kindeswohl im Wechselmodell" nun erneut zu Gast bei familiensachen, berichtet von den neuen Ergebnissen ihres Forschungsprojekts „Familienmodelle in Deutschland“ (FAMOD) und darüber, wie sich Eltern nach Trennung und Scheidung mit den unterschiedlichen Betreuungsmodellen fühlen.
Wir lernen in dieser Folge zum Beispiel, was "intergenerationale Transmission" ist, lassen uns noch einmal in das Einmaleins der empirischen Sozialforschung einführen und fassen zusammen, welche Unterschiede es zwischen psychischem, ökonomischen und sozialem Wohlbefinden gibt.[nbsp] Außerdem interessierte uns natürlich auch beim Thema "Elternwohl": Welche Schlüsse kann man für die juristische Praxis – oder welche gerade nicht – aus der Studie ziehen?

Folge 13: Das internationale Abstammungsrecht
„If you are parent in one country, you are parent in every country“ – das forderte Kommissionspräsidentin von der Leyen in ihrer State of the Union-Ansprache 2020. Dass wir von dem beschriebenen Idealzustand noch weit entfernt sind, wird in der neuen Podcast-Folge deutlich. Unser Gast Tobias Helms, Professor in Marburg und Experte für das internationale Abstammungsrecht, berichtet vom Status Quo: Rechtlich ist die Situation bei grenzüberschreitenden Abstammungsfällen enorm komplex. Und zwar nicht nur bei "exotischen" Konstellationen, wie Leihmutterschaft oder Co-Mutterschaft, sondern auch wenn es um traditionelle Familienkonstellationen geht.
Wir erfahren einiges über die Arbeit der Expertengruppe der europäischen Kommission, die die Basis für den neuen Verordnungsvorschlag zum Abstammungsrecht erarbeitete und wollen wissen: Wieso wurde ein Vorschlag zur Regelung des Abstammungsrechts gerade jetzt veröffentlicht? Was sind die Inhalte? Und wie realistisch ist es, dass sich dadurch in absehbarer Zeit tatsächlich etwas ändert?

Folge 12: Reform des Betreuungsrechts
Bis vor wenigen Jahren wurden volljährige Personen Sonntagabend im Tatort noch "entmündigt" - obwohl es eine Entmündigung bei Erwachsenen im deutschen Recht schon lange nicht mehr gibt. Barbara Dannhäuser, die unser Gast ist und als Referentin für Betreuungsrecht 270 Betreuungsvereine in ganz Deutschland koordiniert, findet es sehr schade, dass in der Öffentlichkeit zum Teil völlig falsche Vorstellungen von Betreuung vorherrschen. Sie hofft, dass sich mit dem neuen Betreuungsrecht, das seit 1.1.2023 in Kraft ist, einiges ändert. Was genau, das erzählt sie uns in Folge 12 des FamRZ-Podcasts.
Frau Dannhäuser erzählt uns von ihrer Arbeit und der Betreuungslandschaft in Deutschland. Sie berichtet, was der Auslöser für die große Betreuungsrechtsreform war und welche Rolle sie im Reformprozess spielte. Wir wollen wissen, wie das nun mit den "Wünschen" und dem "Willen" von Betreuten ist und wo eigentlich das "Wohl" der Betreuten geblieben ist. Und wir reden darüber, wie sich die Reform auf die Praxis auswirkt bzw. auswirken sollte.

Folge 11: Reform des Vormundschaftsrechts
Minderjährige, deren Eltern nicht für sie sorgen können, erhalten eine Vormundin bzw. einen Vormund. Wieso es in dieser Situation keine Normalität geben kann, was für Kinder und Jugendliche einen "guten" Vormund ausmacht und wieso sie nicht "das Mündel" sein wollen, darüber reden wir in der neuen Folge von familiensachen mit unseren Gästen vom Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft: der Diplom-Psychologin Henriette Katzenstein und Robin Loh, der selbst in einer Pflegefamilie und in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe aufgewachsen ist.
Anlass für die Podcast-Folge ist die große Reform des Vormundschaftsrechts, die am 1.1.2023 in Kraft tritt. Ihr übergeordnetes Ziel ist, die subjektiven Rechte der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu stärken. Wir wollen wissen: Ist das gelungen? Wie stärkt man das Ehrenamt in der Praxis? Bekommen nun die Jugendämter noch mehr Arbeit? Außerdem erfahren wir, wie junge Menschen die Reform sehen und was sich unsere Gäste für die Zukunft der Vormundschaft wünschen.

Folge 10: Digitalisierung der Ziviljustiz
Die Digitalisierung der Ziviljustiz ist schon lange Thema: spätestens seit der Änderung des § 128a ZPO im Jahr 2013, der danach Jahre lang den Dornröschenschlaf schlummerte. Dann kam Corona und es hat sich einiges getan. Was genau, darüber reden wir in der ersten Folge der zweiten Staffel von familiensachen mit unserem Gast Dennis Müller, Richter am OLG, der, abgeordnet an das Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz, das Referat "eJustice" leitete und Mitglied der Bund-Länder-Kommission für Informationstechnik in der Justiz war.[nbsp]
Wieso er sich von Anwältinnen und Anwälten sprechende Dateinamen wünscht, ob bundesweite Standards in Sachen Software nun eigentlich gut oder schlecht sind und was er sich von der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung verspricht - all das erfahren wir in diesem Gespräch. Und wir wollen wissen: wie kann man Menschen von Digitalisierung überzeugen, die "dieses Internet" gar nicht so toll finden?

Folge 9: Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche
Über 2 Jahre Corona-Pandemie liegen hinter uns. In Folge 9 widmen wir uns einem Aspekt der Krise, der in der Öffentlichkeit lange unterbelichtet war und immer noch ist: den Auswirkungen von Corona(-Maßnahmen) auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen. Unser Gast Eva Möhler, Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik des Saarlandes, berichtet aus dem Klinik-"Alltag" der letzten beiden Jahre – von der Häufung psychischer Krankheitsbildern bei ihren Patientinnen und Patienten, von ersten Studienergebnissen und vom Ringen um ein wenig Normalität im Ausnahmezustand.
Wir reden darüber, wieso Kinder unter Corona besonders gelitten haben, welche Altersgruppen es am schlimmsten getroffen hat und wie sich dies äußert. Und wir möchten wissen: Was brauchen Kinder und Jugendliche jetzt – sowohl medizinisch als auch rechtlich?

Folge 8: Von der Ehe zur Verantwortungsgemeinschaft
Vorbei ist es, das "goldene Zeitalter der Ehe": Die Ehe mit dem Mann als Alleinversorger und der Frau als Hausfrau und Mutter war in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eine kulturelle Selbstverständlichkeit und wurde – von den allermeisten – gelebt. Heute heiraten so wenige Menschen wie noch nie und das Verständnis der Ehe hat sich grundlegend gewandelt.
Wie war das, als die "Welt noch in Ordnung war"? Das wollen wir von unserem Gast Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Dieter Henrich, geboren 1930, in dieser Folge wissen. War das Erste Eherechtsreformgesetz 1976 ein "großer Wurf", welche Gesetzesänderungen änderten wirklich etwas und welche erregten nur am meisten Aufmerksamkeit? Wir unterhalten uns außerdem darüber, inwiefern das ausländische Recht auf das inländische Ehe- und Scheidungsrecht Einfluss nahm. Und last but not least fragen wir Herrn Henrich nach seiner Einschätzung zur geplanten "Verantwortungsgemeinschaft".

Folge 7: Kindeswille und Kindesanhörung
Noch gar nicht so lange ist es her, dass Rechte von Kindern und daher auch der Kindeswille in familiengerichtlichen Verfahren kaum eine Rolle spielten. Dies hat sich grundsätzlich gewandelt. Heute sind Familiengerichte in Verfahren, die Kinder betreffen, verpflichtet, diese anzuhören.
Mit Juristin und Psychologin Prof. Dr. Anja Kannegießer sprechen wir zunächst über den Willen des Kindes aus Sicht der Psychologie. Was ist denn eigentlich dieser Kindeswille, wie wird er definiert? Mit Blick auf das Recht interessiert uns, wie der Kindeswille prozessual ermittelt werden kann, sodass die Erkenntnisse auch tatsächlich verwertbar sind. Wir sprechen außerdem darüber, welche Kenntnisse und Fähigkeiten anhörende Personen eigentlich mitbringen müssen bzw. wie sie diese erwerben können. Und wir wollen wissen, wo Anja Kannegießer noch Handlungsbedarf auf dem Weg hin zu einer kindgerechten Familienjustiz sieht.

Folge 6: Mit-Mutterschaft
Das in einer gleichgeschlechtlichen Ehe zweier Frauen geborene Kind hat kraft Gesetzes nur einen rechtlichen Elternteil: die Mutter, die das Kind geboren hat. Die Ehefrau der Mutter hat in Deutschland keine Elternstellung, ist also nicht sogenannte Mit-Mutter. Allenfalls im Wege einer Adoption kann sie dies nach geltendem Recht werden. Teils ergeben sich dadurch absurde Situationen, über die wir in dieser Folge unter anderem sprechen.
Familientherapeutin Dr. Petra Thorn berichtet, warum und mit welchen Fragen lesbische Frauen in ihre Beratung kommen und was sie von heterosexuellen Partnern mit Kinderwunsch unterscheidet. Wir reden außerdem darüber, inwiefern die rechtlichen Rahmenbedingungen für gleichgeschlechtliche weibliche Paare mit Kinderwunsch relevant sind. Was hat sich rechtlich bereits geändert und was muss sich unbedingt noch ändern? Thema ist außerdem, ob das geltende Recht überhaupt verfassungskonform ist.

Folge 5: Was war, was kommt.
Zum Ende des Jahres hagelt es von allen Seiten Jahresrückblicke. Doch wer blickt eigentlich auf das familienrechtliche Jahr zurück? Das familiensachen-Team hat sich zusammen mit FamRZ-Redaktionsleiterin Andrea Nagel dieser Aufgabe angenommen. Wir sprechen in dieser Folge über den familienrechtlichen Teil des neuen – aber auch des letzten[nbsp]– Koalitionsvertrags, über Corona, über die Düsseldorfer Tabelle, über Kinder- und Gewaltschutz und über das neue Vormundschafts- und Betreuungsrecht. Und am Ende ist uns aufgefallen: Noch viel mehr als zurück haben wir eigentlich nach vorne geblickt. Das interessiert Sie? Dann hören Sie rein!
Frohe Weihnachten!

Folge 4: Qualifikation und Fortbildung von Familienrichterinnen und -richtern
Das Gesetz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder brachte viele Änderungen für Familiengerichte: eine davon ist die Ergänzung des § 23b des Gerichtsverfassungsgesetzes. Richterinnen und Richter in Kindschaftssachen sollen künftig über umfangreichere, auch interdisziplinäre Kenntnisse und Kompetenzen verfügen. In Folge 4 von „familiensachen“ sprechen wir über die neue Vorschrift. Unser Gast ist Prof. Dr. Stefan Heilmann, Vorsitzender Richter am OLG Frankfurt/M. Er fordert seit Jahren, dass Familienrichterinnen und -richter besser ausgebildet werden müssen.
Wir wollen von ihm wissen, wieso diese Gesetzesänderung eigentlich notwendig war. Thema ist dabei auch der Stellenwert des Familienrechts in der universitären Ausbildung. Außerdem fragen wir, ob die nun kommende Pflicht zur Qualifikation und Fortbildung von Familienrichterinnen und -richtern Stefan Heilmanns Ansprüchen genügt oder ob sich noch mehr ändern muss. Wir reden mit ihm über die Entstehungsgeschichte der Gesetzesänderung und darüber, wie die konkrete Umsetzung nun in der Praxis aussehen muss.

Folge 3: Istanbul-Konvention
Die „Istanbul-Konvention“ schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. In Folge 3 von „familiensachen“ geht es um diesen wichtigen völkerrechtlichen Vertrag. Unser Gast ist Sabine Kräuter-Stockton. Die Saarbrücker Oberstaatsanwältin war viele Jahre lang für Fälle von Gewalt gegen Frauen zuständig. 2018 wurde sie als deutsches Mitglied in die Expertengruppe GREVIO des Europarates gewählt. In dieser Funktion überprüft sie die Umsetzung der Istanbul-Konvention durch die Staaten, die diese ratifiziert haben.
Wir reden mit Sabine Kräuter-Stockton darüber, was die Istanbul-Konvention bewirken will, bereits bewirkt hat und was ihre Aufgabe bei GREVIO ist. Thema ist aber auch, welche Anforderungen das Übereinkommen konkret an gerichtliche Verfahren, z.B. im Zusammenhang mit Sorgerechtsentscheidungen, oder an die Gefahrenabwehr stellt. Und wir unterhalten uns darüber, wie die teilweise irrational-populistische Kritik an der Istanbul-Konvention zu erklären ist.

Folge 2: Namensrecht
Blickt man in die namensrechtliche Literatur, so wird das deutsche Namensrecht nach ganz herrschender Meinung als stark reformbedürftig betrachtet: es sei zu kompliziert, zu unübersichtlich und in Teilen sogar in sich widersprüchlich. Professor Anatol Dutta findet, dass sich das ändern muss. In Folge 2 reden wir mit dem FamRZ-Schriftleiter und Namensrechts-Experten über Geschichte und Status Quo des Namensrechts, über seinen präferierten Standort für namensrechtliche Regelungen, Funktionen des Namensrechts, (echte) Doppelnamen,das Vornamensrecht und darüber, was sich seiner Meinung nach im Namensrecht ändern muss.
Außerdem spricht Anatol Dutta über Zusammensetzung und Ergebnisse der Expertengruppe, die seit September 2018 an Vorschlägen für eine Novellierung des Namensrechts arbeitete. Die Kommission hat im März 2020 ein Eckpunktepapier vorgelegt, das eine gründliche Liberalisierung des Namensrechts vorschlägt – aber noch der Umsetzung harrt.

Folge 1: Kindeswohl und Wechselmodell
Nach elterlicher Trennung oder Scheidung sind familienrechtliche Praktiker – von RichterInnen über AnwältInnen bis hin zu Mitarbeitenden im Jugendamt – vor allem mit einer wichtigen Frage befasst: wer soll für das Kind sorgen? Womit geht es dem Kind am besten? Neben dem Residenzmodell gewinnt hier das Wechselmodell als Betreuungsform immer mehr an Bedeutung in Deutschland. Anders als in anderen Ländern, z.B. Schweden, ist dieses Betreuungsmodell bei uns aber nicht der Regelfall. Deshalb wissen wir bislang wenig darüber, z.B. wie sich die Aufteilung der Betreuung auf beide Elternteile auf das Kindeswohl auswirkt.
Genau das hat Anja Steinbach, Professorin für Soziologie, nun in ihrer FAMOD-Studie untersucht. In der FamRZ veröffentlichte sie kürzlich erste Ergebnisse. Jörn Müller, Philipp Reuß und Veronika Bodensteiner sprechen mit ihr in Folge 1 des FamRZ-Podcasts über Forschungsdesign und Ergebnisse der Studie. Uns interessierte außerdem, welche Befunde man für die Praxis – oder welche Schlüsse man gerade nicht – aus der Studie ziehen kann.

Folge 0: Nullnummer
In Folge 0, unserer Nullnummer, sprechen wir mit unserem Gast Andrea Nagel, Redaktionsleiterin der FamRZ, über die Entstehung des Projekts. Außerdem stellen wir das Konzept und die Beteiligten vor und erklären, was ihre Rollen im Podcast sein werden. Sie erwartet außerdem eine kleine Vorschau auf die erste "richtige" Folge.