
Fokus Frieden
By Fokus Frieden - Friedensakademie Rheinland-Pfalz
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Twitter: @friedensakadem1

Fokus FriedenApr 29, 2022

Konstruktiver Journalismus - Von der Notwendigkeit positiver Berichterstattung
Zu Beginn der zweiten Staffel von Fokus Frieden setzen wir uns mit dem Thema "konstruktiver Journalismus" auseinander. Wir sprechen darüber, was konstruktiver Journalismus überhaupt ist, welche Frieden-fördernden Auswirkungen er haben kann, warum er heutzutage mehr denn je auf positive Resonanz stößt und welchen Einfluss soziale Medien auf unsere Nachrichtenwahrnehmung haben. Um dieses Berichterstattungsmuster aus der Perspektive der Journalistin, der Wissenschaftlerin und des Redakteurs zu beleuchten, haben wir gleich drei Personen eingeladen:
Mit dabei sind die Auslandskorrespondentin Simone Schlindwein, die für die Tageszeitung taz zu Themen wie Autoritarismus, Konflikten oder den Rechten von queeren Menschen in ostafrikanischen Ländern berichtet, Julia Steinigeweg, die zu konstruktivem Journalismus an der Universität Münster promoviert hat sowie der verantwortender Redakteur der interdisziplinären Wissenschaftszeitschrift Wissenschaft und Frieden, David Scheuing.

Die “PhD-Reise” – Rebecca, erzähl doch mal.
Promotion ist nicht gleich Promotion. Die Rahmenbedingungen variieren von Fachbereich zu Fachbereich und hängen von vielen Faktoren ab. In dieser Abschlussfolge der ersten Staffel Fokus Frieden gibt unsere Co-Host und frisch gebackene (Dr.) Rebecca Froese Einblicke in ihre ganz persönliche Reise. Dabei schlägt sie den Bogen von praktischen Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie und der Finanzierung ihres Forschungsprojekts, bis hin zu persönlichen Erfahrungen aus der Feldforschung.
In ihrer kumulativen Promotion hat sie sich mit gesellschaftlichem Zusammenhalt sowie ökologischen und sozialen Kipppunkten im südwestlichen Amazonas-Gebiet auseinandergesetzt. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Beziehung vom Menschen zur Natur, traditionelle Lebensformen und die verschiedenen Formen von Extraktivismus im Amazonas-Gebiet und daraus entstehende Konfliktdynamiken. Darüber hinaus spricht sie über ihre Rolle als weiße Wissenschaftlerin aus dem globalen Norden sowie Objektivität und den Nutzen von Wissenschaft.

Von Drogen bis Entenleberpastete: Auf den Spuren organisierter Kriminalität
Organisierte Kriminalität unterwandert den demokratischen Rechtsstaat und agiert in international verzweigten Netzwerken. Dennoch wird das Phänomen politisch oftmals unterschätzt, da oft unklar ist, was bereits als organisierte Kriminalität zählt. Angefangen beim bandenmäßigem Betrug, über den Schmuggel von Drogen, bis hin zu illegalem Waffenhandel umfasst die organisierte Kriminalität eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Deliktfelder, deren Routen auch nicht selten miteinander verwoben sind.
Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Dr. Regine Schönenberg sprechen wir über verschiedene Aspekte organisierter Kriminalität speziell in Amazonien, aber auch darüber hinaus und beleuchten die Geschäfte von Drogenkartellen und kriminellen Netzwerken.

Poly – oder wie wir zusammen leben und lieben wollen
Nach welchen geschriebenen oder ungeschriebenen „Regeln“ führen wir romantische Beziehungen, was erwarten wir von unseren Partner*innen und wie möchten wir uns selber ausleben? Dass romantische Beziehungen nicht nach dem Schema F ablaufen müssen und wir unsere Beziehung selber so gestalten können wie wir dies möchten, wollen wir in dieser Folge beleuchten. Daneben soll diese Episode auch dazu dienen, Queerness Sichtbarkeit zu verleihen und über Begrifflichkeiten in diesem Zusammenhang aufzuklären.
Über diese Themen sprechen wir in dieser Folge mit Jana Sine. Jana ist Konflikttrainer*in und gibt Workshops zur Entstehung unserer Sexualität. Erreichen könnt ihr Jana über Instagram (@pineapplequeen2punkt0) oder per Mail (jana.sine@posteo.de).

COP die 27ste - uuuuund Action!? - Ein Erfahrungsbericht von den Klimaverhandlungen 2022
Die 27. Weltklimakonferenz ist vorbei. Die einen sprechen von einem historischen Durchbruch, bei den anderen überwiegt der Frust über viel Stillstand: Die zweiwöchige Klimakonferenz in Ägypten hat im Kampf gegen die drohenden Klimakatastrophe nur bei den Finanzhilfen für ärmere Staaten einen echten Fortschritt gebracht. Bei der dringend notwendigen Senkung von klimaschädlichen Treibhausgasen kamen die knapp 200 teilnehmenden Staaten allerdings nicht voran. Der neue Klimatopf soll Schäden und Verluste abfedern – etwa immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch den steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung. Damit sollen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden für besonders stark betroffene Regionen, in denen Anpassung an den Klimawandel schon nicht mehr möglich ist.
Wieso kommen die Klimaverhandlungen nur so schleppend voran? Wie haben es die kleineren und weniger mächtigen Länder trotzdem geschafft, das Thema eines Topfes für Schäden und Verluste auf die Agenda der Konferenz zu setzen und was genau hat es damit auf sich? Über diese und weitere Fragen sprechen wir heute mit Carola Klöck. Sie ist Professorin für Politikwissenschaften an der französischen Universität Sciences Po in Paris. Carola hat die Klimaverhandlungen in Sharm El-Sheikh begleitet.

Machtlos!? – NGOs und ihr Beitrag zu Frieden und Sicherheit
Machtlos – so erscheinen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) angesichts von Kriegen und dem Einsatz massiver Waffen gegen die Zivilbevölkerung, wie beispielsweise im Krieg Russlands gegen die Ukraine. In der ‚Realpolitik‘ scheint anderes gefragt zu sein, als NGOs mit ihren Visionen von einer besseren Welt. Dem Zerstörungswillen und Machthunger von Staaten können sie scheinbar wenig entgegensetzen. Sind NGOs aber generell machtlos im Angesicht von Kriegen, gewaltsamen Konflikten, und Gewalt? Was sagt die Forschung zur Rolle von NGOs im Politikfeld Frieden und Sicherheit? Welche Funktionen können NGOs übernehmen? Wie können sie Menschen schützen und ihnen helfen? Was sind ihre Möglichkeiten aber auch ihre Grenzen? Diese Fragen stellen wir in dieser Episode Dr. Charlotte Dany, Geschäftsführerin der Friedensakademie Rheinland-Pfalz, die sich in ihrer Forschung insbesondere mit der Rolle von NGOs in internationalen Beziehungen beschäftigt.

Guatemala – Eine kurze Reise durch Geschichte und Gegenwart
Guatemala ist ein Land, das nur sporadisch in deutschen Mainstreammedien vertreten ist. Daher ist das Land uns seine aktuelle Situation für viele Menschen im deutschsprachigen Raum eher unbekannt. Guatemala ist ein wunderschönes mit einer atemberaubenden Natur und einer großen Vielfalt an indigenen Gemeinschaften. Jedoch haben steigende Ungleichheit und Korruption sowie einige weitere Faktoren das Land und die Bevölkerung im Griff. Doch wie kam es zu dieser Lage? In dieser Folge wollen wir uns die Geschichte Guatemalas und die vielen Veränderungen und Umbrüche der letzten Jahrzehnte einmal genauer anschauen. Welche Prozesse haben in den letzten 70 Jahren stattgefunden und welche Rolle spielt der Kolonialismus und das ILO 169 Abkommen dabei?
Über diese und weitere Fragen sprechen wir in dieser Folge mit der Politikwissenschaftlerin Claudia Pinzon von der Freien Universität Berlin.

„I am Collage“ – visual philosophy of marginal beauty and pain, #ukrwarbody
„I am Collage“ - diese Selbstbeschreibung der ukrainischen Künstlerin Elis Prostotak spricht Bände. Die visuelle Philosophin arbeitet mit Schmerz und seiner Wahrnehmung im Körper als etwas Bedrohliches wie auch Schönes. In dieser Schwebe sprechen wir mit Elis über marginale Schönheit, das Wiederfinden von Strukturen in Körpern und Natur und stellen fest, dass wir niemals nur Opfer der Geschichte, sondern immer auch Akteure der Veränderung sein können.
Besonders freuen wir uns auch, dass die rheinland-pfälzische Kulturministerin Katharina Binz zum Abschluss dieser dreiteiligen Miniserie bereit war, mit uns ein Interview zum Kultursommer zu führen.
Hier findet ihr alle Infos zur Animation #ukrwarbody von Elis Prostotak im Lichthoftheater. Auch lohnt es sich dem #ukrwarbody oder auch Elis auf Instagram zu folgen

Arte.Preneurship - und das Ziel, Kunst gesellschaftlich zu gestalten
Klassische Musik – Musik von und für „die Massen“ oder eher von und für eine kleine privilegierte Elite? Inspiriert von der künstlerischen Arbeit mit jungen Menschen, die ebenfalls „Bock auf Abgefahrenes“ haben reflektiert Daniel Bucurescu, was künstlerisch kreative Arbeit tatsächlich auch sein kann – Arte.Preneurship - Gesellschafts-gestalterisch. Immer auf der Suche nach neuen transdisziplinären Anknüpfungspunkten jongliert der Pianist und Performance Künstler zwischen Konzeption, Organisation, Dramaturgie und Performance und versucht dabei zu reflektieren, neu zu gestalten und zu denken, was er in seiner klassischen Pianistenausbildung gelernt hat. Durch das stART.up-Programm der Claussen-Simon Stiftung künstlerisch an seine Grenzen gebracht und dadurch aus seiner eigenen Komfortzone herausgelockt, begnügt er sich nicht mehr nur mit Konzerten in den großen Konzertsälen. Stattdessen begibt er sich mit jungen Menschen in co-kreative Prozesse mit ungewissen, überraschenden und stets großartigen gesellschafts-gestalterischen Ergebnissen. Mit uns spricht er über seine aktuellen Projekte und sein Ziel, jene künstlerische Funken aktiv an Menschenweiterzugeben, die auch er während seiner bisherigen Schaffenszeit so zahlreich empfangen durfte.
In der Folge genannte Websites:
Daniel's Website: https://www.danielbucurescu.com
Daniel's Instagram: https://www.instagram.com/d4niel_bvcvr3scv/
Multimedia Komposition: https://www.aliciareyes.net
Claussen-Simon Stiftung: https://www.claussen-simon-stiftung.de/de/
Sara Ezzell, Choreografin in Projekt .M: https://bundesjugendballett.de/d/_bio/_ezzell.html
Xiao Fu, Komponistin in Projekt .M: https://www.hfmt-hamburg.de/die-hfmt/personen/?tx_hfmtdb_user%5Buser%5D=1808493803&tx_hfmtdb_user%5Baction%5D=detail&tx_hfmtdb_user%5Bcontroller%5D=User&cHash=dcda3a266a89e728d0ecb8cbee6c2944
TONALi: https://www.tonali.de

Ist das Kunst, oder…? - Von den (Un-)Möglichkeiten aktivistischer Kunst
Kunst ist etwas, das man in gut ausgeleuchteten Museen anschauen kann? Etwas, das man sich nach Feierabend gerne in klimatisierten Theatersälen und Konzerthäusern nach einem Glas Sekt zu Gemüte führt? Aber was passiert, wenn Kunst ausbricht aus diesen Räumen, die ihr zugewiesen werden und hineintritt in den öffentlichen Raum? Was, wenn wir uns ihr nicht mehr entziehen können und sie uns herausfordert, uns mit den drängenden Fragestellungen der Gegenwart zu beschäftigen? Welche Potentiale kann Kunst dann entfalten und wie kann sie Gesellschaft dadurch verändern? Über diese Fragen sprechen wir mit Sofia Ohmer im ersten Teil unserer Miniserie zu „Kultur und Frieden“ im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz.
Das Pre-Opening der Ausstellung findet im historischen Max-Slevogthof in Leinsweiler statt. Anschließend wandert die Ausstellung an den Untertorplatz in Landau (Deutsches Tor) und ist öffentlich zugänglich (Eintritt frei) vom 9.07 - 11.07, 17-21 Uhr. Die dazugehörige Filmpremiere Die neue Welt seit heute Morgen findet am 16.07 im Universumkino Landau (Königstraße 50) statt (Eintritt frei)

Gegen skrupellose Geschäftspraktiken - #LieferkettenSorgfaltspflichtenGesetz
In einem Handy sind viele verschiedene Materialien und insbesondere Metalle verbaut. Das haben wir wohl schon fast alle einmal gehört. Wo diese Metalle aber genau herkommen, unter welchen Bedingungen sie produziert und transportiert werden und auf welchen Wegen sie dann zu uns in die Regale der Elektrofachmärkte gelangen, kann derzeit leider kaum jemand so genau nachvollziehen. Deswegen ist es auch so schwer, die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette zu überprüfen. Um dieses Problem anzugehen, tritt in Deutschland ab dem Jahr 2023 ein neues Gesetz in Kraft – das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten – oder auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Was genau braucht es also, um diese Lieferketten an all ihren Stationen tatsächlich nachhaltig zu gestalten? Wie können Umweltrisiken minimiert und Menschenrechtsverletzungen ausgeschlossen werden? Darüber sprechen wir in dieser Episode mit Dr. Svenja Schöneich und Inga Carry von der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Weiterführende Infos:
Website des Research Network Sustainable Global Supply Chains
Artikel in der Freitag: Putin und das deutsche Windrad
Policy Brief: SWP-Aktuell Verantwortung in Lieferketten

Dick, Dicker, Diskriminiert - Von der Intersektionalität des Dickseins
Jede/r hat sicher schon einmal den Satz gesagt, gedacht oder gehört: "Heute kann ich noch ein Dessert essen, da ich morgen wieder Sport mache!" Die Notwendigkeit das Gefühl zu haben, sich oft wegen des eigenen Aussehens oder Gewichtes rechtfertigen zu müssen, scheint in unserer Gesellschaft tief verankert zu sein. Zunehmend erfahren Menschen, die nicht dem sogenannten gesellschaftlichen "Maßstab oder Ideal" des äußeren Erscheinungsbildes besitzen, Anfeindungen oder auch Diskriminierungen. Eine Bewegung aus dem englisch-sprachigen Raum hat sich zum Ziel gesetzt, für mehr Aufmerksamkeit gegen diese Diskriminierungen und für mehr Fettakzeptanz zu kämpfen. Fettakzeptanz ist die Anerkennung der Tatsache, dass Körper aller Formen und Größen, insbesondere größere, von Natur aus wertvoll sind. Die Befürworter dieser Bewegung setzen sich dafür ein, die Lebensqualität dicker Menschen zu verbessern und ihre Diskriminierung in Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Mode und der Beschäftigung zu bekämpfen. Aktivisten der Fat-Acceptance-Bewegung werden auch als Verfechter von "Fat Rights" oder "Fat Liberation" bezeichnet. Unser heutiger Gast, Anna Gass, bezeichnet sich selber als "Fat Activist". Mir ihr möchten wir heute über diese Themen sprechen.

Militär vs. Zivilgesellschaft - Der Sudan, ein Land in Transformation
Der Sudan ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Sowohl innere als auch grenzüberschreitende Konflikte führen zu sozialen Spannungen und politischer Instabilität. Dem Staat fehlen die Ressourcen, um elementare Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung sowie Sanitäreinrichtungen ausreichend zur Verfügung zu stellen, ebenso sind Nahrungsmittel knapp. Durch Russland´s Krieg in der Ukraine ist es zum Einbruch der Getreideimporte in das Land gekommen. Dies heizt zusätzlich Proteste gegen die sich verschlechternde Wirtschaftslage und fehlende Bereitstellung von Nahrungsmitteln an. Bei Protesten Mitte März ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Polizei gekommen. 187 Menschen sind dabei verletzt worden. Aber diese Proteste sind kein Einzelfall, seit Jahresbeginn ist es fast täglich zu Protesten gegen die regierende Militärjunta gekommen. Das Militär hatte am 25. Oktober geputscht und den paritätisch geführten, zivilmilitärischen Rat aufgelöst, der eine Übergangsregierung gebildet hatte. Dieser war nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Bashir eingesetzt worden und sollte eine für 2023 geplante Wahl vorbereiten. Doch wieso kam es zu dem Putsch? Welche Reaktionen lösen die Proteste und der Putsch auf internationaler Seite aus? Sind die geplanten Wahlen 2023 realisierbar? Über diese und weitere Fragen sprechen wir heute mit Dr. Gerrit Kurtz von der Stiftung Wissenschaft und Politik.

EU Gender Action Plan - Was hat Feminismus in der EU Außenpolitik verloren?
Der letzte Freitag im Monat war dieses Mal ein schwarzer Tag für alle friedfertigen Menschen in Europa. #solidaritätmitukraine Diesen Ereignisse kam #FokusFrieden nicht hinterher. Daher geht es heute um etwas anderes. Im Jahr 2020 war das Thema Gender sehr präsent in Diskussionen rund um die Europäische Union (EU). Auch in der Diskussion um die Rolle der EU als globaler Akteur spielt das Thema Gender eine zentrale Rolle. Der EU Gender Action Plan stellt einen Fahrplan dar, um die Gleichstellung der Geschlechter durch die Außenpolitik auch außerhalb der europäischen Grenzen zu erreichen. Doch was bedeutet es, eine feministische Außen- und Sicherheitspolitik zu betreiben? Und warum ist sie wichtig? Über diese und weitere Fragen sprechen wir heute mit Miriam Mona Mukalazi. Miriam ist Doktorandin an der Heinreich-Heine Universität Düsseldorf. Sie ist Charlemagne Prize Fellow und Mitglied des Board of Trustees der internationalen NGO "woman engage for a common future".

Wale: Die unterschätzten Klimaretter?

"Weiß, Exklusiv & Ungerecht" - Einblicke in die Klimaverhandlungen 2021

10 Jahre Arabischer Frühling - Damals und heute

Spurensicherung im Amazonas - Zu Besuch im Erdschollenarchiv von Betty Baier
Zu Besuch bei Betty Baier im Atelier. Welche Ausstellungsstücke verbindet Betty mit dem Amazonas und was bedeuten die Kunstwerke. Rebecca Froese hat Betty in ihrem Atelier getroffen und führt euch Zuhörer*innen durch die Ausstellung und gibt interessante Einblicke in ihre Arbeit.

Der Amazonas – Mehr als die grüne Lunge der Erde
Der Amazonas plätschert, gluckst und gurgelt, dann wieder rauscht das Wasser gleichförmig dahin. Er ist ein Fluss voller Wunder und Rekorde. Der Regenwald versorgt ganz Südamerika mit Feuchtigkeit, beeinflusst die Niederschläge in der Region, trägt zur Stabilisierung des Weltklimas bei und verfügt über die größte Artenvielfalt der Welt. Gleichzeitig ist er aber auch so bedroht wie nie: Abholzung, Verschmutzung und Feuer zerstören die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung, beeinflussen aber auch das Klima der Region.
Welche Reaktionen haben diese Umweltveränderungen auf den Menschen und die Natur? Wie beeinflusst die Abholzung des Amazonas das Klima in Brasilien? Welche Konfliktdynamiken sind zwischen den lokalen Bevölkerungsgruppen zu beobachten? Was können wir als Europäer*innen tun, um die rasanten Vernichtung des Regenwaldes und des Amazonas zu verlangsamen? Diese und weitere spannende Fragen diskutieren wir heute mit Dr. Regine Schönenberg, Elisabeth Lagneaux, Claudia Pinzón und Prof. Dr. Hermann Jungkunst.

Von Spülbecken und Terroristen - Eine Anleitung zur gewaltfreien Kommunikation
“Hast Du schon einmal etwas von Gewaltfreier Kommunikation gehört?“ – „Ne, das brauche ich nicht, denn gewalttätig bin ich sicher nicht.“ Das ist eine Antwort, die zunächst manch eine*r zu hören bekommt, wenn er/sie diese Frage jemandem stellt. Die Gewaltfreie Kommunikation ist eine Art der Kommunikation, Konfliktlösung und Lebenshaltung. Unter Gewalt wird in der gewaltfreien Kommunikation jede Form des Denkens und Sprechens, welche moralische Urteile enthält (gut und böse, richtig und falsch, kompetent und inkompetent), oder wenn man sich um die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse kümmert, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer zu nehmen, verstanden. Grundvoraussetzung für verbindende Kommunikation ist nach Marshall B. Rosenberg die Empathie. Um Empathie sowohl für einen selbst als auch für andere entwickeln zu können, brauchen wir eine andere Sprache. Heute sprechen wir mit Annett Zupke über die Möglichkeiten der gewaltfreien Kommunikation und wie diese Methode in unterschiedlichen Kontexten angewandt werden kann – sei es in einem “kleinen” Disput in einer WG, wer das dreckige Spülbecken putzt bis hin zur Möglichkeit, dass ehemalige Opfer von terroristischen Anschlägen der RAF ihren Täter*innen unter die Augen treten können.

Frauen, Frieden, Umwelt - Von der Friedensbewegung der 80er bis zu den Fridays for Future

Ein Jahr Corona - Wie gespalten ist Deutschland?
Lockdown, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote - Corona scheint einfach kein Ende zu nehmen. Nicht nur die offensichtlichen Auswirkungen von Corona auf unser tägliches Leben beschäftigen uns. Themen wie Bildung, politische Gesetzgebung, rechtliche Rahmenbedingungen oder gesellschaftlicher Zusammenhalt sind immer mehr diskutierte Fragen und bestimmen unseren Alltag. Was macht diese Pandemie mit uns? Was macht diese Pandemie mit der Gesellschaft? Nach einem Jahr Pandemie zog die Friedensakademie am 11. März 2021 mit Expert*innen aus Bildung, Geschichte, Politik und Recht Bilanz und diskutierte, ob die Pandemie die Gesellschaft weiter gespalten oder den gesellschaftlichen Zusammenhalt gestärkt hat. Gemeinsam mit den Expert*Innen Prof. Dr. Tim Engartner, Dr. Claudia Gatzka, Prof. Dr. Anke Hoeffler, Nina Horaczek und Prof. Dr. Pierre Thielbörger wurden alte und neue Konflikte beleuchtet sowie erste Lehren aus der Pandemie und deren Bewältigung gezogen. In dieser Episode fassen wir die zentralen Aussagen der Expert*Innen zusammen und diskutieren einige der oben genannten Themenfelder genauer.

Naturschutz gegen Rechtsextremismus - Die grüne Tarnung der Neonazis durchschauen und dagegenhalten
Rechtsextreme tragen Springerstiefel, Bomberjacken, haben glattrasierte Haare und sind voller Tätowierungen. Sie treffen sich auf Rockerfestivals, fahren schwere Motorräder und laufen mit Fahnen und schreiend durch die Innenstädte - das mag einmal so gewesen sein. Die wirklich gefährlichen Rechtsextremen, die geschulten Kader und Strippenzieher, kann man so einfach nicht erkennen. Sie haben sich im letzten Jahrzehnt auch immer neueren, scheinbar harmlosen Themen bedient.
Naturschutz ist für rechtsextreme Organisationen ein Thema. Rechtsextreme haben sogar eine Umweltzeitung. In 'Umwelt & Aktiv' findet man Themen, die der demokratische Naturschutz auch betrachtet - mit Titeln wie 'Insektensterben – auf der Wiese wird’s still'. Doch das Magazin verbindet zwischen den Zeilen ökologische Themen mit rechtsextremen Argumentationen, u.a. werden die Themen Rassismus und Menschenfeindlichkeit miteinander verknüpft.
Die Landeszentrale für Umweltaufklärung des Landes Rheinland-Pfalz möchte Jugendliche und junge Erwachsene für diese Themen sensibilisieren. Mit ihrer Initiative “Naturschutz gegen Rechtsextremismus” deckt die Landeszentrale die rechtsradikale Botschaft hinter dem Deckmantel des Naturschutzes auf. In dieser Episode sprechen wir mit Roland Horne, dem Leiter der Landeszentrale, über die Initiative “Naturschutz gegen Rechtsextremismus” und diskutieren, was getan werden kann, um rechtsextremem Gruppen die Argumentationsgrundlage für ihre menschenfeindlichen Äußerungen zu entziehen.
Neben ihrer Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen publiziert die Landeszentrale auch Leitfaden, um der Zivilgesellschaft Argumente gegen rechtsextreme Parolen an die Hand geben.
Einige Publikationen findet ihr hier:
Die Natur des rechtsextremistischen Lebensstils – eine kritische Analyse seiner Ideologie: https://umdenken.rlp.de/fileadmin/um_denken/PDFs_Logos_PowerPoints/Dateien_Naturschutz_gegen_rechts/broschuere_natur_des_Rechtsextremismus.pdf
Klartext gegen rechtsextreme Ökosprüche - Trainingseinheiten: https://umdenken.rlp.de/fileadmin/um_denken/PDFs_Logos_PowerPoints/Dateien_Naturschutz_gegen_rechts/klartext_broschuere_fuer_download.pdf
Naturschutz gegen Rechtsextremismus – Eine Argumentationshilfe: https://umdenken.rlp.de/fileadmin/um_denken/PDFs_Logos_PowerPoints/Dateien_Naturschutz_gegen_rechts/broschuere_ngr_downloadversion.pdf
Kommunikationshilfe zum Thema Naturschutz am ehemaligen Westwall:

Von Landminen und Killer-Robotern - Die Relevanz humanitärer Rüstungskontrolle"
In dieser Folge diskutieren wir mit Junior-Professorin Elvira Rosert von der Universität Hamburg über inhumane Waffen und die Relevanz humanitärer Rüstungskontrolle. Was versteht man eigentlich unter inhumanen Waffen? Welchen Schaden können sie anrichten? Welche Initiativen zur Begrenzung und zum Verbot inhumaner Waffen gibt es von Seiten der Nationalstaaten und der Internationalen Organisationen? Und sind diese effektiv?
Die Debatte zum Einsatz bewaffneter Drohnen im Bundestag zeigt, dass das Thema besonders inhumaner Waffen weiterhin relevant ist. Kampfdrohnen, Landminen und automatisierte Waffensysteme ermöglichen Tötungen mit wenig Risiko für die Angreifer. Damit wird nicht nur die Schwelle ihres Einsatzes, sondern auch die Bereitschaft zivile Lösungen anzustreben, gesenkt. Hinzu kommt, dass die Kontamination durch
Landminen und Streumunition auch nach Ende des Krieges weiter Leid anrichten. Nicht nur werden Menschen und vielfach Zivilisten verwundet und traumatisiert, sondern es wird auch die sozio-ökonomische Entwicklung der betroffenen Länder massiv behindert. Aus diesen Gründen gelten diese Waffen als besonders inhuman.

Environmental Peacebuilding - Eine Chance für nachhaltigen Frieden?
Environmental Peacebuilding würde hier deutlich widersprechen: Die umweltbasierte Friedensförderung hat das Ziel, friedens- und umweltbezogene Probleme zusammen zu denken und eine positivere und weniger deterministische Linse auf Umweltsicherheit zu richten. Gemeinsam mit Janpeter Schilling, Junior Professor für Landnutzungskonflikte und wissenschaftlicher Leiter der Friedensakademie Rheinland-Pfalz sprechen wir in dieser Folge über das Konzept des Environmental Peacebuilding, diskutieren Chancen und Problemfelder anhand praktischer Beispiele und fragen uns, wie Environmental Peacebuilding erfolgreich umgesetzt werden kann.

Durstige Blumen - von Rosen und Konflikten
Weihnachtssterne schmücken die Wohn- und Esszimmer vieler deutscher Haushalte im Dezember. Rote Rosen werden nicht nur zum Valentinstag in rauen Mengen verschenkt. Während wir uns tagtäglich an der Blumenpracht erfreuen, werden am Lake Naivasha in Kenia und am Lake Wamala in Uganda, dort wo die Pflanzen angebaut werden, zum Teil tödliche Konflikte um den Zugang zu Wasser ausgetragen. Während eine Rose pro Tag ca. 7-13l Wasser braucht, hat ein*e Kenianer*in in der Nähe des Sees nur knapp die doppelte Menge (20l) pro Tag zur Verfügung. Durch die Vergabe von Land an internationale Firmen werden die Wasserzugänge für die Bevölkerung am See weniger. Gleichzeitig steigt die Bevölkerungsanzahl derer, die auf das Wasser im See für ihr tägliches Leben angewiesen sind. Dass diese Ungerechtigkeiten zu Konflikten führen können scheint offensichtlich. Aber worin genau liegen die Ursachen für diesen menschengemachte Wasserknappheit? Was sind die Hintergründe dieser Konflikte? Und was wären Handlungsoptionen der internationale Gemeinschaft? Zu diesen und weiteren Fragen haben wir heute ausnahmsweise keine*n externe*n Expert*in, sondern lassen unsere Co-Host Julia Renner, die in ihrer Dissertation zu diesen Themen geforscht hat, erzählen.

Shared Societies - Gemeinsam für ein neues Miteinander
Wie kann ein friedliches Miteinander in einer Gesellschaft erreicht werden? Wie können alle Menschen einer Gesellschaft gleichberechtigt am öffentlichen und sozialen Leben teilhaben. Mit diesen Fragen beschäftigt sich das internationale Programm Shared Society. In dieser Folge diskutieren wir mit drei Initiatoren des Programms zu Fragen, Herausforderungen und Dilemmata in der Entwicklung gemeinsamer Gesellschaften. Wie gehen Gesellschaften mit identitätsbedingten Spaltungen und Konflikten zwischen verschiedenen Gruppen um? Das klingt alles theoretisch und abstrakt? Dann hört rein in unser Gespräch mit Clem McCartney von der Universität Ulster in Nordirland und Ran Kuttner von der Universität Haifa in Israel, die ihre Erfahrungen mit uns teilen und durch ihre anwendungsbezogenen Beispiele zeigen, was auch wir für eine Shared Society tun können.

Zivilgesellschaft vs. Staat - wieviel Spannung verträgt eine Demokratie?
Weltweit sind Demokratien durch aufstrebende autokratische Tendenzen gefährdet. In immer mehr Ländern beobachten wir die schleichende Aushöhlung der Justiz, die Einschränkung der Medienfreiheit und die teilweise gewaltsame Niederschlagung von Demonstrationen. Aber auch diese Einschränkung der Freiheitsrechte hält die Menschen nicht davon ab, für ihre Rechte einzutreten und für einen friedlichen Wandel zu demonstrieren. Dieses gesellschaftliche Engagement führt oft allerdings nicht zu mehr Freiheiten, sondern steigert vielmehr die Spannungen zwischen Staat und Gesellschaft. Was ist die Ursache dieser Rückschritte in der globalen Demokratisierung? Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft? Und was können wir als deutsche Zivilbevölkerung tun, um friedliche Transformation zu gestalten? Diese und weitere Fragen diskutieren wir in dieser Episode mit Hauke Hartmann, Projektleiter des Bertelsmann Transformationsindex.

Friedensprojekt EU!?

Post-Trump, Post-Corona - Möglichkeiten linker Politik in den USA
Was sind die Möglichkeiten linker Politik in den USA? Was unternehmen linke Protestbewegungen in den USA, um gegen aktuelle politische Missstände aufmerksam zu machen? Kann ein möglicher Präsident Joe Biden diese Spannungen überwinden?
Hört rein in unser Gespräch mit Sarah Wagner von der Atlantischen Akademie und Charlotte Dany von der Friedensakademie Rheinland-Pfalz. Gemeinsam diskutieren wir diese und weitere Fragen.
Sarah Wagner: https://www.atlantische-akademie.de/akademie/team/wagner/
Charlotte Dany: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/friedensakademie/team/charlotte_dany
Twitter: @Friedensakadem1 @AtlantAkademie

Fokus Frieden - Pilotfolge
Warum wird eigentlich so viel über Konflikte und wo wenig über Frieden gesprochen? Falls ihr euch das auch schon einmal gefragt habt, hört doch bei uns mal rein. Wir beleuchten aktuelle Themen und laden uns dazu jeweils eine*n Expert*in ein, um Zusammenhänge in Friedensdynamiken zu verstehen. Wir wollen Friedenspotentiale aufzeigen und Aktionsräume für friedliche Transformationsprozesse schaffen. Dabei verstehen wir Frieden nicht nur als "Abwesenheit von Gewalt", sondern als vielfältig und "gestaltbar".
E-mail: fokus-frieden@uni-landau.de;
Twitter: @friedensakadem1