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Masters of Higher EducationNov 09, 2021

Das Gespräch: Moritz Klenk – Lehre mit Podcasts
Prof. Dr. Podcast – so wird Moritz Klenk gerne mal genannt, denn er ist schon lange in der Podcast-Szene aktiv und bekannt. Dabei ist das wörtlich zu nehmen! Moritz Klenk hat sich gefragt, wie sich das (Selbst-)Gespräch als Mittel der Erkenntnis begreifen lässt und hat dazu ein Experiment durchgeführt: Er hat das Gespräch darüber mit sich selbst ein Jahr lang täglich als Podcast geführt – das war seine Promotion. Im Mai 2020 wurde er, der Dr. Podcast, zum Professor für Kulturwissenschaften an die Hochschule Mannheim, Fakultät für Gestaltung, berufen. Das war, als die Hochschulen aufgrund der Corona-Pandemie die Türen schlossen. Die Lehre, die musste nun irgendwie anders ablaufen. Moritz Klenk griff zum Mikrofon und machte seine Lehre als Podcast.
Wir beide unterhalten uns darüber, dass man das Vorlesungsformat nicht einfach ins Video- oder Podcast-Format übertragen kann. Das geht überhaupt nicht. Man muss Lehrformate entwickeln, mit ihren eigenen Möglichkeiten und Chancen. Die Vorlesung ist ein Format für sich. Was der Podcast zu bieten hat, wie und in welcher Weise er anders ist als Lehrmittel, was seine ihm ureigenen Qualitäten sind, das besprechen wir. Auch, dass ein Reden ins Mikrofon allein nicht reicht. Das Assignment, die Aufgabe in der Praxis, und ein passendes Austausch- und Gesprächsformat vervollständigen den Podcast. Zum Schluss erzählt Moritz Klenk, wie er forschende Lehre versteht.
Links zu Moritz Klenk (Twitter @moritzklenk):
Hochschule: https://www.gestaltung.hs-mannheim.de/fakultaet/menschen/professoren/moritz-klenk
Webseite: https://experimentality.org/
CRE220 - Sprechendes Denken: https://cre.fm/cre220-sprechendes-denken
Buch: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5262-8/sprechendes-denken/

Hektor Haarkötter: Über Notizzettel, das Denken und Schreiben
Notizzettel sind diese kleinen, überall präsenten und doch leicht zu übersehenden Schriftstücke, mit denen sich bislang niemand wissenschaftlich auseinandergesetzt hat. Nun hat Hektor Haarkötter ein überaus lesenswertes und erkenntnisreiches Werk vorgelegt: Notizzettel -- Denken und Schreiben im 21. Jahrhundert, jüngst erschienen im S. Fischer-Verlag in der Rubrik Wissenschaft. Es geht um das Notieren, den Notizzettel, das Sudel- und Notizbuch, das Denken und das Schreiben. "Wer den Menschen beim Notieren zusieht, der kann ihnen beim Denken zusehen." Das ist so überraschend wie einleuchtend zugleich, wenn Hektor Haarkötter davon erzählt, was Leonardo da Vinci oder auch Ludwig Wittgenstein so alles notiert haben. Und wie Arno Schmidt oder Niklas Luhmann ihre Notizen organisiert haben. Das sind alles Beispiele dafür, dass Notizen ein Medium des Denkens sind und nicht der Kommunikation dienen.
Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er studierte u.a. Philosophie, Geschichte, Germanistik und Soziologie in Rom, Düsseldorf und Göttingen. Vor seiner Berufung war er als Journalist und Fernsehregisseur tätig.
Webseite Hektor Haarkötter: https://www.h-brs.de/de/sv/hektor-haarkoetter und http://www.haarkoetter.de/
Webseite zum Buch: https://www.fischerverlage.de/buch/hektor-haarkoetter-notizzettel-9783103973303

Holger van den Boom: Design als Mittel der Erschließung von Welt
Design als Mittel der Erschließung von Welt. Das ist ein Design-Verständnis, das mein Gesprächsgast Prof. Dr. van den Boom über viele Jahre und Bücher hinweg entwickelt und das mein Interesse geweckt hat. Ehrlich gesagt hat es mich in seinen Bann gezogen.
Holger van den Boom ist emeritierter Professor für Industrial Design. Er hat von 1982 bis 2008 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig gelehrt und war dort Gründer und Leiter der Arbeitsstelle für Designinformatik. Er hat sein Berufsleben als Grafikdesigner begonnen und seine Studien in Philosophie, Mathematik, Theoretischer Physik, Linguistik und Psychologie führten ihn 1974 zur Promotion und 1982 zur Habilitation. Das verbindende Thema seiner Studienvielfalt ist die Semiotik, wie mir Herr van den Boom am Anfang des Gesprächs verrät.
Unser Gespräch greift das jüngst erschienene Buch von Holger van den Boom auf: “Einsteins Marmor: Eine Studie über Kosmologie und Design” (2021), Berlin: Logos. Ein Werk, das es mir wahrhaft angetan hat. Wir sprechen über Semiotik und darüber, was das Zeichen im Text zu leisten vermag und was in der Darstellung, im Bild anders ist. Es geht um das Trivium und das Quadrivium, konzeptuellen Überschuss, Operatoren, Invarianz, Referenzrahmen, um Mathematik und Naturwissenschaft … und es deutet sich eine Skizze eines Erkenntnisprogramms durch Design an. Gegen Ende versuche ich mich darin, sein Design-Verständnis auf die Informatik zu übertragen. Den Schluss bilden Gedanken zum Design-Begriff in den Bildungswissenschaften.
Einige der Werke von Holger van den Boom sind online verfügbar; das Stöbern und Lesen lohnt sich: https://www.uni-kassel.de/ub/index.php?id=39129&f_a=Boom%2C+Holger+van+den
Link zum Buch “Einsteins Marmor”: https://www.logos-verlag.de/cgi-bin/buch/isbn/5284
Homepage von Holger van den Boom: http://www.holgervandenboom.de/

Mit Tobias Schmohl über Wissenschaftsforschung und multimodale Wissensorganisation
Tobias Schmohl ist Professor für Hochschul-, Medien- und Wirtschaftsdidaktik an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Zudem lehrt er Wissenschaftsforschung im Masterstudiengang Higher Education an der Universiät Hamburg.
Wir starten unser Gespräch bei der Wissenschaftsforschung und erkunden den Wert und die Bedeutung der Autoethnographie als Mittel bei der Beforschung der eigenen Lehre. Tobias Schmohl erzählt, wie er sein eigenes Wissen mithilfe von Citavi organisiert, was uns zur multimodalen Wissensorganisation bringt. Tobias Schmohl vertritt den Ansatz, dass man mehr Zeit in die Wissensorganisation investieren sollte, statt in das wissenschaftliche Schreiben. Das ist in meinen Augen eine interessante Herangehensweise, wenn man z.B. an das Verfassen von Bachelorarbeiten in "schreibarmen" Studiengängen denkt. Zum Schluss diskutieren wir über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim Schreiben.
Den Podcast gibt es auch als Video: https://youtu.be/XhTz0NVmtcw
Infos zu Tobias Schmohl:
• https://www.tobias-schmohl.de
Der Masterstudiengang Higher Education an der Universität Hamburg:
• https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/
• https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/lehrende/tobias-schmohl/

Der Technikphilosoph Klaus Kornwachs im Gespräch
In dieser Episode sprechen Kathrin Gärtner und ich mit dem Technikphilosophen Klaus Kornwachs. Kurz zum Hintergrund: Kathrin Gärtner ist Hochschullehrerin an der Fachhochschule Wiener Neustadt in Österreich. Wir beide führen seit einigen Wochen Gespräche zum Wissenschaftlichen Arbeiten in den Technikwissenschaften und zwar in meinem Podcast Herzbergs Hörsaal. Die Gespräche entwickeln sich zunehmend zu Reflektionen zweier Lehrenden über unsere Lehrveranstaltungen zum Wissenschaftlichen Arbeiten. Wer mag, ist gerne eingeladen, Herzbergs Hörsaal zu besuchen. In dem Zusammenhang sprachen wir dort jüngst mit Klaus Kornwachs.
Ich habe beschlossen, das Gespräch auch in diesen Podcast "Masters of Higher Education" einzuspeisen. Ich glaube, es kann eine nützliche Reflektion zum Wissenschaftbegriff sein, der uns ja auch in der Hochschuldidaktik und der Wissenschaftsforschung in verschiedenster Weise begegnet. Und ich glaube, auch für die Auseinandersetzung mit Design-Based Research fällt vielleicht das ein oder andere Körnchen an Erkenntnis ab.
Kurz ein paar Worte zu Prof. Kornwachs. Er gehört zu den Philosophen in Deutschland, die die Technikphilosophie als akademische Disziplin weiterentwickelt haben. Klaus Kornwachs hat seine Diplomarbeit in der Physik gemacht, er promovierte in der Philosophie und habilitierte sich auch in diesem Fach. Er war Lehrstuhlinhaber für das Fach Technikphilosophie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Er ist ein profilierter Schreiber und Herausgeber und Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Eines seiner bekanntesten Bücher dürfte die "Philosphie für Ingenieure" sein.
Webseite unseres Gesprächspartners: https://www.kornwachs.de/
Eintrag auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kornwachs
Buchempfehlung: Klaus Kornwachs (2018): "Philosophie für Ingenieure", 3. Aufl., München: Hanser, https://www.hanser-fachbuch.de/buch/Philosophie+fuer+Ingenieure/9783446454712
Zu Kathrin Gärtner: Kathrin Gärtner ist promovierte Psychologin, sie arbeitet an der Fachhochschule Wiener Neustadt in Österreich und ist Leiterin des Instituts "Market Research & Methodology" (https://www.fhwn.ac.at/en/employee/gartner-kathrin). Sie unterrichtet u.a. Wissenschaftliches Arbeiten in der Robotik.

Mit Gabi Reinmann über Design-Based Research
Gabi Reinmann ist Professorin für Lehren und Lernen an der Hochschule -- und das an der Universität Hamburg. Sie hat die Leitung des HUL inne, des Hamburger Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen, und verantwortet dort den Studiengang “Master Higher Education”. Wir sprechen über Design-Based Research. DBR ist ein Forschungsansatz, den Gabi Reinmann schon lange verfolgt und beforscht und in der Lehre einsetzt. Unser Gespräch reicht von den Anfängen ihrer Auseinandersetzung mit DBR, einer Charakterisierung von DBR (Was ist DBR?) bis hin zu ihren neuesten Gedanken, wie man DBR alternativ beschreiben und vermitteln könnte.
Weblinks
- # Gabi Reinmann: https://gabi-reinmann.de/
- # Das Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen: https://www.hul.uni-hamburg.de/
- # Der Master-Studiengang Higher Education: https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/

Mit Jan Knauer über Ziele setzen und den Sinn im Leben
Jan Knauer ist promovierter Geschichtswissenschaftler und arbeitet im Career Service der Universität Münster. Er unterstützt Fach- und Studiengangsverantwortliche bei der Frage, wie sie die Employability (Beschäftigungsfähigkeit) ihrer Studierenden stärken können. Nach einem Einstieg über Veggie-Burger und der neuen Gutenbergsche Revolution widmen wir uns ausführlich der Goal-Setting-Intervention für Studierende, die Jan im Rahmen seiner Master-Studiums Higher Education durchführt und erforscht. Ziele setzen, einen Weg beschreiten, Sinnstiftung und beruflicher Erfolg hängen auf interessante Weise zusammen. Der Effekt eines schriftlichen Selbstgesprächs darüber, wie man sich eine sinnerfüllte Zukunft in verschiedenen Lebensdimensionen vorstellt, hat bemerkenswert positive Auswirkungen.
Links zur Episode:
- https://www.uni-muenster.de/CareerService/uns/team.html
- Eimer, A.; Knauer, J.; Kremer, I.; Nowak, T.; Schröder, A. (2019): Employability als ein Ziel des Universitätsstudiums: Grundlagen, Methoden, Wirkungsanalyse, Bielefeld: wbv
- Oettingen, G. (2017): Die Psychologie des Gelingens, München: Droemer (Taschenbuchausgabe)
- Studiengang Master of Higher Education: https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/

Mit Klaus Joller-Graf über Design-Based Research
Klaus Joller-Graf ist Professor an der Pädagogischen Hochschule in Luzern. Er hat in der gleichen Kohorte wie ich (Dominikus Herzberg als Gastgeber dieses Gesprächs) in Hamburg den Master Higher Education studiert. Wir sprechen darüber, wie es dazu kam und lassen Revue passieren, wie unser erster Kontakt mit Design-Based Research war. Unser Gespräch entwickelt sich entlang dieser Auseinandersetzung mit DBR: unserem Ringen mit diesem Forschungsmodell, unseren Erfahrungen und unserem heutigen Verständnis damit. Wir schließen mit der Hoffnung, dass dieses Gespräch vielleicht der einen oder dem anderen Lust macht, sich auf Design-Based Research einzulassen.
Links zur Episode:
- Klaus Joller-Graf (Gast): https://www.phlu.ch/faecher-und-schwerpunkte/berufsstudien/portrait/klaus.joller.html
- Dominikus Herzberg (Gastgeber): https://www.thm.de/mni/dominikus-herzberg
- Der Studiengang "Master Higher Education": https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/
- Reinmann, Gabi (2019). Reader zu Design-Based Research. Hamburg. Online verfügbar unter: http://gabi-reinmann.de/?page_id=4000 (Zuletzt abgerufen am 18.6.2020)
- Sandoval, William A. (2013). Conjecture Mapping: An Approach to Systematic Educational Design Research, in Journal of the Learning Sciences 23(1). DOI: 10.1080/10508406.2013.778204, (online verfügbar, zuletzt abgerufen am 18.6.2020)