
111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-Archivs
By Stasi-Unterlagen-Archiv
Der Podcast gibt Einblicke in die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs und sucht den Dialog mit Nutzerinnen und Nutzern der Akten. Episoden mit Gesprächen wechseln sich ab mit Veranstaltungsmitschnitten zu historischen und aktuellen Themen aus der Beschäftigung mit dem Archiv und seiner Geschichte. Jede Episode endet mit einem historischen Ton-Beispiel.
Auch auf: www.stasi-unterlagen-archiv.de/podcast

111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-ArchivsDec 28, 2022

Ep. 76 - Stasi-Akten nicht lesen
Was heißt es eigentlich, wenn jemand sich entscheidet, lieber nicht in Stasi-Akten zu schauen? Die Historikerin Dagmar Ellerbrock und der Psychologe Ralph Hertwig haben dieser Frage ein Forschungsprojekt gewidmet. Im Gespräch erläutern sie die methodischen Herausforderungen, etwas zu erforschen, was nicht passiert, aber auch die vielschichtige Motivlage für das "gewollte Nichtwissen", mit neuen Fragen auch an das Archiv und die Betrachtung von Unrechts-Aufarbeitung

Ep. 75 - Tod in Stasi-Haft: Das Leben des Matthias Domaschk
Im April 1981 starb der 23-jährige Matthias Domaschk in Gera in der Untersuchungshaft der Stasi. Sein Tod war ein schockierendes Ereignis für seine Freunde, mit langanhaltenden Konsequenzen. Was aber genau führte zu diesem Moment? Der Journalist und Autor Peter Wensierski, der seit Jahrzehnten auch in Stasi-Unterlagen recherchiert, hat sich an die Rekonstruktion des Lebens und der letzten Tage von Matthias Domaschk gemacht. Im Gespräch gibt er einen Einblick in seine aufwändige Recherche für ein neues Buch.

Ep. 74 - Wie die Charité Folgen der Stasi-Haft erforscht
Im Forschungsverbund "Landschaften der Verfolgung" beschäftigt sich ein Teilprojekt mit den körperlichen und psychischen Folgen politischer Haft in der DDR. Welche Rolle dabei die Stasi-Akten spielen und wie die Verbundpartner Charité und Gedenkstätte Hohenschönhausen dieses Projekt umsetzen, erläutern Stefan Röpke und Tolou Maslahati von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité sowie Stefan Donth von der Gedenkstätte Hohenschönhausen.

Ep. 73 - Wie Stasi-Generäle ihre Arbeit sahen
Selten haben die Verantwortlichen des Ministeriums für Staatssicherheit öffentlich über ihre Arbeit gesprochen. Der Dokumentarfilm "Alltag einer Behörde" aus dem Jahr 2002 hat die Ansichten von neun hochrangigen Offizieren und Generälen eingefangen. Beim Campus-Kino 2022, dem Filmfestival in der Stasi-Zentrale, sprach einer der beiden Autoren des Films, der Regisseur Christian Klemke, darüber, wie der Film zustande kam.

Ep. 72 - Das Jahr 1971 - Machtwechsel in der DDR
Das Jahr 1971 war für die SED einschneidend: Im Mai vollzog sich der einzige Machtwechsel vor dem Herbst 1989. Unter dem neuen Generalsekretär Erich Honecker stieg Staatssicherheitsminister Erich Mielke in das Politbüro auf. Der Historiker Ronny Heidenreich, Mitarbeiter im Editionsprojekt "DDR im Blick der Stasi", erläutert Hintergrunde zum Machtwechsel entlang der Berichte der Stasi an die SED-Führung: Es gab Warnungen vor der wachsenden Unzufriedenheit über die Versorgungslage aber auch eine hochgeheime Einschätzung zur Wahl Honeckers durch Erich Mielke

Ep. 71 - Das NS-Archiv der Stasi
Dokumente der NS-Diktatur in der DDR waren seit den späten 1960er Jahren komplett unter Kontrolle des Ministeriums für Staatssicherheit. Die Hauptabteilung IX, zuständig für strafrechtliche Ermittlungen, verwaltete dieses geheime NS-Archiv mit etwas 10 Kilometern Akten. Es wurde unter anderem dafür genutzt, Politiker in der Bundesrepublik ihrer geheimen Nazi-Vergangenheit zu überführen oder auch unentdeckte NS-Verstrickte in der DDR zur Mitarbeit zu pressen. Herny Leide vom Stasi-Unterlagen-Archiv in Rostock forscht seit langem zu diesem Thema.

Ep. 70 - "Sibylle", die Stasi und ein Spielfilm
Der Spielfilm "In einem Land, das es nicht mehr gibt" portraitiert die wenig bekannte Modeszene in der DDR rund um die Zeitschrift "Sibylle". Regisseurin und Drebuchautorin Aelrun Goette erzählt im Gespräch über die Inspiration zum Film, ihre Erinnerung an die DDR und was das Lesen ihrer Stasi-Akte bedeutet hat.

Ep. 69 - Kulturgutverluste und die Stasi
Nicht nur während des Nationalsozialismus wurden wertvolle Kunstobjekte ihren ursprünglichen Besitzerinnen und Besitzern unter Druck entzogen, sondern auch in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. Ralf Blum und Arno Polzin, Mitarbeiter der Forschung im Stasi-Unterlagen-Archiv, sind auf Spurensuche nach Belegen für solche Kulturgutentziehungen und -transfers in den Stasi-Unterlagen gegangen. Im Gespräch erzählen sie, was sie dabei gefunden haben.

Ep. 68 - Die Akten meiner Mutter
Unter den Tausenden Anträgen auf persönliche Akteneinsicht pro Jahr im Stasi-Unterlagen-Archiv sind zunehmend auch Anträge von nahen Anghörigen verstorbener. Silvia Bergmann erzählt, warum sie einen Antrag zu ihrer verstorbenen Mutter gestellt hat und fragt nach, was in der Antragsbearbeitung dann mit ihrem Antrag geschieht.

Ep. 67 - Das Jahr 1959
Im zehnten Jahr der DDR wollte die Sowjetunion ganz Berlin in die DDR integrieren und drohte mit einer zweiten Blockade. In der DDR waren Fleisch, Eier und Bleche in der Autoproduktion knapp. Die Historikerin Ann-Kathrin Reichardt hat die damals streng geheimen Berichte der Zentralen (Auswertungs-) und Informationsgruppe (ZAIG) des Ministeriums für Staatssicherheit zum Jahr 1959 ausgewertet, für die Edition "Die DDR im Blick der Stasi".

Ep. 66 - Sport, Doping und Stasi
Mit dem sogenannten Staatsplan-Thema 14.25 wurden in der DDR 1974 staatliche Vorgaben für den Aufbau eines geheimen und umfassenden Systems des staatlich organisierten Dopings bei Leistungssportlern gemacht. Im Gespräch erzählt die ehemalige Spitzenleichtathletin Gesinde Tettenborn (ehemals Walther), wie sie die Auswirkungen dieses Planes als junge Frau erlebt hat und wie sie dabei auch mit der Stasi in Berührung kam.

Ep. 65 - Zonenrandgebiet
Die deutsche Teilung von 1945 bis 1990 produzierte einen fast 1.400 Kilometer langen Grenzstreifen zwischen Ost und West, der auf westdeutscher Seite zum „Zonenrandgebiet“ wurde. Was über 40 Jahre lang in diesem Gebiet passierte, hat die Geschichtsprofessorin Astrid M. Eckert erstmals umfassend untersucht. Neben wirtschaftlichen Aspekten der Grenze geht es im Gespräch auch um die Touristenattraktion „Eiserner Vorhang" und die Strategien des MfS.

Ep. 64 - Umweltzerstörung im Chemiedreieck
Im Chemierevier Halle-Bitterfeld in der DDR regte sich in den 1980er Jahren zunehmend Protest der Bevölkerung gegen die massive Umweltzerstörung durch die Industrieproduktion. Martin Stief erklärt im Gespräch, wie die Stasi angesichts einer zunehmend umweltbewussten Bevölkerung und handlungsunfähiger Behörden und Betriebe Umweltprobleme vertuschte, indem sie für eine strikte Geheimhaltung von Umweltdaten sorgte und dazu Wissensträger lückenlos überwachte und die staatlich unabhängige Umweltbewegung observierte und bekämpfte. Sein Buch zum Thema heißt "Stellt die Bürger ruhig!"

Ep. 63 - Stasi-Akten für Bühne und Film
Das Stasi-Unterlagen-Archiv wird nicht nur von HistorikerInnen oder Menschen genutzt, die ihr eigenes Schicksal in der DDR aufklären wollen, sondern auch von zum Beispiel Künstlerinnen und Künstlern. In dieser Folge tauschen sich eine Schauspielerin, eine Dramaturgin, eine Fotografin und Autorin, ein Filmemacher und eine bildende Künslterin über die Umsetzung von Aktenrecherche in künstlerische Projekte aus.

Ep. 62 - Computerspiele und die Stasi
Die DDR war zwar offiziell von westlichen Hightech-Gütern abgeschnitten, doch Computerspiele fanden einen Weg und wurden toleriert, weil sie Jugendliche ans Programmieren für den Sozialismus heranführen sollten. Das Halbleiterwerk Frankfurt/Oder produzierte 1979 die erste und einzige Videospielkonsole der DDR. Mit den in den 1980ern folgenden Heimcomputern des "kapitalistischen Westens" konnte die DDR allerdings nicht gleichziehen, sie durften aber importiert werden. So kamen Spielefans unter Beobachtung und Moskau-feindliche Games auf den Index. Daniel Bosch, Online-Redakteur im Stasi-Unterlagen-Archiv, hat dazu geforscht..

Ep. 61 - Die Stasi fotografiert Tempelhof
Das Ministerium für Staatssicherheit hatte im geteilten Berlin trotz Mauer mehr oder weniger unbemerkt jederzeit Zugang zum Westteil der Stadt. Im Bezirk Tempelhof interessierte sie sich insbesondere für den Flughafen im amerikanischen Sektor und den südlichen Grenzverlauf. Kuratorin Heike Stange erzählt im Gespräch mit Museumsleiterin Dr. Irene von Götz wie sie aus Beobachtungsfotos der Stasi eine Ausstellung gemacht hat.

Ep. 60 - DDR-Punks und die Stasi
Als in den späten 1970er Jahren ein neues Musik-Phänomen namens Punk auftauchte, hatte die Stasi ihre üblichen Analyseinstrumente geschärft. Wie schon zuvor Rock und Beat galt ihr auch der Punk als eine "westliche Strategie", die Jugend vom sozialistischen Kurs abzubringen. Der Musikwissenschaftler Florian Lipp hat die Geschichte des Punk in der DDR erforscht und dabei interessante Binnenansichten zur späten DDR formuliert.

Ep. 59 - Jugendliche unter Stasi-Druck
Das Aufwachsen in der SED-Diktatur war für junge Menschen durch einen hohen Druck auf Anpassung an die Vorgaben des Staates geprägt. Wie man dabei mit der Stasi in Berührung kommen konnte und welche Konsequenzen das hatte, erzählen in der heutigen Folge Angela Marquardt (Jahrgang 1971), Frank Linksminat (Jahrgang 1964) und Tim Eisenlohr (Jahrgang 1973).

Ep. 58 - Stasi-Technik: Bänder, Drähte, Video2000
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR hat vieles mitgeschnitten – auf Tonband mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, auf Draht, auf Cassetten, auf Video2000 und U-matic. Um die zahlreichen, zum Teil exotischen Formate digitalisieren zu können, hat der Rundfunk- und Fernsehtechniker Dirk Ullrich einen ganzen Park an Geräten für seine Arbeit im Stasi-Unterlagen-Archiv beschafft. Im Gespräch stellt er mehrere solcher Maschinen vor. Ein Rundgang durch analoge Technikgeschichte.

Ep. 57 - Eine US-Studentin in der DDR
Die US-Amerikanerin Debby Pattiz verbrachte 1988 ein Auslandssemester an der damaligen Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Über 30 Jahre später beginnt sie eine Spurensuche ihrer Zeit als "Klassenfeind" hinter dem Eisernen Vorhang. Für ein Buchprojekt stöberte sie in Tagebüchern, recherchierte Zeitzeugen und natürlich auch im Stasi-Unterlagen-Archiv.

Ep. 56 - Die vergessene Vertretung in Bonn (technical update)
Ab 1974 unterhielten beide deutsche Staaten eine „Ständige Vertretung“: Die Bundesrepublik eine in Ost-Berlin, die DDR eine in der Bundeshauptstadt Bonn. Die Journalistin und Autorin Annette Wieners hat nach intensiver Recherche (auch im Stasi-Unterlagen-Archiv) einen Roman geschrieben, der sich dem fast vergessenen Alltag der Ständigen Vertretung in Bonn beschäftigt, in dem die Stasi eine zentrale Rolle spielte. (technischer Update der Folge 56 vom 23.3.22)

Ep. 56 - Die vergessene Vertretung in Bonn
Ab 1974 unterhielten beide deutsche Staaten eine „Ständige Vertretung“: Die Bundesrepublik eine in Ost-Berlin, die DDR eine in der Bundeshauptstadt Bonn. Die Journalistin und Autorin Annette Wieners hat nach intensiver Recherche (auch im Stasi-Unterlagen-Archiv) einen Roman geschrieben, der sich dem fast vergessenen Alltag der Ständigen Vertretung in Bonn beschäftigt, in dem die Stasi eine zentrale Rolle spielte.

Ep. 55 - Der KGB und das MfS
Das Verhältnis zwischen den "befreundeten" Geheimdiensten KGB und Ministerium für Staatssicherheit der DDR wurde durch den Begriff "großer
Bruder Sowjetunion" geprägt. So überschreibt der Historiker Douglas Selvage seine Studien über die beiden östlichen Dienste, die er zusammen
mit dem Historiker Georg Herbstritt jetzt in einem Buch herausgegeben hat. Im Gespräch illustriert er die Facetten dieser nicht unproblematischen Zusammenarbeit.

Ep. 54 - Grenz-Geschichte(n) aus Suhl
Entlang der tödlich gesicherten Grenz durch das geteilte Deutschland gab es seit Mitte der 1960er Jahre auf Westseite "Grenzinformationsstellen". Von dort aus konnte man in dei DDR schauen und sich über das Grenzregime informieren. Wie die Stasi diese "Feindobjekte", zum Beispiel einen Aussichtsturm in Oberfranken, in den Blick nahm, erzählt Sascha Münzel, Historiker und Mitarbeiter der Außenstellen Suhl des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv. Dort lagern knapp vier Kilometer der Stasi-Akten des Archivs über die Region Suhl.

Ep. 53 - Der Prozesse gegen Otto Fleischer 1953
Im September 1953 standen acht führende Figuren des sächsischen Bergbaus in Ost-Berlin vor Gericht und mussten sich dem Vorwurf angeblicher Spionage und Sabotage stellen. Otto Fleischer, Bergbauingenieur und SED-Mitglied, gehörte zu den Angeklagten. Die Stasi schnitt den Schauprozess in einer Länge von 30 Stunden mit. Anhand von Original-Ausschnitten wird die Geschichte des Prozesses erzählt, bei dem Walter Ulbricht und Erich Mielke im Hintergrund in einer bewegten politischen Phase der DDR die Strippen zogen.

Ep. 52 - Die langen Schatten der Diktatur
Diktaturen erzeugen Leid auf vielen Ebenen. Diese Folge des Podcasts erzählt von psychischen Störungen durch Haft bei der Stasi, aber auch durch andere Formen von staatlicher Misshandlung. Wir sprechen darüber mit Evelyn Zupke, der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur, mit Ulrike Poppe, der ehemaligen Landesbeauftragten für die Folgen der kommunistischen Diktatur in Brandenburg und Zeitzeugin der ersten Akteneinsicht, sowie mit dem Psychologen Stefan Trobisch-Lütge.

Ep. 51 - Stasi-Themen einer Filmemacherin
Unter den Hunderten Antragstellern pro Jahr für Medienprojekte beim Stasi-Unterlagen-Archiv sind immer wieder auch Filmschaffende. Die Dokumentarfilmautorin Sylvia Nagel hat sich mit zwei sehr unterschiedlichen Themen befasst: den minderjährigen Grenztoten in Berlin sowie der innerdeutschen Grenze und den Flohmärkten in der späten DDR. Im Gespräch reflektiert sie ihre Recherchen.

Ep. 50 - Vorgang 2021 abgelegt
Podcast-Gastgeber Dagmar Hovestädt und Maximilian Schönherr lassen das Jahr 2021 von "111 Kilometer Akten" kurz Revue passieren.

Ep. 49 - Die Stasi und die Christbaumkugeln
Im Thüringer Wald produzieren seit Mitte des 19. Jahrhunderts Familienbetriebe gläsernen Weihnachtsschmuck. Zu DDR-Zeiten war diese Produktion auch für die Suhler Bezirksverwaltung der Stasi ein Aufgabengebiet. Zunächst galt es die Enteignung und Verstaatlichung der Familienbetriebe abzusichern und dann später den Verkauf des zerbrechlichen Export-Schlagers zu befördern. Sascha Münzel, Historiker in der Außenstelle Suhl, erzählt von seiner Recherche.

Ep. 48 - Radio Glasnost und die Störsender der Stasi
Die in West-Berlin ausgestrahlte Sendung "Radio Glasnost — Außer Kontrolle" mit Beiträgen "aus und über die DDR" konnte zwischen Juli 1987 und dem Mauerfall im November 1989 bis 100 km in die DDR hinein empfangen werden. Sie versetzte das Ministerium für Staatssicherheit in helle Aufregung und veranlasste es sogar, Störsender einzusetzen. Die damalige Moderatorin Ilona Marenbach und Redakteur Dieter Rulff erzählen, wie es zu der Sendung kam und wie die Inhalte aus dem Osten im Westen landeten.

Ep. 47 - Der Thomas Brasch Film - das Drehbuch und die Akten
Ungezählte Biographien sind in den Stasi-Akten aus dem Blickwinkel der Geheimpolizei dokumentiert. Auch der Autor, Schriftsteller und Übersetzer Thomas Brasch, Jahrgang 1945, bis 1977 in der DDR lebend, dann ausgereist in den Westen, hat eine Spur in den Akten hinterlassen. Im November 2021 startet ein Spielfilm über sein Leben in deutschen Kinos. Der Drehbuchautor Thomas Wendrich erläutert im Gespräch, warum er schon häufiger für seine Stoffe im Stasi-Unterlagen-Archiv recherchiert hat, aber für diesen Film darauf eher verzichtete.

Ep. 46 - Die Stasi an der TU Dresden als App
Auch die Technische Universität Dresden war zu DDR-Zeiten von Interesse für die Stasi. Mit der neuen App "Geheim!" ist eine virtuelle Spurensuche dieser Zeit entlang von Stasi-Akten auf dem Campus möglich. Im Gespräch erklären Maria Fiebrandt, Historikerin und Mitarbeiterin der Außenstelle Dresden, und Benjamin Russig, Diplominformatiker und Projektkoordinator, wie die App entstanden ist und was man alles erfahren kann.

Ep. 45 - Der MfS-Komplex in Berlin Lichtenberg
Das Stasi-Unterlagen-Archiv ist in Berlin an einem historischen Ort untergebracht: in der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Dieser Ort ist heute auch ein "Campus für Demokratie". Christian Halbrock, Historiker im Stasi-Unterlagen-Archiv, war im Januar 1990 selbst Besetzer der Stasi-Zentrale. Seine Führung durch den zentralen Innenhof gibt uns einen Einblick nicht nur in die Baugeschichte des MfS.

Ep.44 - Der Parteitag, die Liebe und die Fehlfarben
In der Videoserie "40 Dinge. Fundstücke aus 40 Jahren Stasi" präsentiert der Historiker Philipp Springer eine Auswahl von ungewöhnlichen Dingen und Unterlagen aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv. Im Gespräch erläutert er seine Herangehensweise, die Recherche und das Prinzip der großen Geschichte, die auch hinter kleinen Dingen steckt.

Ep. 43 - Das Jahr 1983 im Blick der Stasi
Jedes Jahr der DDR seit 1953 wird in der Edition "Die DDR im Blick der Stasi" analysiert. Das Jahr 1983, Gegenstand des Gesprächs, war durch die global eskalierte nukleare Konfrontation und die deshalb erstarkende Friedensbewegung, den drohenden Staatsbankrott DDR und ein frustrierendes Gefühl von Stagnation in der Bevölkerung geprägt. Seit über 10 Jahren liefern Historikerinnen und Historiker des Stasi-Unterlagen-Archivs mit dieser Edition auch Einblicke in das geheime Berichtswesen der Stasi an die Staats- und Parteiführung. Es diskutieren Zeitzeugen und Forschende.

Ep. 42 - Von Wanzen und Spionagekameras
Auch die Stasi investierte zur heimlichen Informationsbeschaffung in Technik wie Spionagekameras, Wanzen und sonstiges Gerät. Zuständig dafür war dafür der OTS, der operativ-technische Sektor. Detlev Vreisleben beschäftigg sich schon seit Jahren mit den Unterlagen dieses Bereichs und gibt Einsichten dazu in dieser Folge des Podcasts.

Ep. 41 - Eine Recherche zur Desinformation
Jedes Jahr werden Hunderte von Forschungsanträgen im Stasi-Unterlagen-Archiv gestellt. Daniel Bonenkamp, Promotionsstipendiat der Stiftung Aufarbeitung, beschreibt in dieser Folge, wie er zum Thema Stasi gekommen ist, was er über eine fast vergessene Desinformationskampagne der Stasi aus dem Jahr 1968 für seine Masterarbeit herausgefunden hat und mit welchen ungewöhnlichen Fragestellungen er nun im Lesesaal des Stasi-Unterlagen-Archivs seine Doktorarbeit vorantreibt.

Ep. 40 - Born in the GDR
Im Juli 1988 spielte der US-amerikanische Rockmusiker Bruce Springsteen vor Hundertausenden von Fans in Ost-Berlin. Was lange unvorstellbar war, wurde Realität: Rockmusik aus dem Westen konnte in der DDR gefeiert werden. Aber die Begeisterung junger Menschen für Beat, Rock, Punk und andere westliche Musik war den DDR-Oberen und damit auch der Stasi immer ein Dorn im Auge, wie Forscher und Zeitzeugen in dieser Folge erinnern.

Ep. 39 - Wie Mielke Minister wurde
Die ersten Jahre der DDR waren eine besonders repressive Phase. Die ostdeutschen Kommunisten bauten zunächst unter Anleitung der sowjetischen Besatzer und dann zunehmend in Eigenregie ihre Machtbasis und ihren Herrschaftsapparat aus. 1950 wurde die Staatssicherheit zu einem eigenen Ministerium. 1957 wurde Erich Mielke Minister. Roger Engelmann, Historiker im Stasi-Unterlagen-Archiv spricht über die DDR in den 1940er und 1950er Jahren.

Ep. 38 - Ost-West-Pakete und die Stasi
Im geteilten Deutschland waren Pakete und Päckchen an Verwandte und Bekannte „drüben“ nicht nur Ausdruck der Pflege von Familienbanden. Der Karton aus dem Westen mit Kaffee und Orangen zeigte auch die Wirtschaftskraft des Westens sowie im Gegenzug das Paket mit Erzgebirge-Schnitzwerken eine Binnenansicht des Mangels an Konsumgütern darstellte. Historikerin Dr. Konstanze Soch beleuchtet die vielen Facetten dieses Austauschs, auch auf Basis der Dokumentation der Stasi, die die Ost-West-Pakekte intensiv in den Blick nahm.

Ep. 37 - Tod eines Stasi-Offiziers
Am 26. Juni 1981 wurde das letzte Todesurteil der DDR vollstreckt. Werner Teske, 41 Jahre, Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit, hingerichtet durch einen Nahschuss. Warum endete die vielversprechende Karriere des jungen Wirtschaftswissenschaftlers in der Todeszelle? Autor Gunter Lange diskutiert die Lebensgeschichte von Teske mit der Historikerin Daniela Münkel, Leiterin der Forschung im Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv.

Ep. 36 - Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv
Mit dem 17. Juni 2021 ging das Stasi-Unterlagen-Archiv in die Verantwortung des Bundesarchivs über, der dritte und letzte Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn (68), ist aus dem Amt ausgeschieden. Die Podcast-Gastgeber Dagmar Hovestädt und Maximilian Schönherr sprechen über die Umstände und Konsequenzen der organisatorischen Neuerung: Auch wenn sich einiges an den Zuständigkeiten ändert, für das Archiv ist eine langfristige Perspektive geschaffen und für Nutzerinnen und Nutzer bleibt weitgehend alles beim Alten.

Ep. 35 - Gefängnis statt Rolling Stones
Im späten September 1969 elektrisierte ein Gerücht junge Menschen in der DDR: Die Rolling Stones sollen ein Konzert auf dem Dach des Springer-Hochhauses in West-Berlin geben. Viele Hunderte versammelten sich am vermeintlichen Konzerttag auf der Ost-Seite der Mauer. Volkspolizei und Stasi trieben die Rock-Fans zusammen. Es kam zu Verhaftungen und Haftstrafen. Im Podcast erinnern sich drei Zeitzeugen an den Tag und die Folgen.

Ep. 34 - Der DDR-Strafprozess 1961 gegen Walter Praedel
Am 13. August 1961 begann die DDR, die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin durch eine Mauer zu verfestigen. Zwei Monate später zündete der Ofen- und Landarbeiter Walter Praedel in Ost-Brandenburg aus Protest eine Scheune an. Stasi und DDR-Justiz machten den Strafprozess zu einem politischen Exempel. Walter Praedel wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die einzigartige Sammlung von mitgeschnittenen Gerichtsprozessen im Stasi-Unterlagen-Archiv ermöglicht einen tiefen akustischen Einblick in diese Verhandlung in Frankfurt/Ode

Ep. 33 - Ein Forscherleben im Stasi-Unterlagen-Archiv
Im August 1992 richtete der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen einen eigenen Forschungsbereich ein. Damals begann Dr. Roger Engelmann seine Arbeit in der Behörde. Fast 30 Jahre lang erkundete und erforschte der Münchner Historiker die Stasi-Unterlagen und teilte seine Erkenntnisse in Dutzenden von Publikationen und Vorträgen mit. Im Podcast-Gespräch erläutert Engelmann u.a. Streitpunkte zwischen Wissenschaft und Politik und die Einzigartigkeit des Zugangs zum Archiv einer Geheimpolizei.

Ep. 32 - Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution
Von heute aus betrachtet vollzog sich das Ende der DDR rasant. Doch der Weg des Widerstands bis dahin war komplex. Viele Menschen begehrten an vielen Stellen auf unterschiedliche Weise auf. Das Buch "Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution" von Peter Wensierski handelt davon, wie der Boden für die Revolution 1989 in Leipzig vorbereitet wurde. Susanne Krug und Kathrin Müller-Walther, zwei seiner über 40 ProtagonistInnen, erinnern sich im Podcast-Gespräch an die aufregenden Jahre 1988-89.

Ep. 31 - Anonyme Briefe an die BBC
Die Kontaktaufnahme mit westlichen Medien konnte in der DDR jederzeit strafbar sein. Das hat viele DDR-Bürgerinnen und Bürger dennoch nicht davon abgehalten, ihre Kritik und Gedanken an die Sendung "Briefe ohne Unterschrift" der BBC zu senden - nicht unbemerkt von der Stasi. Diese vergessene Geschichte einer Sendung zwischen Ost und West hat die Autorin Susanne Schädlich entdeckt und erzählt davon im Podcast.

Ep. 30 - Die Stasi, die RAF und ein Lokaljournalist
Das Wirken der Stasi im Bezirk Neubrandenburg ist für den Redakteur der dortigen Zeitung "Nordkurier" eine immer noch wichtige lokale Story. Frank Wilhelm nutzt für viele seiner Recherchen zur regionalen Geschichte das Stasi-Unterlagen-Archiv. Anhand der Akten untersuchte er unter anderem die regionalen Stasi-Aktivitäten zum 17. Juni, zum Prager Frühling und — für ein Buch — das von der Stasi ermöglichte Untertauchen von Mitgliedern der Roten Armee Fraktion RAF in Neubrandenburg.

Ep. 29 - Mythos und Realität der HV A
Die Hauptverwaltung A (HV A) des Ministeriums für Staatssicherheit war für die Auslandsspionage zuständig. Nach dem Ende der DDR setzten die ehemaligen Chefs der HV A alles daran, ihre Arbeit vom Rest des Ministeriums abzusetzen. Aber wie "anders" war die HV A wirklich? In dieser Folge tauschen sich dazu das HV A Opfer Wolfgang Welsch, die Historikerinnen Daniela Münkel und Susanne Muhle sowie der ehemalige Staatsanwalt der Bundesanwaltschaft Joachim Lampe aus.

Ep. 28 - Außenstelle Leipzig
Das Stasi-Unterlagen-Archiv verwahrt den größten Anteil seines Bestandes in Berlin, ca. 50 Kilometer Akten, sowie die weiteren gut 61 Kilometer an zwölf weiteren Standorten in den östlichen Bundesländern, in den sogenannten Außenstellen. Stefan Walter leitet die Außenstelle Leipzig und berichtet im Gespräch über seine Arbeit in einem historischen Gebäude, das zuvor der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Leipzig als Dienstort diente.