
Wortwechsel - Der Polit-Podcast
By Luxemburger Wort - Politik

Wortwechsel - Der Polit-PodcastMar 19, 2023

#14 Asselborn: "Die Ukrainer wissen, dass sie One Shot haben"
Für den luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn ist die erwartete militärische Frühjahrsoffensive der Ukraine von herausragender Bedeutung. „Die Ukrainer wissen, dass sie 'One-Shot' haben, das gibt keine drei Möglichkeiten, das zu tun“, sagt Asselborn im Podcast „Wortwechsel“ des „Luxemburger Wort“. Es gehe darum, Putin in eine Position zu bringen, „wo er einsieht, dass er militärisch den Krieg nicht gewinnen kann“.
Als Diplomat sei es für ihn schlimm, sich für Waffenlieferungen einsetzen zu müssen, doch es gebe dazu keine Alternative: „Wenn die Ukraine unter Druck sagen wir mal einen Zwangsfrieden aufgedrückt bekommt, dann hat Putin gewonnen - und dann wird Putin nicht stehenbleiben in der Ukraine“, so Asselborn im Gespräch mit LW-Journalist Michael Merten.
Auf welche Weise das Land verteidigt werde, das sei Sache der Ukrainer. Mit Blick auf Äußerungen des früheren US-Außenministers Henry Kissinger, der kürzlich über ein Kriegsende unter Verzicht auf die russisch besetzte Halbinsel Krim spekuliert hat, sagt Asselborn: „Und es ist an ihnen, zu entscheiden, Krim oder nicht Krim, Luhansk oder nicht Luhansk und so weiter.“
Ausführlich geht Asselborn, der Putin kurz nach seinem Amtsantritt 2004 erstmals begegnete, auf die zunehmende Konfrontation zwischen Russland und dem Westen ein. Selbstkritisch bilanziert der Chefdiplomat den früheren Umgang mit Moskau: „Ich glaube, dass wir einfach nicht wahrhaben wollten in großen Teilen Europas, dass Russland jetzt auf der falschen Schiene ist.“
Der Politiker widerspricht deutlich der Darstellung des Kreml, dass die NATO durch ihre Osterweiterung Russland habe umzingeln wollen. Er erinnert an Gipfeltreffen, an denen er gemeinsam mit Putin teilgenommen hat, und betont: „Die einzigen NATO-Truppen, die einmal in Russland waren, waren die, die mit den russischen Soldaten paradiert haben - auf dem Roten Platz am 9. Mai.“
Dieser Podcast wird produziert vom „Luxemburger Wort“
Redaktion und Moderation: Michael Merten
Produktion, Foto und Video: Marc Blasius
Gast: Jean Asselborn, Luxemburg
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#13 Deutschland: „Die Grünen versemmeln es sich regelmäßig selber“
Die Grünen waren in Deutschland jahrelang auf Erfolgskurs. Doch in den letzten Monaten gab es für die Öko-Partei ausgerechnet in ihrem großstädtischen Kernmilieu Rückschläge: Statt Berlin zu regieren, sind die Grünen dort in der Opposition gelandet. In Bremen gab es herbe Verluste – und auch der Star der Partei, Robert Habeck, erfährt heftigen Gegenwind. „Die Partei hat eine Krise“, konstatiert die Berliner Korrespondentin Cornelie Barthelme. In der 13. Ausgabe des Wortwechsel kommt sie zu dem Schluss: „Die Grünen versemmeln es sich regelmäßig selber.“
Barthelme, die die deutsche Politik seit Jahrzehnten beobachtet, hat zahlreiche handwerkliche Fehler bei der Öko-Partei beobachtet. „Das fing mit den fünf Mark für den Liter Benzin an, das setzte sich fort beim Veggie Day, und diesmal war es in Bremen die Brötchentaste, die abgeschafft wurde. Das hieß: Kein Kurzparken mehr. Und die Folge waren minus fünf Prozent an den Urnen.“ Sowohl in Bremen als auch zuvor, bei der Landtagswahl in Berlin, sei eine Spitzenkandidatin angetreten, die zugleich Verkehrssenatorin war und versucht habe, eine fahrradfreundliche Infrastruktur durchzusetzen, sich dabei jedoch mit Symbolprojekten verzettelt habe.
Barthelme ist davon überzeugt, dass Spitzengrüne regelmäßig nicht erkennen, „dass, wenn man Leute für sich werben möchte, dass man ihnen dann klugerweise Angebote macht und nicht mit Verboten droht“. Sie kommt zu dem Schluss: „Für die politischen Gegner ist das immer wieder ein Geschenk.“ Zuletzt geriet zudem Wirtschaftsminister Robert Habeck wegen seines in Fälle von Vetternwirtschaft verwickelten Staatssekretärs Patrick Graichen in die Schusslinie. Wochenlang zögerte Habeck, bis Graichen nun doch noch abdanken musste. Doch schon mit Bekanntwerden von dessen Trauzeugen-Affäre hätte der Minister handeln müssen, ist Barthelme überzeugt: „Ab da stand Habeck da als jemand, der die hohen moralischen Ansprüche, die die Grünen seit je formulieren, in seinem eigenen Haus
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Redaktion und Moderation: Michael Merten
Produktion, Foto und Video: Marc Blasius
Gast: Cornelie Barthelme, Berlin
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#12 Türkei: „Es gibt eine Wechselstimmung hier im ganzen Land“
Mit großer Spannung blickt Europa auf die Türkei, wo am Sonntag der Präsident sowie das Parlament gewählt wird. Erstmals seit vielen Jahren liegt es wieder im Bereich des Möglichen, dass Staatschef Recep Tayyip Erdoğan die Macht verlieren könnte. Doch wie wahrscheinlich ist das? „Es gibt eine Wechselstimmung hier im ganzen Land“, sagt die Journalistin Marion Sendker in der zwölften Ausgabe des Podcasts „Wortwechsel“.
Doch sie schränkt ein: „Ich finde, es gibt keine Aufbruchsstimmung, ich habe die Atmosphäre als sehr gedrückt erlebt während des Wahlkampfes", so die in Istanbul lebende Korrespondentin. Noch nie in der zwei Jahrzehnte währenden Herrschaft Erdogans standen die Chancen für einen Machtwechsel so gut wie bei diesem Urnengang.
Im Gespräch mit Wort-Journalist Michael Merten geht Sendker auf die unterschiedlichen Profile der beiden aussichtsreichsten Kontrahenten ein, bewertet deren Stärken und Schwächen und wagt einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu, den sie mehrfach persönlich getroffen habe, sei ein tief demokratischer Mann, ein Gegenentwurf zum immer autoritäreren Erdogan.
Doch für Europa sei der Umgang mit dem amtierenden Präsidenten vergleichsweise einfach gewesen, "weil er einfach unglaublich pragmatisch ist". Das wäre unter einem möglichen Präsidenten Kılıçdaroğlu anders: "Mit einer neuen Regierung in der Türkei kann Europa so wie bisher eben nicht weiter machen, sondern muss sich tatsächlich mit der Türkei auseinandersetzen, ihr auch Angebote machen.“
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Gast: Marion Sendker, Istanbul
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#11 Taiwan: "Chinas Armee ist total unerprobt"
Mit großer Sorge blicken Politikbeobachter nach Taiwan. Denn der kleine Inselstaat östlich von China ist in Bedrängnis. Wird Taiwan die nächste Ukraine? „China droht Taiwan immer mehr mit einer gewaltsamen Einnahme und ist auch bis an die Zähne bewaffnet“, sagt die Asien-Korrespondentin der deutschen Zeitung „Die Welt“ und des „Luxemburger Wort“, Christina zur Nedden. „Aber es ist schwer zu sagen, ob das jetzt nur Säbelrasseln ist oder ob sie sich tatsächlich auf eine Invasion vorbereiten." Chinas Staatschef Xi Jinping habe angeordnet, dass die Armee bis 2027 bereit sein solle, Taiwan zu erobern.
Doch einiges spreche gegen eine baldige Invasion. Zur Nedden verweist darauf, dass die Volksrepublik ebenso wie der Westen bei der Lieferung von Computerchips noch auf absehbare Zeit von Taiwan abhängig bleibe. Zudem habe Chinas Militär seit der Vietnam-Invasion 1979 keinen Krieg mehr geführt. „Das heißt, die sind total unerprobt. Und Taiwan hat auch ein sehr modernes Militär.“ Die Asienexpertin fordert, dass die internationale Gemeinschaft sich eindeutig gegen einen Krieg positioniert: „Da müssen ganz klare Signale an Peking gesendet werden, dass dieses Verhalten inakzeptabel ist.“ Denn Taiwan sei „eines der seltenen, äußerst erfolgreichen Experimente in gleichzeitiger Demokratisierung und wirtschaftlicher Modernisierung“. Damit sei das Land ein Vorbild für andere.
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Gast: Christina zur Nedden, Singapur
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Warum China sich eine Invasion nicht leisten kann – noch nicht
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#10 - Sudan: "Der Westen hat einen großen Fehler gemacht"
Es sind dramatische Szenen, die sich derzeit angesichts der Kämpfe zwischen Armee und Milizen im Sudan abspielen. In der Hauptstadt Khartum etwa seien kaum noch Zivilisten, sondern nur Soldaten in den Straßen unterwegs. Es komme zu Unterernährung und einem Wassermangel. „Khartum wird mehr und mehr zerstört. Es ist wie eine Ghost City, wie eine Geisterstadt“, berichtet der Afrika-Korrespondent des „Luxemburger Wort“, Johannes Dieterich, in der zehnten Folge des Podcast „Wortwechsel“.
„Die Leute sitzen jetzt schon seit zwei Wochen in ihren Wohnungen und können nicht raus; wenn sie rausgehen, sind sie sofort in Lebensgefahr“, so der in Johannesburg lebende Journalist. Ein Hoffnungsschimmer seien Initiativen von Zivilisten in Khartum, die sich über Messengerdienste verständigten und etwa ältere Leute versorgten.
Im Podcast geht Dieterich auf die aktuelle Krisensituation aus, erläutert aber auch die Hintergründe des Konflikts zwischen der Armee und paramilitärischen Gruppierungen. „Der Sudan ist 1956 unabhängig geworden. Seitdem herrschen im Sudan eigentlich immer Kriege“, erklärt Dieterich. „Das sind meistens Bürgerkriege, die nicht im Zentrum, in Khartum waren, sondern immer am Rand lagen, im Südsudan, in Darfur.“
Die Perspektiven für das Land seien besorgniserregend. „Es sieht fürchterlich aus“, sagt Dieterich, der selbst kurz nach dem Sturz des autoritären Langzeitherrschers Omar al-Baschir 2019 in Khartum war. Dafür trage auch das Ausland eine Mitverantwortung: „Der Westen hat einen großen Fehler gemacht.“ Denn nach dem Sturz des Diktators habe das Ausland weiter die Generäle hofiert, statt die Zivilgesellschaft zu stärken. „Und das, was jetzt passiert, dass die zwei Generäle gegeneinander kämpfen, das ist vor dem Hintergrund dieser Entwicklung zu sehen“, so Dieterich.
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Gast: Johannes Dieterich, Johannesburg
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Ein Land gefangen in der Spirale der Gewalt https://www.wort.lu/de/international/ein-land-gefangen-in-der-spirale-der-gewalt-6442a100de135b923683df3f
Der diplomatische Schmusekurs im Sudan ist gescheitert https://www.wort.lu/de/international/der-diplomatische-schmusekurs-im-sudan-ist-gescheitert-64414c8bde135b92360e6664
Zehntausende fliehen aus Sudan, Asselborn mahnt Solidarität an https://www.wort.lu/de/international/zehntausende-fliehen-aus-sudan-asselborn-mahnt-solidaritaet-an-6446a68fde135b92369c1a92
Warum der Sudan nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat https://www.wort.lu/de/international/warum-der-sudan-nur-die-wahl-zwischen-pest-und-cholera-hat-643d6680de135b9236b577c8

#9 - Frankreich: "Ich halte den Flurschaden für sehr groß"
Emmanuel Macron hat seine Rentenreform durchgesetzt. Doch die Wut darüber ist in weiten Teilen der französischen Gesellschaft weiterhin groß. Nun hat der Präsident eine große Offensive angekündigt: „Vor uns liegen 100 Tage der Besänftigung, der Einheit, des Ehrgeizes und des Handelns im Dienste Frankreichs“, sagte er in einer Fernsehansprache. Mit zahlreichen Maßnahmen will er in die Offensive gehen und auf Gewerkschaften sowie Arbeitgeber zugehen. Doch kann es ihm gelingen, die Gemüter bis zum Nationalfeiertag am 14. Juli zu beruhigen?
Die Frankreich-Korrespondentin des „Luxemburger Wort“, Christine Longin, ist skeptisch: „Egal wo er hinkommt, klopfen die Leute auf Kochtöpfe, rufen ihm Buhrufe zu oder schreien: 'Macron Rücktritt!: Die Kochtöpfe wurden inzwischen verboten, was ich ehrlich gesagt ziemlich lächerlich finde“, sagt Longin im Gespräch mit Wort-Journalist Michael Merten. Zudem habe sich Macron bei seiner Ansprache nicht konziliant gezeigt: „Es gab von ihm kein Zeichen in Richtung seiner Gegner." Mit Spannung blickt Longin auf den Protesttag 1. Mai, der für die Gewerkschaften zum Lackmustest werde. „Da werden immer radikalere Aktionen veranstaltet“, sagt sie mit Blick auf die anhaltenden Proteste.
Bei seiner Fernsehansprache sei im Hintergrund ein Foto des Gründungspräsidenten der Fünften Republik zu sehen gewesen. „Er sieht sich eindeutig in den Fußstapfen von de Gaulle“, analysiert Longin. Doch Macrons Machtmittel und seine Möglichkeiten, die Kontrolle zurückzugewinnen, seien stark begrenzt. Wie de Gaulle versuche Macron, außenpolitisch zu punkten. Doch es sei irritierend, wie der Präsident in jüngster Zeit mit Vorstößen hervorpresche, die nicht mit den europäischen Partnern abgestimmt seien, etwa bei seinem kürzlichen China-Besuch. „Ich halte den Flurschaden für sehr groß“, sagt Longin mit Blick auf irritierende Äußerungen Macrons zu Taiwan.
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Gast: Christine Longin, Paris
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Warum der Befreiungsschlag für Macron schwierig wird
Macron verteidigt in TV-Ansprache Rentenreform:
Macron in der Sackgasse
https://www.wort.lu/de/international/macron-in-der-sackgasse-643c08e2de135b9236029975
Brigitte Macron, Première Dame mit politischem Touch
Macron und von der Leyen wollen China zu Putin-Kritik bewegen

#8 - USA: „Die Pentagon-Leaks können Teil einer Desinformationskampagne sein“
Einer der größten Geheimdienst-Skandale in der Geschichte der USA hält seit Tagen die Weltöffentlichkeit in Atem. Doch auch nach den jüngsten Enthüllungen über die Hintergründe des massiven Datenlecks, bei dem mutmaßliche geheime ukrainische Militärberichte ans Licht kamen, hält der Amerikaexperte Thomas Spang die Brisanz der Enthüllungen für überschätzt. „Ich bin immer noch auf der Suche nach der harten Nachricht“, sagt der langjährige Washingtoner Korrespondent des „Luxemburger Wort“ im Polit-Podcast „Wortwechsel“. „Für Zeitungsschlagzeilen ist es gut, aber ob das wirklich militärisch für andere Geheimdienste so viel Erhellendes zutage befördert hat, das wage ich zu bezweifeln.“
Zwar sei in den letzten Tagen über die Leaks zu ukrainischen Truppenbewegungen berichtet worden, doch er gehe davon aus, dass die russische Aufklärung weitgehend über derlei militärische Sachverhalte bescheid wisse. „Dass der Ukraine die Munition ausgeht, das ist seit Anfang des Jahres überall nachzulesen“, so Spang. Er rät zu großer Vorsicht im Umgang mit den Daten: „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass militärische Offensiven immer auch von Desinformationskampagnen begleitet worden waren. Immer.“ Dies beziehe sich auch auf die kolportierte Einschätzung aus den Geheimdokumenten, dass die amerikanische Militärführung davon ausgehe, dass die Ukraine bei ihrer geplanten Frühjahrsoffensive nur sehr begrenzte Gewinne erzielen könne. „Das kann auch Teil einer Desinformationskampagne sein“, so Spang. „Solche Kampagnen können ja darin bestehen, glaubwürdige, echte Dokumente und nicht so echte Dokumente miteinander zu vermischen. Vielleicht mit einer Intention.“
Weitere Links:
USA gehen angeblich vom Scheitern der Ukraine-Offensive aus
Leaks deuten auf westliche Spezialkräfte in Ukraine hin
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Gast: Thomas Spang
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Ein Reporter kehrt an den "Ground Zero" zurück

#7 - Russland: „Die Angst schreibt inzwischen längst mit"
Zusammenfassung:
Wegen angeblicher Spionage für die USA hat ein Moskauer Gericht Haftbefehl gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich erlassen. Dem Reporter des „Wall Street Journal“ drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. „Der Präzedenzfall ist geschafft“, sagt der Moskauer Korrespondent des „Luxemburger Wort, Stefan Scholl. „Seit 1986 wurde in Russland kein ausländischer Journalist festgenommen. Das ist aber jetzt passiert und ich befürchte, das wird kein Einzelfall bleiben“, erörtert er in der siebten Ausgabe des Podcast „Wortwechsel“.
Der journalistische Alltag in Moskau habe sich mit der großangelegten russischen Invasion in der Ukraine stark verändert. „Die Angst schreibt inzwischen längst mit, das hat angefangen im vergangenen März“, sagt Scholl. Anfang März 2022 beschloss die russische Staatsduma mehrere Gesetzesänderungen, die vermeintliche „Falschaussagen“ über die russische Armee und deren „Diskreditierung“ unter Strafe stellten; seitdem können Kritiker bis zu 15 Jahre Haft für Meinungsäußerungen bekommen. Im russischen Rechtssystem dominiere schon lange die Willkür, betont Scholl.
Es seien schon mehr als 500 diesbegzügliche Strafverfahren eingeleitet worden, jedoch bislang immer gegen russische Staatsbürger, nicht gegen westliche Korrespondenten. „Was jetzt passiert ist, hat eine andere Dimension.“ Zahlreiche westliche Journalisten verließen 2022 Russland, doch Scholl, der seit 25 Jahren dort lebt, blieb vor Ort. „Es ist kein wirkliches Vergnügen mehr. Wir haben zum einen eben quasi den Druck, dass wir bei jedem Artikel, bei jeder Recherche darüber nachdenken, ob das Folgen hat. Zum anderen lebt man halt in einer Gesellschaft, die auch Krieg führt, die gleichzeitig versucht, diesen Krieg zu ignorieren, die weniger offen und weniger lebendig ist als früher."
Weitere Links:
Wie Putin auf den internationalen Haftbefehl reagiert
„Ich lebe auf der falschen Seite der Front“
Wie Russland die Politik in Georgien und Moldawien manipuliert
Wie Putin auf den internationalen Haftbefehl reagiert
Warum sich diese Osteuropastaaten nicht von Russland lösen
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Gast: Stefan Scholl
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#6 - Frankreich: "Die Proteste werden noch zunehmen"
Seit Wochen kommt Frankreich nicht zur Ruhe: Mit seiner Entscheidung, seine umstrittene Rentenreform am Parlament vorbei durchzudrücken, hat Präsident Emmanuel Macron heftige Gegenwehr provoziert. Zwar hat Macron die Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahren durchgesetzt, doch dass die Menschen die Entscheidung akzeptieren werden, davon geht Christine Longin nicht aus. „Die Proteste werden noch zunehmen“, prognostiziert die Frankreich-Korrespondentin des "Luxemburger Wort". „Außerdem ist die Gewaltbereitschaft gestiegen, die Demonstrierenden sind extrem wütend, zünden den Müll an, der beispielsweise in Paris schon seit drei Wochen nicht abgeholt wurde.“ Welche Perspektive der Regierung nun bevorsteht, ob die Rentenreform auch wirklich umgesetzt wird und wie die Rechtspopulistin Marine Le Pen von der Krise profitiert, darüber sprach LW-Journalist Michael Merten mit Longin. Weitere Themen sind unter anderem die große Wasserkrise, das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland und die Atomenergie.
Weitere Links:
Warum sich Macron nun stur stellt:
https://www.wort.lu/de/international/praesident-macron-stellt-sich-stur-641b315bde135b9236c350e7
Wie Le Pen von den Rentenprotesten profitiert:
Ein Volk von Revolutionären:
https://www.wort.lu/de/international/ein-volk-von-revolutionaeren-641c767cde135b9236e065d1
Die Angst vor der sozialen Explosion wächst:
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#5 - Irak-Krieg und Ukraine: Jean-Claude Juncker sieht "alles niedertrampelnde Arroganz"
In der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 begann der Irak-Krieg mit der Bombardierung der Hauptstadt Bagdad. Zwanzig Jahre nach der US-amerikanischen Invasion zieht der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine verheerende Bilanz dieses Krieges. Denn der Einsatz habe die entscheidenden Ziele verfehlt. „Die Hauptkonsequenz ist, dass es nicht zu einer Ausbreitung der Demokratien westlichen Zuschnitts kam, sondern dass es in dem Raum eine Zunahme autoritärer Regime gab“, sagt Juncker in dieser Podcast-Folge. In dem Gespräch mit LW-Journalist Michael Merten geht es um die großen geopolitischen Umbrüche vom Irak- bis zum Ukraine-Krieg geht. Juncker, der von 1995 bis 2013 luxemburgischer Premierminister war, erinnert sich an die gescheiterten Versuche, den damaligen US-Präsidenten George W. Bush von seinen Invasionsplänen abzubringen.
„Ich war einige Monate vor Ausbruch des Irak-Krieges in Washington“, erzählt er von einer Begegnung mit Bush, „und ich habe ihn gefragt: Was passiert denn jetzt? Und er hat gesagt, wenn es Invasionspläne gäbe, würde ich dich jetzt ins Nebenzimmer bitten und dir die Einsatzpläne zeigen.“ Juncker betont, dass er Bush mit der Frage konfrontiert habe, was denn nach einer Invasion mit dem Irak passieren solle. Bush habe ihn daraufhin an den damaligen Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, George Tenet, verwiesen. „Ich habe dem dieselbe Frage gestellt“, so Juncker. „Und er hat diesen unwahrscheinlichen Satz quasi aus der Hüfte geschossen, nämlich, dass nach dem Einmarsch die amerikanischen Truppen begrüßt werden würden von allen.“
Das sei aber nicht die einzige Fehleinschätzung der Amerikaner gewesen, so Juncker: „Als ich fragte, wer soll denn dieses Land Irak nach dem Wegfall von Saddam Hussein regieren, hat er gesagt: 'We'll put someone there'. Wir finden jemanden, der das macht. Das haben sie aber nicht. Und diese eigentlich alles niedertrampelnde Arroganz - wir kommen und wir schaffen Ordnung und dann funktioniert eine neue Demokratie in der arabischen Welt - dieser Satz ist ohne Folgen geblieben.“
Juncker erzählt auch von seinen Begegnungen mit Wladimir Putin und von seiner Sicht auf die Ukraine. Im Zuge des russischen Angriffskriegs wurde der Ukraine am 23. Juni 2022 in Rekordzeit der Kandidatenstatus zum EU-Beitritt zugesprochen. „Ich glaube, aus gegebenen Gründen braucht die Ukraine eine Beitrittsperspektive“, begrüßt Juncker diesen Schritt grundsätzlich, doch er will unrealistische Erwartungen vermeiden: „Aber ich bin sehr verstimmt über die Unvorsichtigkeit vieler auch im Westen handelnder Politiker, die der Ukraine einen schnellen Beitritt in Aussicht stellen. Das sehe ich nicht.“
Ein Podcast von Michael Merten, Marc Blasius und Christophe Olinger
Shownotes:
LW-Korrespondent Michael Wrase erinnert sich seinen Einsatz im Irakkrieg zurück:
https://www.wort.lu/de/international/warm-der-irak-krieg-vor-20-jahren-zum-fiasko-wurde-6410750ede135b923677740f
Jean-Claude Juncker im Interview über den 11. September 2001 und seine Folgen:
https://www.wort.lu/de/international/ich-habe-diese-kurzsichtigkeit-nie-begriffen-613a1955de135b9236c34d85
Jean-Claude Junckers Bilanz als EU-Kommissionspräsident:
https://www.wort.lu/de/politik/juncker-bilanz-der-mann-mit-den-grossen-ohren-5de15c4dda2cc1784e350eb7
Aus Jean-Claude Junckers Sicht zerstört Putin das Erbe von Gorbatschow
https://www.wort.lu/de/international/luxemburgische-politiker-wuerdigen-verstorbenen-gorbatschow-630f33abde135b923636ada0
Wie die USA einer spektakulären Fehleinschätzung von El Kaida unterlagen
https://www.wort.lu/de/international/fuer-die-usa-waren-es-nur-ein-paar-verirrte-muslime-613a2fd8de135b9236f23a55
Expertin Claudia Major: „Ja, die Ukraine kann gewinnen, die Frage ist wie"
https://www.wort.lu/de/international/militaerische-unterstuetzung-des-westens-ist-kriegsentscheidend-63eb9d5fde135b9236897b73

#4 - Schottland: „Es ist eine große Zäsur"
Die Nachricht schlug wie eine politische Bombe ein: Am 15. Februar kündigte Nicola Sturgeon, ihren Rücktritt als schottische Regierungschefin an. Damit geht nach achteinhalb Jahren die prägende Gestalt der schottischen Politik von Bord, was einen Bruch in der schottischen Politik bedeutet: „Es ist eine große Zäsur, vor allem auch, weil der Rücktritt so überraschend kam und weil niemand damit gerechnet hatte“, sagt LW-Korrespondent Peter Stäuber in der neuen Folge von Wortwechsel - Der Polit-Podcast.
„Sie war schon sehr dominant in ihrer Partei“, beschreibt der gebürtige Schweizer die Machtfülle der Ersten Ministerin. Zuletzt habe es aber Anzeichen von Kontrollverlust gegeben. Nicola Sturgeon sei eine prägende Figur der Unabhängigkeitsbewegung gewesen. Als sie 2014 ins Amt kam, sei sie von einer enthusiastischen Welle getragen worden. „Dieser Schwung ist völlig verloren gegangen, und darum sieht man eben auch nicht wirklich, was für Perspektiven die Unabhängigkeitsbewegung haben wird.“
Nun läuft das Rennen um ihre Nachfolge, doch die drei Kandidatinnen und Kandidaten haben aus Sicht Stäubers ein Problem: „Sie haben nicht das Kaliber von Nicola Sturgeon“, keiner der drei sei bekannt. Immerhin herrsche unter ihnen Einigkeit darüber, wie man in der Unabhängigkeitsfrage agieren müsse: „Jetzt ist erst mal ein bisschen Pause, man muss sich neu ordnen, eine neue Strategie finden.“
Im Gespräch mit LW-Redakteur Michael Merten ging Stäuber auch auf den jüngsten Verhandlungserfolg zwischen der EU und Großbritannien um das Nordirland-Protokoll ein. „Nach sehr intensiven Gesprächen hat es endlich einen Durchbruch gegeben“, so der Korrespondent. „Das Wichtige ist, dass der Handel zwischen Großbritannien und Nordirland vereinfacht wird - und das ist auch eine relativ große Konzession der EU.“
Die Regeln des europäischen Binnenmarkts seien aufgeweicht worden - für London ein Durchbruch, an dem die Vorgänger Sunaks gescheitert seien. „Das ist immer abgeblockt worden“, sagt Stäuber mit Blick auf die Regierungszeiten Theresa Mays und Boris Johnsons. Das habe viel mit dem konzilianten Auftreten des noch jungen Premiers zu tun: „Rishi Sunak kommt als viel seriöserer Mensch daher, er ist viel weniger auf Konfrontation gegangen mit der EU.“ Doch trotz dieses politischen Erfolges ist die politische Lage für die konservative Partei angespannt: „Die Tories sind noch immer in einem Loch.“ Sunak habe zwar das Zeug, die Partei aus diesem Umfragetief zu führen. Dabei drohe ihm jedoch Ärger mit den Anhängern des früheren Premiers Johnson.

#3 Ukraine-Krieg: „Die Ukrainer sind Meister der Improvisation“
Vor einem Jahr hat Russland seine großangelegte Invasion der Ukraine gestartet. Seitdem war Stefan Schocher dreimal auf Recherchereisen in dem angegriffenen Land unterwegs. Der in Wien lebende Osteuropa-Korrespondent des Luxemburger Wort spricht im Podcast „Wortwechsel“ mit Journalist Michael Merten über seine Erlebnisse vor Ort, etwa in der Hauptstadt Kiew, aber auch in Frontstädten wie Mykolajiw und Cherson.
Was ihn auf seinen Reisen am meisten beeindruckt habe: „Es gibt eine unglaubliche Solidaritätswelle in der Bevölkerung.“ Unter den Menschen herrsche ein übergreifender Konsens, dass man sich nicht dem Aggressor unterwirft - „ob jetzt jemand sich als ukrainischsprachiger Ukrainer, als russischsprachiger Ukrainer, als Tatare, als Jude oder weiß Gott was empfindet“: Das sei „ein sehr vereinendes Gefühl.“
Schocher berichtet seit der „Orangenen Revolution“ von 2004 über die Ukraine, als der prowestliche Präsident Wiktor Juschtschenko gewählt wurde. Der Krieg mit Russland sei erst im vergangenen Jahr vollends in das europäische Bewusstsein vorgedrungen, doch dieser habe nicht erst mit der großangelegten Invasion vom 24. Februar 2022 begonnen, sondern mit der russischen Einverleibung der Krim im März 2014. „Es sterben seit 2014 Menschen, und zwar täglich“, betont Schocher.
Als Journalist habe er sich in dem Land trotz des Kriegs frei bewegen können. Mit einer ukrainischen Bekannten sei er in deren Auto bis an die Front in Mykolajiw gefahren: „Da gab's eigentlich keine Beschränkungen.“ Man müsse immer vor Ort abwägen, unter welchen Bedingungen man agieren könne. Die meisten Gesprächspartner hätten sich darüber gefreut, dass ein ausländischer Journalist sich für sie interessiere. Auch seien viele Ukrainer dankbar für die Lieferungen von Waffen, Munition, Generatoren und Ersatzteile: „Ich glaube, das ist ein ganz wichtiges moralisches Signal, dass man dieses Land nicht vergessen hat.“

#2 Berlin-Wahl: "Die Berliner hatten die Faxen dicke"
Das Land Berlin hat seine Landtagswahl vom Herbst 2021 wiederholen müssen. Doch anders als damals konnte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am 12. Februar nicht mehr triumphieren: Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze stürzte ihre SPD auf den zweiten Platz ab. Die CDU triumphierte, doch ob sie auch eine Koalition bilden kann, ist noch unklar. Cornelie Barthelme, die Deutschlandkorrespondentin des Luxemburger Wort, spricht mit LW-Redakteur Michael Merten über die Ursachen für das schlechte Abschneiden der SPD. Zudem geht sie auf mögliche Koalitionsoptionen und die bundespolitischen Folgen der Landtagswahl, bei der die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, ein.

#1 Naher Osten und Ukraine: "Kriege haben alles immer viel schlimmer gemacht"
Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein Ereignis von epochaler Bedeutung. Der Westen hat mit harten Sanktionen darauf reagiert. Doch der Nahe Osten ist längst nicht so geschlossen auf Konfrontationskurs zum Putin-Regime gegangen, wie es westliche Regierungschefs erhofft hatten. Im Gegenteil: In den ölreichen Staaten des arabischen Raums kam es vielmehr zu einem Schulterschluss mit Putin. Wie genau dieser Schulterschluss aussieht, erklärt uns Michael Wrase. Er ist seit mehr als 40 Jahren Nahost-Korrespondent des Luxemburger Worts, ist ein ausgewiesener Kenner des Arabischen Raums und lebt auf Zypern. Mit Michael Wrase sprach LW-Redakteur Michael Merten.